Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

Bild:
<< vorherige Seite

Des I. Buchs VI. Cap.
bey behalten: denn ohn beschneiden wachsen sie zwar höher/ werden aber krafftloß/
oder gar untauglich/ als der Weinstock. 3. Damit sie einen lieblichen schmack ge-
winnen/ wie geschiehet am Kohl und Bete/ welche nach abnehmung der ersten blät-
ter schmackhaffter werden. 4. Damit sie grössere oder auch volle blumen tragen/
wie an Topff-neglein geschiehet/ wenn man ihnen einige zweige und knöpffe benimt/
daß die übrigen dadurch mercklich verbessert werden. 5. Damit die frucht desto be-
quemer zeitigen möge/ wie man deswegen die überflüssige rancken an Kürbissen zu
beschneiden pfleget. 6. Damit sie nicht in Samen oder Blumen schiessen: zu wel-
chem ende man die Salbey/ Majoran/ Hyssop/ und Raute in einem Sommer wol
zwey oder dreymahl beschneidet. 7. Damit so fort das abgeschnittene zur speise ge-
brauchet werde/ als Zwiebeln/ Schnitlauch/ Petersilge/ Kerffel/ Spinat.
8. Endlich auch zur zier. Also pflantzet man umb die Bette/ Salbey/ Raute und
dergleichen/ stutzet sie offters oben ab/ gleich dem Buxbaum. Wie aber die aus
Rheinweiden verfertigte Hecken und Heckfiguren zierlich zu beschneiden/ solches wird
im I. cap. des Blumengartens gezeiget werden.

Das fürnemste werckzeug zum Beschneiden ist ein gutes Messer/ beneben eine
Handschere/ als welche bißweilen füglicher zu brauchen. Wenn aber etwas auff
die zier sol beschnitten werden/ dazu wird eine Heck-Schere erfodert.

Auch muß man diese garten-arbeit nicht nach gutdüncken bestellen/ sondern
achtung geben. 1. Auff die Jahrszeit. Also stutzet man die Hecken am bequem-
sten umb Johannis. Salbey/ Raute und dergleichen beschneidet man einmahl im
Frühling und noch einmahl im Sommer: im ausgehenden Herbst aber ist es nicht so
sicher/ dieweil die einfallende kälte in den schnitt schlagen/ und die verwundete kreuter
verderben möchte. 2. Auff die Mondwechsel: sintemal diese arbeit allzeit mit
wachsendem Mond verrichtet werden muß: jedoch was insonderheit den Buchs-
baum umb die Bette anlanget/ weil man an selbigem keine hohe erlängerung suchet/
so kan er bald nach dem Vollen Liecht gestutzet werden. 3. Auff die beschaf-
fenheit der Lufft. Zwiebeln/ Lauch/ Knoblauch/ und dergleichen holstengliche kreu-
ter müssen bey regenwetter nicht abgeschnitten werden/ sonst fliesset die feuchte in den
stengel/ und verursachet ihnen eine verderbliche fäulniß: mit andern Gewächsen
aber hat es keine solche gefahr. Das stutzen der Hecken geschiehet füglich nach einem
regen/ oder im Morgenthaw/ sintemal alsdann die schneide der Schere viel frischer
fasset/ als bey grosser Dürre.

Schließlich sol man sich hüten 1. Daß man kein Gewächß/ weil es noch
zart/ und die ersten blätter treibet/ beschneide: sondern man sol es vorher feste wur-
zeln setzen lassen. 2. Daß man kein gewächß gerade in dem knote zwischen der wur-
zel und stengel/ sondern etwas über denselben knot abschneide: sonst vergehets.
3. Daß man nicht ohn unterscheid allen Gewächsen die gipffel abschneide/ sondern
nur denen/ die solchen Oberschnitt vertragen können/ und erfodern. Hergegen sind
etliche/ welchen man nur die seitenblätter abbrechen muß/ als Kohl/ Lactuck/ Endi-
vien/ und dergleichen Blade-kreuter mehr. Also wer der Sonnenblume den gipffel
abschneiden wolte/ würde wenig guts stifften.

