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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Das V. Buch.
Der Wein-garte.
Das I. Cap.
Anlegung eines Wein-
gartens.

WAs die Augen weidet/ was den
Hunger stillet so wol durch Küchen-als
Baumfrüchte/ solches ist in den nehesten
Büchern abgehandelt worden: nun-
mehr schreiten wir auch zu dem/ was
den Durst stillen kan. Und ob zwar
das gemeinste getränck bey uns Gersten-
und Weitzen-bier ist: so haben wir doch
dem Allmächtigen GOtt auch dafür zu
dancken/ daß er diese Märckische Län-
der nicht gar sonder Weinbaw gelassen/
sondern ihnen etwas nach dem maaß sei-
ner gnaden mit getheilet hat. Lasset uns derowegen auch dieses stück nicht überge-
hen/ sondern zu mehrer vollkommenheit dieses Wercks dasselbe in vorstehendem fünff-
ten Buche anführen. Alldieweil aber/ ehe man zu dem Weinbaw selbst schreitet/
einige dinge von Anlegung und Beschaffenheit der Weingärten ins gemein zu wissen
nöhtig: als wollen wir sotane in nechstfolgenden fünff Puncten abhandeln.

I. Mancherley Pflanzung der Weinreben in Europa.

Vitis alia est Prostrata, alia assurgens. Assurgit autem vel sua sponte, & di-
citur Erecta: vel opera hominum, & quidem vel ad arbores, Arbustiva: vel ad

ju-
Das V. Buch.
Der Wein-garte.
Das I. Cap.
Anlegung eines Wein-
gartens.

WAs die Augen weidet/ was den
Hunger ſtillet ſo wol durch Kuͤchen-als
Baumfruͤchte/ ſolches iſt in den neheſten
Buͤchern abgehandelt worden: nun-
mehr ſchreiten wir auch zu dem/ was
den Durſt ſtillen kan. Und ob zwar
das gemeinſte getraͤnck bey uns Gerſten-
und Weitzen-bier iſt: ſo haben wir doch
dem Allmaͤchtigen GOtt auch dafuͤr zu
dancken/ daß er dieſe Maͤrckiſche Laͤn-
der nicht gar ſonder Weinbaw gelaſſen/
ſondern ihnen etwas nach dem maaß ſei-
ner gnaden mit getheilet hat. Laſſet uns derowegen auch dieſes ſtuͤck nicht uͤberge-
hen/ ſondern zu mehrer vollkommenheit dieſes Wercks daſſelbe in vorſtehendem fuͤnff-
ten Buche anfuͤhren. Alldieweil aber/ ehe man zu dem Weinbaw ſelbſt ſchreitet/
einige dinge von Anlegung und Beſchaffenheit der Weingaͤrten ins gemein zu wiſſen
noͤhtig: als wollen wir ſotane in nechſtfolgenden fuͤnff Puncten abhandeln.

I. Mancherley Pflanzung der Weinreben in Europa.

Vitis alia eſt Proſtrata, alia aſſurgens. Aſſurgit autem vel ſua ſponte, & di-
citur Erecta: vel opera hominum, & quidem vel ad arbores, Arbuſtiva: vel ad

ju-
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[(247.)[247]/0283] Das V. Buch. Der Wein-garte. Das I. Cap. Anlegung eines Wein- gartens. WAs die Augen weidet/ was den Hunger ſtillet ſo wol durch Kuͤchen-als Baumfruͤchte/ ſolches iſt in den neheſten Buͤchern abgehandelt worden: nun- mehr ſchreiten wir auch zu dem/ was den Durſt ſtillen kan. Und ob zwar das gemeinſte getraͤnck bey uns Gerſten- und Weitzen-bier iſt: ſo haben wir doch dem Allmaͤchtigen GOtt auch dafuͤr zu dancken/ daß er dieſe Maͤrckiſche Laͤn- der nicht gar ſonder Weinbaw gelaſſen/ ſondern ihnen etwas nach dem maaß ſei- ner gnaden mit getheilet hat. Laſſet uns derowegen auch dieſes ſtuͤck nicht uͤberge- hen/ ſondern zu mehrer vollkommenheit dieſes Wercks daſſelbe in vorſtehendem fuͤnff- ten Buche anfuͤhren. Alldieweil aber/ ehe man zu dem Weinbaw ſelbſt ſchreitet/ einige dinge von Anlegung und Beſchaffenheit der Weingaͤrten ins gemein zu wiſſen noͤhtig: als wollen wir ſotane in nechſtfolgenden fuͤnff Puncten abhandeln. I. Mancherley Pflanzung der Weinreben in Europa. Vitis alia eſt Proſtrata, alia aſſurgens. Aſſurgit autem vel ſua ſponte, & di- citur Erecta: vel opera hominum, & quidem vel ad arbores, Arbuſtiva: vel ad ju-

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. (247.)[247]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/283>, abgerufen am 27.11.2024.