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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

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und im Stande der Unschuld verharrt pen_224.002
sind. Der Stammvater derselben erzählt pen_224.003
ihnen von uns, die wir unsre Unschuld pen_224.004
und mit ihr das Vorrecht der Unsterblichkeit pen_224.005
verloren haben. Sterben ist für pen_224.006
diese Glücklichen ein Wort ohne Bedeutung; pen_224.007
und wenn also der Stammvater will, pen_224.008
daß sie von dem Fürchterlichen der Sache pen_224.009
gerührt werden, und ihren Vorzug pen_224.010
vor uns empfinden sollen, so muß er ihnen pen_224.011
durch Beschreibung einen Begriff davon pen_224.012
machen:

pen_224.013

- - Dem Sterbenden brechen die Augen, und pen_224.014
starren,
pen_224.015
Sehen nicht mehr. Ihm schwindet das Antlitz pen_224.016
der Erd' und des Himmels
pen_224.017
Tief in die Nacht. Er hört nicht mehr die Stimme pen_224.018
des Menschen,
pen_224.019
Noch die zärtliche Klage der Freundschaft. Er pen_224.020
selbst kann nicht reden;
pen_224.021
Kaum mit bebender Zunge den bangen Abschied pen_224.022
noch stammeln;

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und im Stande der Unschuld verharrt pen_224.002
sind. Der Stammvater derselben erzählt pen_224.003
ihnen von uns, die wir unsre Unschuld pen_224.004
und mit ihr das Vorrecht der Unsterblichkeit pen_224.005
verloren haben. Sterben ist für pen_224.006
diese Glücklichen ein Wort ohne Bedeutung; pen_224.007
und wenn also der Stammvater will, pen_224.008
daß sie von dem Fürchterlichen der Sache pen_224.009
gerührt werden, und ihren Vorzug pen_224.010
vor uns empfinden sollen, so muß er ihnen pen_224.011
durch Beschreibung einen Begriff davon pen_224.012
machen:

pen_224.013

– – Dem Sterbenden brechen die Augen, und pen_224.014
starren,
pen_224.015
Sehen nicht mehr. Ihm schwindet das Antlitz pen_224.016
der Erd' und des Himmels
pen_224.017
Tief in die Nacht. Er hört nicht mehr die Stimme pen_224.018
des Menschen,
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Noch die zärtliche Klage der Freundschaft. Er pen_224.020
selbst kann nicht reden;
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[224/0267] pen_224.001 und im Stande der Unschuld verharrt pen_224.002 sind. Der Stammvater derselben erzählt pen_224.003 ihnen von uns, die wir unsre Unschuld pen_224.004 und mit ihr das Vorrecht der Unsterblichkeit pen_224.005 verloren haben. Sterben ist für pen_224.006 diese Glücklichen ein Wort ohne Bedeutung; pen_224.007 und wenn also der Stammvater will, pen_224.008 daß sie von dem Fürchterlichen der Sache pen_224.009 gerührt werden, und ihren Vorzug pen_224.010 vor uns empfinden sollen, so muß er ihnen pen_224.011 durch Beschreibung einen Begriff davon pen_224.012 machen: pen_224.013 – – Dem Sterbenden brechen die Augen, und pen_224.014 starren, pen_224.015 Sehen nicht mehr. Ihm schwindet das Antlitz pen_224.016 der Erd' und des Himmels pen_224.017 Tief in die Nacht. Er hört nicht mehr die Stimme pen_224.018 des Menschen, pen_224.019 Noch die zärtliche Klage der Freundschaft. Er pen_224.020 selbst kann nicht reden; pen_224.021 Kaum mit bebender Zunge den bangen Abschied pen_224.022 noch stammeln;

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Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/267>, abgerufen am 24.11.2024.