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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Das IV. Buch.
Der Baum-garte.
Das I. Cap.
Anlegung eines Baum-
gartens.
I. Die Gelegenheit/ Form und Grösse.

WAs von der Gärtnerey ins gemein
zu wissen/ wie das Blumwerck abzu-
warten/ und die Küchen-kreuter zu be-
gaten/ das ist bisher die materie unser
feder gewesen: nunmehr lasset uns ein-
mahl die augen von den niedrigen Ge-
wächsen zu den Bäumen empor heben/
und derselben wartung mit gleichem
fleisse beschreiben. Aber der sache ohn
ümbschweiff den anfang zu machen/ so
folgen wir unser gewöhnlichen ordnung/
und reden erstlich von der situation eines
Baumgartens/ nicht zwar unnöhtig wiederholende/ was hievon allbereit im anfang
voriger dreyen Bücher gemeldet worden: sondern nur etliche wenig Anmerckungen
hinzu setzende.

Und zwar anfängllch/ ob wol die in heissen ländern gesessene Scribenten nicht
ohn ursach die Baumgärten nach Mitternacht werts anzulegen befehlen/ so bleibet
doch in unsern Nordländern das gegentheil wahr: sintemahl die erfahrung bey uns
bezeuget/ daß die Obstbäume/ welche gegen Mitternacht/ oder auch an Wäldern und
hohen Gebäwen also stehen/ daß sie die mittags-sonne nicht durchscheinen kan/ grobe

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X
Das IV. Buch.
Der Baum-garte.
Das I. Cap.
Anlegung eines Baum-
gartens.
I. Die Gelegenheit/ Form und Groͤſſe.

WAs von der Gaͤrtnerey ins gemein
zu wiſſen/ wie das Blumwerck abzu-
warten/ und die Kuͤchen-kreuter zu be-
gaten/ das iſt bisher die materie unſer
feder geweſen: nunmehr laſſet uns ein-
mahl die augen von den niedrigen Ge-
waͤchſen zu den Baͤumen empor heben/
und derſelben wartung mit gleichem
fleiſſe beſchreiben. Aber der ſache ohn
uͤmbſchweiff den anfang zu machen/ ſo
folgen wir unſer gewoͤhnlichen ordnung/
und reden erſtlich von der ſituation eines
Baumgartens/ nicht zwar unnoͤhtig wiederholende/ was hievon allbereit im anfang
voriger dreyen Buͤcher gemeldet worden: ſondern nur etliche wenig Anmerckungen
hinzu ſetzende.

Und zwar anfaͤngllch/ ob wol die in heiſſen laͤndern geſeſſene Scribenten nicht
ohn urſach die Baumgaͤrten nach Mitternacht werts anzulegen befehlen/ ſo bleibet
doch in unſern Nordlaͤndern das gegentheil wahr: ſintemahl die erfahrung bey uns
bezeuget/ daß die Obſtbaͤume/ welche gegen Mitternacht/ oder auch an Waͤldern und
hohen Gebaͤwen alſo ſtehen/ daß ſie die mittags-ſonne nicht durchſcheinen kan/ grobe

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[(161.)[161]/0195] Das IV. Buch. Der Baum-garte. Das I. Cap. Anlegung eines Baum- gartens. I. Die Gelegenheit/ Form und Groͤſſe. WAs von der Gaͤrtnerey ins gemein zu wiſſen/ wie das Blumwerck abzu- warten/ und die Kuͤchen-kreuter zu be- gaten/ das iſt bisher die materie unſer feder geweſen: nunmehr laſſet uns ein- mahl die augen von den niedrigen Ge- waͤchſen zu den Baͤumen empor heben/ und derſelben wartung mit gleichem fleiſſe beſchreiben. Aber der ſache ohn uͤmbſchweiff den anfang zu machen/ ſo folgen wir unſer gewoͤhnlichen ordnung/ und reden erſtlich von der ſituation eines Baumgartens/ nicht zwar unnoͤhtig wiederholende/ was hievon allbereit im anfang voriger dreyen Buͤcher gemeldet worden: ſondern nur etliche wenig Anmerckungen hinzu ſetzende. Und zwar anfaͤngllch/ ob wol die in heiſſen laͤndern geſeſſene Scribenten nicht ohn urſach die Baumgaͤrten nach Mitternacht werts anzulegen befehlen/ ſo bleibet doch in unſern Nordlaͤndern das gegentheil wahr: ſintemahl die erfahrung bey uns bezeuget/ daß die Obſtbaͤume/ welche gegen Mitternacht/ oder auch an Waͤldern und hohen Gebaͤwen alſo ſtehen/ daß ſie die mittags-ſonne nicht durchſcheinen kan/ grobe rinde X

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. (161.)[161]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/195>, abgerufen am 23.11.2024.