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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

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"Jetzt in der Kammer zagt die Braut, pen_323.002
Und zuckt vor Herzenswehen, pen_323.003
Und ächzet tief, und weinet laut, pen_323.004
Und wünschet zu vergehen. pen_323.005
Ach! Gott der Herr muß ihrer Pein, pen_323.006
Bald muß und wird er gnädig seyn. pen_323.007
Hört Ihr zur Trauer läuten, pen_323.008
So wißt Ihr's auszudeuten."
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""Geh, meld' ihm, daß ich sterben muß - pen_323.010
Rief sie mit tausend Zähren - pen_323.011
Geh, bring ihm, ach! den letzten Gruß, pen_323.012
Den er von mir wird hören! pen_323.013
Geh unter Gottes Schutz, und bring pen_323.014
Von mir ihm diesen goldnen Ring, pen_323.015
Und dieses Wehrgehenke, pen_323.016
Wobei er mein gedenke!"" -
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Zu Ohren braust' ihm, wie ein Meer, pen_323.018
Die Schreckenspost der Dirne; pen_323.019
Die Berge wankten um ihn her: pen_323.020
Es flirrt' ihm vor der Stirne. pen_323.021
Doch jach, wie Windeswirbel fährt pen_323.022
Und rührig Laub und Staub empört, pen_323.023
Ward seiner Lebensgeister pen_323.024
Verzweiflungsmuth nun Meister.

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„Jetzt in der Kammer zagt die Braut, pen_323.002
Und zuckt vor Herzenswehen, pen_323.003
Und ächzet tief, und weinet laut, pen_323.004
Und wünschet zu vergehen. pen_323.005
Ach! Gott der Herr muß ihrer Pein, pen_323.006
Bald muß und wird er gnädig seyn. pen_323.007
Hört Ihr zur Trauer läuten, pen_323.008
So wißt Ihr's auszudeuten.“
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  „„Geh, meld' ihm, daß ich sterben muß – pen_323.010
Rief sie mit tausend Zähren – pen_323.011
Geh, bring ihm, ach! den letzten Gruß, pen_323.012
Den er von mir wird hören! pen_323.013
Geh unter Gottes Schutz, und bring pen_323.014
Von mir ihm diesen goldnen Ring, pen_323.015
Und dieses Wehrgehenke, pen_323.016
Wobei er mein gedenke!““ –
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  Zu Ohren braust' ihm, wie ein Meer, pen_323.018
Die Schreckenspost der Dirne; pen_323.019
Die Berge wankten um ihn her: pen_323.020
Es flirrt' ihm vor der Stirne. pen_323.021
Doch jach, wie Windeswirbel fährt pen_323.022
Und rührig Laub und Staub empört, pen_323.023
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[323/0366] pen_323.001 „Jetzt in der Kammer zagt die Braut, pen_323.002 Und zuckt vor Herzenswehen, pen_323.003 Und ächzet tief, und weinet laut, pen_323.004 Und wünschet zu vergehen. pen_323.005 Ach! Gott der Herr muß ihrer Pein, pen_323.006 Bald muß und wird er gnädig seyn. pen_323.007 Hört Ihr zur Trauer läuten, pen_323.008 So wißt Ihr's auszudeuten.“ pen_323.009   „„Geh, meld' ihm, daß ich sterben muß – pen_323.010 Rief sie mit tausend Zähren – pen_323.011 Geh, bring ihm, ach! den letzten Gruß, pen_323.012 Den er von mir wird hören! pen_323.013 Geh unter Gottes Schutz, und bring pen_323.014 Von mir ihm diesen goldnen Ring, pen_323.015 Und dieses Wehrgehenke, pen_323.016 Wobei er mein gedenke!““ – pen_323.017   Zu Ohren braust' ihm, wie ein Meer, pen_323.018 Die Schreckenspost der Dirne; pen_323.019 Die Berge wankten um ihn her: pen_323.020 Es flirrt' ihm vor der Stirne. pen_323.021 Doch jach, wie Windeswirbel fährt pen_323.022 Und rührig Laub und Staub empört, pen_323.023 Ward seiner Lebensgeister pen_323.024 Verzweiflungsmuth nun Meister.

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Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/366>, abgerufen am 25.11.2024.