Euch ist ein Glück geschehn, dergleichen nie pen_201.002 geschah;pen_201.003 Die Welt verjüngt sich schon, die güldne Zeit pen_201.004 ist nah!pen_201.005 Gesetzt, daß ungefühlt in ihr die Jugend blühet,pen_201.006 Und nur der Andacht Brand in ihren Adern pen_201.007 glühet;pen_201.008 Daß kein verstohlner Blick in die verlaßne pen_201.009 Weltpen_201.010 Mit sehnender Begier zu spät zurücke fällt;pen_201.011 Daß immer die Vernunft der Sinnen Feuer pen_201.012 kühlet,pen_201.013 Und nur ihr eigner Arm die reine Brust befühlet;pen_201.014 Gesetzt, was niemal war, daß Tugend wird pen_201.015 aus Zwang:pen_201.016 Was jauchzt das eitle Volk? Wen rühmt sein pen_201.017 Lobgesang?pen_201.018 Doch wohl, daß List und Geiz des Schöpfers pen_201.019 Zweck verdrungen,pen_201.020 Was er zum Lieben schuf, zur Witwenschaft pen_201.021 gezwungen,pen_201.022 Den vielleicht edlen Stamm, den er ihr zugedacht,pen_201.023 pen_201.024 Noch in der Blüth' erstickt und Helden umgebracht;
pen_201.025
pen_201.001
Euch ist ein Glück geschehn, dergleichen nie pen_201.002 geschah;pen_201.003 Die Welt verjüngt sich schon, die güldne Zeit pen_201.004 ist nah!pen_201.005 Gesetzt, daß ungefühlt in ihr die Jugend blühet,pen_201.006 Und nur der Andacht Brand in ihren Adern pen_201.007 glühet;pen_201.008 Daß kein verstohlner Blick in die verlaßne pen_201.009 Weltpen_201.010 Mit sehnender Begier zu spät zurücke fällt;pen_201.011 Daß immer die Vernunft der Sinnen Feuer pen_201.012 kühlet,pen_201.013 Und nur ihr eigner Arm die reine Brust befühlet;pen_201.014 Gesetzt, was niemal war, daß Tugend wird pen_201.015 aus Zwang:pen_201.016 Was jauchzt das eitle Volk? Wen rühmt sein pen_201.017 Lobgesang?pen_201.018 Doch wohl, daß List und Geiz des Schöpfers pen_201.019 Zweck verdrungen,pen_201.020 Was er zum Lieben schuf, zur Witwenschaft pen_201.021 gezwungen,pen_201.022 Den vielleicht edlen Stamm, den er ihr zugedacht,pen_201.023 pen_201.024 Noch in der Blüth' erstickt und Helden umgebracht;
pen_201.025
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0242"n="201"/><lbn="pen_201.001"/><p><hirendition="#aq"><lg><l>Euch ist ein Glück geschehn, dergleichen nie <lbn="pen_201.002"/>
geschah;</l><lbn="pen_201.003"/><l>Die Welt verjüngt sich schon, die güldne Zeit <lbn="pen_201.004"/>
ist nah!</l><lbn="pen_201.005"/><l>Gesetzt, daß ungefühlt in ihr die Jugend blühet,</l><lbn="pen_201.006"/><l>Und nur der Andacht Brand in ihren Adern <lbn="pen_201.007"/>
glühet;</l><lbn="pen_201.008"/><l>Daß kein verstohlner Blick in die verlaßne <lbn="pen_201.009"/>
Welt</l><lbn="pen_201.010"/><l>Mit sehnender Begier zu spät zurücke fällt;</l><lbn="pen_201.011"/><l>Daß immer die Vernunft der Sinnen Feuer <lbn="pen_201.012"/>
kühlet,</l><lbn="pen_201.013"/><l>Und nur ihr eigner Arm die reine Brust befühlet;</l><lbn="pen_201.014"/><l>Gesetzt, was niemal war, daß Tugend wird <lbn="pen_201.015"/>
aus Zwang:</l><lbn="pen_201.016"/><l>Was jauchzt das eitle Volk? Wen rühmt sein <lbn="pen_201.017"/>
Lobgesang?</l><lbn="pen_201.018"/><l>Doch wohl, daß List und Geiz des Schöpfers <lbn="pen_201.019"/>
Zweck verdrungen,</l><lbn="pen_201.020"/><l>Was er zum Lieben schuf, zur Witwenschaft <lbn="pen_201.021"/>
gezwungen,</l><lbn="pen_201.022"/><l>Den vielleicht edlen Stamm, den er ihr zugedacht,</l><lbn="pen_201.023"/><lbn="pen_201.024"/><l>Noch in der Blüth' erstickt und Helden umgebracht;</l></lg></hi></p><lbn="pen_201.025"/></div></body></text></TEI>
[201/0242]
pen_201.001
Euch ist ein Glück geschehn, dergleichen nie pen_201.002
geschah; pen_201.003
Die Welt verjüngt sich schon, die güldne Zeit pen_201.004
ist nah! pen_201.005
Gesetzt, daß ungefühlt in ihr die Jugend blühet, pen_201.006
Und nur der Andacht Brand in ihren Adern pen_201.007
glühet; pen_201.008
Daß kein verstohlner Blick in die verlaßne pen_201.009
Welt pen_201.010
Mit sehnender Begier zu spät zurücke fällt; pen_201.011
Daß immer die Vernunft der Sinnen Feuer pen_201.012
kühlet, pen_201.013
Und nur ihr eigner Arm die reine Brust befühlet; pen_201.014
Gesetzt, was niemal war, daß Tugend wird pen_201.015
aus Zwang: pen_201.016
Was jauchzt das eitle Volk? Wen rühmt sein pen_201.017
Lobgesang? pen_201.018
Doch wohl, daß List und Geiz des Schöpfers pen_201.019
Zweck verdrungen, pen_201.020
Was er zum Lieben schuf, zur Witwenschaft pen_201.021
gezwungen, pen_201.022
Den vielleicht edlen Stamm, den er ihr zugedacht, pen_201.023
pen_201.024
Noch in der Blüth' erstickt und Helden umgebracht;
pen_201.025
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/242>, abgerufen am 29.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.