Das

Des I. Buchs VI. Cap.
bey behalten: denn ohn beſchneiden wachſen ſie zwar hoͤher/ werden aber krafftloß/
oder gar untauglich/ als der Weinſtock. 3. Damit ſie einen lieblichen ſchmack ge-
winnen/ wie geſchiehet am Kohl und Bete/ welche nach abnehmung der erſten blaͤt-
ter ſchmackhaffter werden. 4. Damit ſie groͤſſere oder auch volle blumen tragen/
wie an Topff-neglein geſchiehet/ wenn man ihnen einige zweige und knoͤpffe benimt/
daß die uͤbrigen dadurch mercklich verbeſſert werden. 5. Damit die frucht deſto be-
quemer zeitigen moͤge/ wie man deswegen die uͤberfluͤſſige rancken an Kuͤrbiſſen zu
beſchneiden pfleget. 6. Damit ſie nicht in Samen oder Blumen ſchieſſen: zu wel-
chem ende man die Salbey/ Majoran/ Hyſſop/ und Raute in einem Sommer wol
zwey oder dreymahl beſchneidet. 7. Damit ſo fort das abgeſchnittene zur ſpeiſe ge-
brauchet werde/ als Zwiebeln/ Schnitlauch/ Peterſilge/ Kerffel/ Spinat.
8. Endlich auch zur zier. Alſo pflantzet man umb die Bette/ Salbey/ Raute und
dergleichen/ ſtutzet ſie offters oben ab/ gleich dem Buxbaum. Wie aber die aus
Rheinweiden verfertigte Hecken und Heckfiguren zierlich zu beſchneiden/ ſolches wird
im I. cap. des Blumengartens gezeiget werden.

Das fuͤrnemſte werckzeug zum Beſchneiden iſt ein gutes Meſſer/ beneben eine
Handſchere/ als welche bißweilen fuͤglicher zu brauchen. Wenn aber etwas auff
die zier ſol beſchnitten werden/ dazu wird eine Heck-Schere erfodert.

Auch muß man dieſe garten-arbeit nicht nach gutduͤncken beſtellen/ ſondern
achtung geben. 1. Auff die Jahrszeit. Alſo ſtutzet man die Hecken am bequem-
ſten umb Johannis. Salbey/ Raute und dergleichen beſchneidet man einmahl im
Fruͤhling und noch einmahl im Sommer: im ausgehenden Herbſt aber iſt es nicht ſo
ſicher/ dieweil die einfallende kaͤlte in den ſchnitt ſchlagen/ und die verwundete kreuter
verderben moͤchte. 2. Auff die Mondwechſel: ſintemal dieſe arbeit allzeit mit
wachſendem Mond verrichtet werden muß: jedoch was inſonderheit den Buchs-
baum umb die Bette anlanget/ weil man an ſelbigem keine hohe erlaͤngerung ſuchet/
ſo kan er bald nach dem Vollen Liecht geſtutzet werden. 3. Auff die beſchaf-
fenheit der Lufft. Zwiebeln/ Lauch/ Knoblauch/ und dergleichen holſtengliche kreu-
ter muͤſſen bey regenwetter nicht abgeſchnitten werden/ ſonſt flieſſet die feuchte in den
ſtengel/ und verurſachet ihnen eine verderbliche faͤulniß: mit andern Gewaͤchſen
aber hat es keine ſolche gefahr. Das ſtutzen der Hecken geſchiehet fuͤglich nach einem
regen/ oder im Morgenthaw/ ſintemal alsdann die ſchneide der Schere viel friſcher
faſſet/ als bey groſſer Duͤrre.

