pen_242.001 Bestimmungen fehlen, die sie beim pen_242.002 Sterben annehmen, sehr unzulänglich, um pen_242.003 sich das ganze Phänomen daraus zusammenzusetzen. pen_242.004 Das Merkmaal des Tieferheraufathmens pen_242.005 z. B. ist nur im Allgemeinen pen_242.006 bekannt, nur insofern es auch in andern pen_242.007 Fällen vorkömmt: nach der Erhitzung pen_242.008 des Laufs, nach einer langen Abwesenheit pen_242.009 des Geistes, nach dem ersten pen_242.010 Zurückkommen von Empfindungen der pen_242.011 Bewunderung und des Erstaunens. Aber pen_242.012 in keinem dieser Fälle ist es das was es pen_242.013 beim Sterben ist; und wer nun von der pen_242.014 ganzen Erscheinung des Sterbens noch pen_242.015 keinen Begriff hat: wie will man den pen_242.016 das Eigenthümliche kennen lehren, das pen_242.017 jedes einzelne Merkmaal darin annimmt?
pen_242.018
- - Das zu denken,pen_242.019 Hat die Seele kein Bild, es zu sagen, nichtpen_242.020 Worte die Sprache.
pen_242.021
Klopstock.
pen_242.001 Bestimmungen fehlen, die sie beim pen_242.002 Sterben annehmen, sehr unzulänglich, um pen_242.003 sich das ganze Phänomen daraus zusammenzusetzen. pen_242.004 Das Merkmaal des Tieferheraufathmens pen_242.005 z. B. ist nur im Allgemeinen pen_242.006 bekannt, nur insofern es auch in andern pen_242.007 Fällen vorkömmt: nach der Erhitzung pen_242.008 des Laufs, nach einer langen Abwesenheit pen_242.009 des Geistes, nach dem ersten pen_242.010 Zurückkommen von Empfindungen der pen_242.011 Bewunderung und des Erstaunens. Aber pen_242.012 in keinem dieser Fälle ist es das was es pen_242.013 beim Sterben ist; und wer nun von der pen_242.014 ganzen Erscheinung des Sterbens noch pen_242.015 keinen Begriff hat: wie will man den pen_242.016 das Eigenthümliche kennen lehren, das pen_242.017 jedes einzelne Merkmaal darin annimmt?
pen_242.018
– – Das zu denken,pen_242.019 Hat die Seele kein Bild, es zu sagen, nichtpen_242.020 Worte die Sprache.
pen_242.021
Klopstock.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0285"n="242"/><lbn="pen_242.001"/>
Bestimmungen fehlen, die sie beim <lbn="pen_242.002"/>
Sterben annehmen, sehr unzulänglich, um <lbn="pen_242.003"/>
sich das ganze Phänomen daraus zusammenzusetzen. <lbn="pen_242.004"/>
Das Merkmaal des Tieferheraufathmens <lbn="pen_242.005"/>
z. B. ist nur im Allgemeinen <lbn="pen_242.006"/>
bekannt, nur insofern es auch in andern <lbn="pen_242.007"/>
Fällen vorkömmt: nach der Erhitzung <lbn="pen_242.008"/>
des Laufs, nach einer langen Abwesenheit <lbn="pen_242.009"/>
des Geistes, nach dem ersten <lbn="pen_242.010"/>
Zurückkommen von Empfindungen der <lbn="pen_242.011"/>
Bewunderung und des Erstaunens. Aber <lbn="pen_242.012"/>
in keinem dieser Fälle ist es das was es <lbn="pen_242.013"/>
beim Sterben ist; und wer nun von der <lbn="pen_242.014"/>
ganzen Erscheinung des Sterbens noch <lbn="pen_242.015"/>
keinen Begriff hat: wie will man den <lbn="pen_242.016"/>
das Eigenthümliche kennen lehren, das <lbn="pen_242.017"/>
jedes einzelne Merkmaal darin annimmt?</p><lbn="pen_242.018"/><p><hirendition="#aq"><lg><l>–– Das zu denken,</l><lbn="pen_242.019"/><l>Hat die Seele kein Bild, es zu sagen, nicht</l><lbn="pen_242.020"/><l>Worte die Sprache.</l></lg></hi></p><lbn="pen_242.021"/><p><hirendition="#right"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">Klopstock.</hi></hi></hi></p></div></body></text></TEI>
[242/0285]
pen_242.001
Bestimmungen fehlen, die sie beim pen_242.002
Sterben annehmen, sehr unzulänglich, um pen_242.003
sich das ganze Phänomen daraus zusammenzusetzen. pen_242.004
Das Merkmaal des Tieferheraufathmens pen_242.005
z. B. ist nur im Allgemeinen pen_242.006
bekannt, nur insofern es auch in andern pen_242.007
Fällen vorkömmt: nach der Erhitzung pen_242.008
des Laufs, nach einer langen Abwesenheit pen_242.009
des Geistes, nach dem ersten pen_242.010
Zurückkommen von Empfindungen der pen_242.011
Bewunderung und des Erstaunens. Aber pen_242.012
in keinem dieser Fälle ist es das was es pen_242.013
beim Sterben ist; und wer nun von der pen_242.014
ganzen Erscheinung des Sterbens noch pen_242.015
keinen Begriff hat: wie will man den pen_242.016
das Eigenthümliche kennen lehren, das pen_242.017
jedes einzelne Merkmaal darin annimmt?
pen_242.018
– – Das zu denken, pen_242.019
Hat die Seele kein Bild, es zu sagen, nicht pen_242.020
Worte die Sprache.
pen_242.021
Klopstock.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/285>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.