Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Das VII. Cap. Schirmgewächs an Beu- men und Stauden. NAchdem bisher das jenige/ so von der Baum- I. Ketmia. Alcea arborescens Syriaca, C. B. Baum-Alcea/ Syrischer Pappelbaum. II. Azedarach. Arbor fraxini folio flore caeruleo, C. B. Azedarach. Pseudosycomorus, III. B b 3
Das VII. Cap. Schirmgewaͤchs an Beu- men und Stauden. NAchdem bisher das jenige/ ſo von der Baum- I. Ketmia. Alcea arboreſcens Syriaca, C. B. Baum-Alcea/ Syriſcher Pappelbaum. II. Azedarach. Arbor fraxini folio flore cæruleo, C. B. Azedarach. Pſeudoſycomorus, III. B b 3
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Das VII. Cap.
Schirmgewaͤchs an Beu-
men und Stauden.
NAchdem bisher das jenige/ ſo von der Baum-
gaͤrtnerey ins gemein zu wiſſen/ abgehandelt worden/ ſo
ſchreiten wir nun zu der ſonderbaren erzehlung der bey uns
befindlichen Baͤume und Stauden-gewaͤchſe. Und gleich-
wie droben im 2. Buch ein unterſcheid unter den Kreutern
und Blumen/ die den winter dulden und nicht dulden/ ge-
machet worden: alſo wollen wir gleichfalls in dieſem
Capitel erzehlen/ welche Baͤume und Stauden Schirm-
gewaͤchſe ſind/ oder den winter uͤber in bequeme Gemaͤcher/
davon das 3. Cap. des I. Buchs wieder nach zu leſen/ verſetzet und mit behoͤriger war-
tung wieder allerhand anſtoͤſſe gehandhabet werden muͤſſen. Derſelben aber ſind an
der zahl ohngefehr zwey und vierzig geſchlecht/ die arten nicht mit gerechnet.
I. Ketmia.
Alcea arboreſcens Syriaca, C. B. Baum-Alcea/ Syriſcher Pappelbaum.
Alcea Syriaca, Eyſt. arboreſcens, Cam. Rauw. Althæa frutex 2. Cluſ. Ketmia Ara-
bica vel Syrorum, quibuſdam. Es iſt zwar deſſen nur ein geſchlecht/ aber die farbe
der blumen machet doch einen unterſcheid: denn ſie ſind entweder weiß/ oder roht/
oder fleiſchfarbe. Diß gewaͤchs kommet unter unſerm Climate zu keinem zeitigen
Samen oder Frucht/ aber aus der Wurzel ſchlagen Nebenſchoß auff/ durch welche
es vermehret wird. Den winter fallen ſeine blaͤtter ab/ im April bekommet es newe:
im Junio folgen die blumen.
II. Azedarach.
Arbor fraxini folio flore cæruleo, C. B. Azedarach. Pſeudoſycomorus,
Matth. Tab. Eyſt. Zizipha candida Monſpelienſium, Lob. Azedarac, Cluſ. Azeda-
rach, Dod. An Azedaraeth. Avicennæ. Anderswo erlanget dieſes gewaͤchs die
hoͤhe eines groſſen baums/ wie dan Rauwolff in ſeinem Reiſebuch bezeuget/ daß die
Einwohner zu Tripoli Azedarach-baͤume auff den gaſſen pflantzen/ damit ſie ihres
ſchattens genieſſen moͤgen: bey uns bleibet er kleiner/ jedoch wird er zu zeiten mannes
hoch. Er treibet lange Schoſſe/ welche mit blaͤttern paarweiß beſetzet ſind/ und den
winter abfallen. Jm May kommen newe blaͤtter herfuͤr/ im Junio ſchoͤne blumen
an langen ſtielen traubenweiß hangend: auff dieſelben folgen im Herbſt die beer/
in welchen ein eckigter ſtein verborgen. Dieſe frucht bleibet den gantzen Winter am
gewaͤchs ſitzen/ hat aber etwas ſchaͤdlichs an ſich: daher man billich verhuͤtet/ daß
niemand aus fuͤrwitz viel davon genieſſe. Die vermehrung wird durch den Samen
verrichtet/ oder durch Spalt-toͤpffe.
III.
B b 3
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