Schließlich ſol man ſich huͤten 1. Daß man kein Gewaͤchß/ weil es noch
zart/ und die erſten blaͤtter treibet/ beſchneide: ſondern man ſol es vorher feſte wur-
zeln ſetzen laſſen. 2. Daß man kein gewaͤchß gerade in dem knote zwiſchen der wur-
zel und ſtengel/ ſondern etwas uͤber denſelben knot abſchneide: ſonſt vergehets.
3. Daß man nicht ohn unterſcheid allen Gewaͤchſen die gipffel abſchneide/ ſondern
nur denen/ die ſolchen Oberſchnitt vertragen koͤnnen/ und erfodern. Hergegen ſind
etliche/ welchen man nur die ſeitenblaͤtter abbrechen muß/ als Kohl/ Lactuck/ Endi-
vien/ und dergleichen Blade-kreuter mehr. Alſo wer der Sonnenblume den gipffel
abſchneiden wolte/ wuͤrde wenig guts ſtifften.

Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0064" n="32"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des <hi rendition="#aq">I.</hi> Buchs <hi rendition="#aq">VI.</hi> Cap.</hi></fw><lb/>
bey behalten: denn ohn be&#x017F;chneiden wach&#x017F;en &#x017F;ie zwar ho&#x0364;her/ werden aber krafftloß/<lb/>
oder gar untauglich/ als der Wein&#x017F;tock. 3. Damit &#x017F;ie einen lieblichen &#x017F;chmack ge-<lb/>
winnen/ wie ge&#x017F;chiehet am Kohl und Bete/ welche nach abnehmung der er&#x017F;ten bla&#x0364;t-<lb/>
ter &#x017F;chmackhaffter werden. 4. Damit &#x017F;ie gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere oder auch volle blumen tragen/<lb/>
wie an Topff-neglein ge&#x017F;chiehet/ wenn man ihnen einige zweige und kno&#x0364;pffe benimt/<lb/>
daß die u&#x0364;brigen dadurch mercklich verbe&#x017F;&#x017F;ert werden. 5. Damit die frucht de&#x017F;to be-<lb/>
quemer zeitigen mo&#x0364;ge/ wie man deswegen die u&#x0364;berflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige rancken an Ku&#x0364;rbi&#x017F;&#x017F;en zu<lb/>
be&#x017F;chneiden pfleget. 6. Damit &#x017F;ie nicht in Samen oder Blumen &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en: zu wel-<lb/>
chem ende man die Salbey/ Majoran/ Hy&#x017F;&#x017F;op/ und Raute in einem Sommer wol<lb/>
zwey oder dreymahl be&#x017F;chneidet. 7. Damit &#x017F;o fort das abge&#x017F;chnittene zur &#x017F;pei&#x017F;e ge-<lb/>
brauchet werde/ als Zwiebeln/ Schnitlauch/ Peter&#x017F;ilge/ Kerffel/ Spinat.<lb/>
8. Endlich auch zur zier. Al&#x017F;o pflantzet man umb die Bette/ Salbey/ Raute und<lb/>
dergleichen/ &#x017F;tutzet &#x017F;ie offters oben ab/ gleich dem Buxbaum. Wie aber die aus<lb/>
Rheinweiden verfertigte Hecken und Heckfiguren zierlich zu be&#x017F;chneiden/ &#x017F;olches wird<lb/>
im <hi rendition="#aq">I.</hi> cap. des Blumengartens gezeiget werden.</p><lb/>
              <p>Das fu&#x0364;rnem&#x017F;te werckzeug zum Be&#x017F;chneiden i&#x017F;t ein gutes Me&#x017F;&#x017F;er/ beneben eine<lb/>
Hand&#x017F;chere/ als welche bißweilen fu&#x0364;glicher zu brauchen. Wenn aber etwas auff<lb/>
die zier &#x017F;ol be&#x017F;chnitten werden/ dazu wird eine Heck-Schere erfodert.</p><lb/>
              <p>Auch muß man die&#x017F;e garten-arbeit nicht nach gutdu&#x0364;ncken be&#x017F;tellen/ &#x017F;ondern<lb/>
