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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

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Bald sanken Zorn und Ungestüm; pen_333.002
Das Vaterherz wuchs über. pen_333.003
Von hellen Zähren strömten ihm pen_333.004
Die stolzen Augen über. - pen_333.005
Er hob sein Kind vom Boden auf; pen_333.006
Er ließ der Herzensfluth den Lauf, pen_333.007
Und wollte schier vergehen pen_333.008
Vor wundersüßen Wehen.
pen_333.009
"Nun wohl! Verzeih mir Gott die Schuld, pen_333.010
So wie ich dir verzeihe! pen_333.011
Empfange meine Vaterhuld, pen_333.012
Empfange sie aufs neue! pen_333.013
In Gottes Namen sei es drum!" - pen_333.014
Hier wandt' er sich zum Ritter um - pen_333.015
"Da! Nimm sie meinetwegen, pen_333.016
Und meinen ganzen Segen!
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"Komm! Nimm sie hin, und sei mein Sohn, pen_333.018
Wie ich dein Vater werde! pen_333.019
Vergeben und vergessen schon pen_333.020
Ist jegliche Beschwerde. pen_333.021
Dein Vater, einst mein Ehrenfeind, pen_333.022
Der's nimmer hold mit mir gemeint, pen_333.023
That Vieles mir zu Hohne. pen_333.024
Ihn haßt' ich noch im Sohne.

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Bald sanken Zorn und Ungestüm; pen_333.002
Das Vaterherz wuchs über. pen_333.003
Von hellen Zähren strömten ihm pen_333.004
Die stolzen Augen über. – pen_333.005
Er hob sein Kind vom Boden auf; pen_333.006
Er ließ der Herzensfluth den Lauf, pen_333.007
Und wollte schier vergehen pen_333.008
Vor wundersüßen Wehen.
pen_333.009
  „Nun wohl! Verzeih mir Gott die Schuld, pen_333.010
So wie ich dir verzeihe! pen_333.011
Empfange meine Vaterhuld, pen_333.012
Empfange sie aufs neue! pen_333.013
In Gottes Namen sei es drum!“ – pen_333.014
Hier wandt' er sich zum Ritter um – pen_333.015
„Da! Nimm sie meinetwegen, pen_333.016
Und meinen ganzen Segen!
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  „Komm! Nimm sie hin, und sei mein Sohn, pen_333.018
Wie ich dein Vater werde! pen_333.019
Vergeben und vergessen schon pen_333.020
Ist jegliche Beschwerde. pen_333.021
Dein Vater, einst mein Ehrenfeind, pen_333.022
Der's nimmer hold mit mir gemeint, pen_333.023
That Vieles mir zu Hohne. pen_333.024
Ihn haßt' ich noch im Sohne.

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[333/0376] pen_333.001 Bald sanken Zorn und Ungestüm; pen_333.002 Das Vaterherz wuchs über. pen_333.003 Von hellen Zähren strömten ihm pen_333.004 Die stolzen Augen über. – pen_333.005 Er hob sein Kind vom Boden auf; pen_333.006 Er ließ der Herzensfluth den Lauf, pen_333.007 Und wollte schier vergehen pen_333.008 Vor wundersüßen Wehen. pen_333.009   „Nun wohl! Verzeih mir Gott die Schuld, pen_333.010 So wie ich dir verzeihe! pen_333.011 Empfange meine Vaterhuld, pen_333.012 Empfange sie aufs neue! pen_333.013 In Gottes Namen sei es drum!“ – pen_333.014 Hier wandt' er sich zum Ritter um – pen_333.015 „Da! Nimm sie meinetwegen, pen_333.016 Und meinen ganzen Segen! pen_333.017   „Komm! Nimm sie hin, und sei mein Sohn, pen_333.018 Wie ich dein Vater werde! pen_333.019 Vergeben und vergessen schon pen_333.020 Ist jegliche Beschwerde. pen_333.021 Dein Vater, einst mein Ehrenfeind, pen_333.022 Der's nimmer hold mit mir gemeint, pen_333.023 That Vieles mir zu Hohne. pen_333.024 Ihn haßt' ich noch im Sohne.

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Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/376>, abgerufen am 25.11.2024.