pen_180.001 immer ziemlich unbestimmt und allgemein pen_180.002 bleibt.
pen_180.003
Es kann nicht ganz am unrechten Ort pen_180.004 scheinen, daß wir hier auf das Sylbenmaß pen_180.005 zurückgekommen sind: denn da der pen_180.006 Grundstoff des Lehrgedichts nicht eigentlich pen_180.007 poetisch, da der Boden, so zu reden, pen_180.008 dürre und unfruchtbar ist, und erst durch pen_180.009 Cultur und Industrie reizend und ergiebig pen_180.010 gemacht wird; so kann diese Dichtungsart pen_180.011 in der That das Sylbenmaß, sowie alle pen_180.012 andere Hülfsmittel zur Bewirkung größerer pen_180.013 Lebhaftigkeit, weniger als andere entbehren.
pen_180.014 pen_180.015
Aus dem Bishergesagten müssen sich pen_180.016 alle Regeln für die Lehrgedichte herleiten pen_180.017 lassen: die für die Wahl der Materie, und pen_180.018 die für die Behandlung derselben.
pen_180.019
Überall nicht zu wählen sind solche pen_180.020 Wahrheiten, die ohne ihre trockne Allgemeinheit
pen_180.001 immer ziemlich unbestimmt und allgemein pen_180.002 bleibt.
pen_180.003
Es kann nicht ganz am unrechten Ort pen_180.004 scheinen, daß wir hier auf das Sylbenmaß pen_180.005 zurückgekommen sind: denn da der pen_180.006 Grundstoff des Lehrgedichts nicht eigentlich pen_180.007 poetisch, da der Boden, so zu reden, pen_180.008 dürre und unfruchtbar ist, und erst durch pen_180.009 Cultur und Industrie reizend und ergiebig pen_180.010 gemacht wird; so kann diese Dichtungsart pen_180.011 in der That das Sylbenmaß, sowie alle pen_180.012 andere Hülfsmittel zur Bewirkung größerer pen_180.013 Lebhaftigkeit, weniger als andere entbehren.
pen_180.014 pen_180.015
Aus dem Bishergesagten müssen sich pen_180.016 alle Regeln für die Lehrgedichte herleiten pen_180.017 lassen: die für die Wahl der Materie, und pen_180.018 die für die Behandlung derselben.
pen_180.019
Überall nicht zu wählen sind solche pen_180.020 Wahrheiten, die ohne ihre trockne Allgemeinheit
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0221"n="180"/><lbn="pen_180.001"/>
immer ziemlich unbestimmt und allgemein <lbn="pen_180.002"/>
bleibt.</p><lbn="pen_180.003"/><p> Es kann nicht ganz am unrechten Ort <lbn="pen_180.004"/>
scheinen, daß wir hier auf das Sylbenmaß <lbn="pen_180.005"/>
zurückgekommen sind: denn da der <lbn="pen_180.006"/>
Grundstoff des Lehrgedichts nicht eigentlich <lbn="pen_180.007"/>
poetisch, da der Boden, so zu reden, <lbn="pen_180.008"/>
dürre und unfruchtbar ist, und erst durch <lbn="pen_180.009"/>
Cultur und Industrie reizend und ergiebig <lbn="pen_180.010"/>
gemacht wird; so kann diese Dichtungsart <lbn="pen_180.011"/>
in der That das Sylbenmaß, sowie alle <lbn="pen_180.012"/>
andere Hülfsmittel zur Bewirkung größerer <lbn="pen_180.013"/>
Lebhaftigkeit, weniger als andere entbehren.</p><lbn="pen_180.014"/><lbn="pen_180.015"/><p> Aus dem Bishergesagten müssen sich <lbn="pen_180.016"/>
alle Regeln für die Lehrgedichte herleiten <lbn="pen_180.017"/>
lassen: die für die Wahl der Materie, und <lbn="pen_180.018"/>
die für die Behandlung derselben.</p><lbn="pen_180.019"/><p> Überall nicht zu wählen sind solche <lbn="pen_180.020"/>
Wahrheiten, die ohne ihre trockne Allgemeinheit
</p></div></body></text></TEI>
[180/0221]
pen_180.001
immer ziemlich unbestimmt und allgemein pen_180.002
bleibt.
pen_180.003
Es kann nicht ganz am unrechten Ort pen_180.004
scheinen, daß wir hier auf das Sylbenmaß pen_180.005
zurückgekommen sind: denn da der pen_180.006
Grundstoff des Lehrgedichts nicht eigentlich pen_180.007
poetisch, da der Boden, so zu reden, pen_180.008
dürre und unfruchtbar ist, und erst durch pen_180.009
Cultur und Industrie reizend und ergiebig pen_180.010
gemacht wird; so kann diese Dichtungsart pen_180.011
in der That das Sylbenmaß, sowie alle pen_180.012
andere Hülfsmittel zur Bewirkung größerer pen_180.013
Lebhaftigkeit, weniger als andere entbehren.
pen_180.014
pen_180.015
Aus dem Bishergesagten müssen sich pen_180.016
alle Regeln für die Lehrgedichte herleiten pen_180.017
lassen: die für die Wahl der Materie, und pen_180.018
die für die Behandlung derselben.
pen_180.019
Überall nicht zu wählen sind solche pen_180.020
Wahrheiten, die ohne ihre trockne Allgemeinheit
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/221>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.