achtung geben. 1. Auff die Jahrszeit. Al&#x017F;o &#x017F;tutzet man die Hecken am bequem-<lb/>
&#x017F;ten umb Johannis. Salbey/ Raute und dergleichen be&#x017F;chneidet man einmahl im<lb/>
Fru&#x0364;hling und noch einmahl im Sommer: im ausgehenden Herb&#x017F;t aber i&#x017F;t es nicht &#x017F;o<lb/>
&#x017F;icher/ dieweil die einfallende ka&#x0364;lte in den &#x017F;chnitt &#x017F;chlagen/ und die verwundete kreuter<lb/>
verderben mo&#x0364;chte. 2. Auff die Mondwech&#x017F;el: &#x017F;intemal die&#x017F;e arbeit allzeit mit<lb/>
wach&#x017F;endem Mond verrichtet werden muß: jedoch was in&#x017F;onderheit den Buchs-<lb/>
baum umb die Bette anlanget/ weil man an &#x017F;elbigem keine hohe erla&#x0364;ngerung &#x017F;uchet/<lb/>
&#x017F;o kan er bald nach dem Vollen Liecht ge&#x017F;tutzet werden. 3. Auff die be&#x017F;chaf-<lb/>
fenheit der Lufft. Zwiebeln/ Lauch/ Knoblauch/ und dergleichen hol&#x017F;tengliche kreu-<lb/>
ter mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en bey regenwetter nicht abge&#x017F;chnitten werden/ &#x017F;on&#x017F;t flie&#x017F;&#x017F;et die feuchte in den<lb/>
&#x017F;tengel/ und verur&#x017F;achet ihnen eine verderbliche fa&#x0364;ulniß: mit andern Gewa&#x0364;ch&#x017F;en<lb/>
aber hat es keine &#x017F;olche gefahr. Das &#x017F;tutzen der Hecken ge&#x017F;chiehet fu&#x0364;glich nach einem<lb/>
regen/ oder im Morgenthaw/ &#x017F;intemal alsdann die &#x017F;chneide der Schere viel fri&#x017F;cher<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;et/ als bey gro&#x017F;&#x017F;er Du&#x0364;rre.</p><lb/>
              <p>Schließlich &#x017F;ol man &#x017F;ich hu&#x0364;ten 1. Daß man kein Gewa&#x0364;chß/ weil es noch<lb/>
zart/ und die er&#x017F;ten bla&#x0364;tter treibet/ be&#x017F;chneide: &#x017F;ondern man &#x017F;ol es vorher fe&#x017F;te wur-<lb/>
zeln &#x017F;etzen la&#x017F;&#x017F;en. 2. Daß man kein gewa&#x0364;chß gerade in dem knote zwi&#x017F;chen der wur-<lb/>
zel und &#x017F;tengel/ &#x017F;ondern etwas u&#x0364;ber den&#x017F;elben knot ab&#x017F;chneide: &#x017F;on&#x017F;t vergehets.<lb/>
3. Daß man nicht ohn unter&#x017F;cheid allen Gewa&#x0364;ch&#x017F;en die gipffel ab&#x017F;chneide/ &#x017F;ondern<lb/>
nur denen/ die &#x017F;olchen Ober&#x017F;chnitt vertragen ko&#x0364;nnen/ und erfodern. Hergegen &#x017F;ind<lb/>
etliche/ welchen man nur die &#x017F;eitenbla&#x0364;tter abbrechen muß/ als Kohl/ Lactuck/ Endi-<lb/>
vien/ und dergleichen Blade-kreuter mehr. Al&#x017F;o wer der Sonnenblume den gipffel<lb/>
ab&#x017F;chneiden wolte/ wu&#x0364;rde wenig guts &#x017F;tifften.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[32/0064] Des I. Buchs VI. Cap. bey behalten: denn ohn beſchneiden wachſen ſie zwar hoͤher/ werden aber krafftloß/ oder gar untauglich/ als der Weinſtock. 3. Damit ſie einen lieblichen ſchmack ge- winnen/ wie geſchiehet am Kohl und Bete/ welche nach abnehmung der erſten blaͤt- ter ſchmackhaffter werden. 