pen_398.001 sind. Alles das schwächt die Lebhaftigkeit, pen_398.002 wo nicht der ganzen Ideenreihe, doch pen_398.003 wenigstens eines Theils derselben, und ist pen_398.004 mithin undichterisch. Man suche daher, pen_398.005 so viel man nur kann, die Einheit; und pen_398.006 muß man ja zuweilen Ausnahmen machen, pen_398.007 so mache man doch so wenige und pen_398.008 so kleine als möglich. Man stelle die pen_398.009 episodischen Entwicklungen hin, wo die pen_398.010 Handlung noch nicht in vollem Feuer ist, pen_398.011 oder wo sich in ihr gewisse merkliche pen_398.012 Ruhepuncte finden; denn da sind jene pen_398.013 nicht allein für das Hauptinteresse unschädlich, pen_398.014 sondern können uns oft, besonders pen_398.015 wenn sie von anderer Farbe als pen_398.016 der Hauptstoff sind, sehr willkommen und pen_398.017 angenehm seyn.
pen_398.018
Um die Einheit desto sicherer zu beobachten, pen_398.019 hüte sich der Dichter vor sehr pen_398.020 romantischen, verwickelten, durch zu viele
pen_398.001 sind. Alles das schwächt die Lebhaftigkeit, pen_398.002 wo nicht der ganzen Ideenreihe, doch pen_398.003 wenigstens eines Theils derselben, und ist pen_398.004 mithin undichterisch. Man suche daher, pen_398.005 so viel man nur kann, die Einheit; und pen_398.006 muß man ja zuweilen Ausnahmen machen, pen_398.007 so mache man doch so wenige und pen_398.008 so kleine als möglich. Man stelle die pen_398.009 episodischen Entwicklungen hin, wo die pen_398.010 Handlung noch nicht in vollem Feuer ist, pen_398.011 oder wo sich in ihr gewisse merkliche pen_398.012 Ruhepuncte finden; denn da sind jene pen_398.013 nicht allein für das Hauptinteresse unschädlich, pen_398.014 sondern können uns oft, besonders pen_398.015 wenn sie von anderer Farbe als pen_398.016 der Hauptstoff sind, sehr willkommen und pen_398.017 angenehm seyn.
pen_398.018
Um die Einheit desto sicherer zu beobachten, pen_398.019 hüte sich der Dichter vor sehr pen_398.020 romantischen, verwickelten, durch zu viele
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0441"n="398"/><lbn="pen_398.001"/>
sind. Alles das schwächt die Lebhaftigkeit, <lbn="pen_398.002"/>
wo nicht der ganzen Ideenreihe, doch <lbn="pen_398.003"/>
wenigstens eines Theils derselben, und ist <lbn="pen_398.004"/>
mithin undichterisch. Man suche daher, <lbn="pen_398.005"/>
so viel man nur kann, die Einheit; und <lbn="pen_398.006"/>
muß man ja zuweilen Ausnahmen machen, <lbn="pen_398.007"/>
so mache man doch so wenige und <lbn="pen_398.008"/>
so kleine als möglich. Man stelle die <lbn="pen_398.009"/>
episodischen Entwicklungen hin, wo die <lbn="pen_398.010"/>
Handlung noch nicht in vollem Feuer ist, <lbn="pen_398.011"/>
oder wo sich in ihr gewisse merkliche <lbn="pen_398.012"/>
Ruhepuncte finden; denn da sind jene <lbn="pen_398.013"/>
nicht allein für das Hauptinteresse unschädlich, <lbn="pen_398.014"/>
sondern können uns oft, besonders <lbn="pen_398.015"/>
wenn sie von anderer Farbe als <lbn="pen_398.016"/>
der Hauptstoff sind, sehr willkommen und <lbn="pen_398.017"/>
angenehm seyn.</p><lbn="pen_398.018"/><p> Um die Einheit desto sicherer zu beobachten, <lbn="pen_398.019"/>
hüte sich der Dichter vor sehr <lbn="pen_398.020"/>
romantischen, verwickelten, durch zu viele
</p></div></body></text></TEI>
[398/0441]
pen_398.001
sind. Alles das schwächt die Lebhaftigkeit, pen_398.002
wo nicht der ganzen Ideenreihe, doch pen_398.003
wenigstens eines Theils derselben, und ist pen_398.004
mithin undichterisch. Man suche daher, pen_398.005
so viel man nur kann, die Einheit; und pen_398.006
muß man ja zuweilen Ausnahmen machen, pen_398.007
so mache man doch so wenige und pen_398.008
so kleine als möglich. Man stelle die pen_398.009
episodischen Entwicklungen hin, wo die pen_398.010
Handlung noch nicht in vollem Feuer ist, pen_398.011
oder wo sich in ihr gewisse merkliche pen_398.012
Ruhepuncte finden; denn da sind jene pen_398.013
nicht allein für das Hauptinteresse unschädlich, pen_398.014
sondern können uns oft, besonders pen_398.015
wenn sie von anderer Farbe als pen_398.016
der Hauptstoff sind, sehr willkommen und pen_398.017
angenehm seyn.
pen_398.018
Um die Einheit desto sicherer zu beobachten, pen_398.019
hüte sich der Dichter vor sehr pen_398.020
romantischen, verwickelten, durch zu viele
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/441>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.