4. Damit ſie groͤſſere oder auch volle blumen tragen/ wie an Topff-neglein geſchiehet/ wenn man ihnen einige zweige und knoͤpffe benimt/ daß die uͤbrigen dadurch mercklich verbeſſert werden. 5. Damit die frucht deſto be- quemer zeitigen moͤge/ wie man deswegen die uͤberfluͤſſige rancken an Kuͤrbiſſen zu beſchneiden pfleget. 6. Damit ſie nicht in Samen oder Blumen ſchieſſen: zu wel- chem ende man die Salbey/ Majoran/ Hyſſop/ und Raute in einem Sommer wol zwey oder dreymahl beſchneidet. 7. Damit ſo fort das abgeſchnittene zur ſpeiſe ge- brauchet werde/ als Zwiebeln/ Schnitlauch/ Peterſilge/ Kerffel/ Spinat. 8. Endlich auch zur zier. Alſo pflantzet man umb die Bette/ Salbey/ Raute und dergleichen/ ſtutzet ſie offters oben ab/ gleich dem Buxbaum. Wie aber die aus Rheinweiden verfertigte Hecken und Heckfiguren zierlich zu beſchneiden/ ſolches wird im I. cap. des Blumengartens gezeiget werden. Das fuͤrnemſte werckzeug zum Beſchneiden iſt ein gutes Meſſer/ beneben eine Handſchere/ als welche bißweilen fuͤglicher zu brauchen. Wenn aber etwas auff die zier ſol beſchnitten werden/ dazu wird eine Heck-Schere erfodert. Auch muß man dieſe garten-arbeit nicht nach gutduͤncken beſtellen/ ſondern achtung geben. 1. Auff die Jahrszeit. Alſo ſtutzet man die Hecken am bequem- ſten umb Johannis. Salbey/ Raute und dergleichen beſchneidet man einmahl im Fruͤhling und noch einmahl im Sommer: im ausgehenden Herbſt aber iſt es nicht ſo ſicher/ dieweil die einfallende kaͤlte in den ſchnitt ſchlagen/ und die verwundete kreuter verderben moͤchte. 2. Auff die Mondwechſel: ſintemal dieſe arbeit allzeit mit wachſendem Mond verrichtet werden muß: jedoch was inſonderheit den Buchs- baum umb die Bette anlanget/ weil man an ſelbigem keine hohe erlaͤngerung ſuchet/ ſo kan er bald nach dem Vollen Liecht geſtutzet werden. 3. Auff die beſchaf- fenheit der Lufft. Zwiebeln/ Lauch/ Knoblauch/ und dergleichen holſtengliche kreu- ter muͤſſen bey regenwetter nicht abgeſchnitten werden/ ſonſt flieſſet die feuchte in den ſtengel/ und verurſachet ihnen eine verderbliche faͤulniß: mit andern Gewaͤchſen aber hat es keine ſolche gefahr. Das ſtutzen der Hecken geſchiehet fuͤglich nach einem regen/ oder im Morgenthaw/ ſintemal alsdann die ſchneide der Schere viel friſcher faſſet/ als bey groſſer Duͤrre. Schließlich ſol man ſich huͤten 1. Daß man kein Gewaͤchß/ weil es noch zart/ und die erſten blaͤtter treibet/ beſchneide: ſondern man ſol es vorher feſte wur- zeln ſetzen laſſen. 2. Daß man kein gewaͤchß gerade in dem knote zwiſchen der wur- zel und ſtengel/ ſondern etwas uͤber denſelben knot abſchneide: ſonſt vergehets. 3. Daß man nicht ohn unterſcheid allen Gewaͤchſen die gipffel abſchneide/ ſondern nur denen/ die ſolchen Oberſchnitt vertragen koͤnnen/ und erfodern. Hergegen ſind etliche/ welchen man nur die ſeitenblaͤtter abbrechen muß/ als Kohl/ Lactuck/ Endi- vien/ und dergleichen Blade-kreuter mehr. Alſo wer der Sonnenblume den gipffel abſchneiden wolte/ wuͤrde wenig guts ſtifften. Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/64
Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/64>, abgerufen am 27.11.2024.