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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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III.
Laßt uns in Liebe wallen/
Auf diesen Erden-Rund
Uns Freunden zu Gefallen/
Schließt einen festen Bund.
Daß weil wir hier zusammen leben/
Jn vielen sey ein Sinn;
Und in versüßter Lust zu schweben/
Sey allen ein Gewinn.

Nachdem geschahen allerhand Unterredun-
gen, biß die Mahlzeit sich endigte. Da denn
nach verrichteten Tisch-Gebeth und gesun-
genen Nun dancket alle GOtt! die gesammte
Compagnie in denen Garten-Gängen spa-
tzieren gieng, und nachmahls mit einen Ke-
gel-Spiel und fliegenden Vogel sich belustig-
ten, bis Abends nach sechs Uhr, da invitirte
Rannefort die Gesellschafft auff ein Gerichte
gerne sehen bey ihm ein. Die hold-seelige E-
delmuth seine Gemahlin erschrack, sagende:
Mein lieber Mann, was thust du, du ladest
ein, und weißt ja daß wenig oder nichts ver-
handen ist, womit wir solche werthe Freunde
nach Vergnügen bewirthen können! Mein
auserwehlter Engel, versetzte Rannefort, gu-
te Freunde nehmen auch mit Saltz, Käse und
Brodt verlieb. Filinda wande ein, Schwe-
sterchen wir sind ohne dem satt, und unsere

an-
III.
Laßt uns in Liebe wallen/
Auf dieſen Erden-Rund
Uns Freunden zu Gefallen/
Schließt einen feſten Bund.
Daß weil wir hier zuſammen leben/
Jn vielen ſey ein Sinn;
Und in verſuͤßter Luſt zu ſchweben/
Sey allen ein Gewinn.

Nachdem geſchahen allerhand Unterredun-
gen, biß die Mahlzeit ſich endigte. Da denn
nach verrichteten Tiſch-Gebeth und geſun-
genen Nun dancket alle GOtt! die geſammte
Compagnie in denen Garten-Gaͤngen ſpa-
tzieren gieng, und nachmahls mit einen Ke-
gel-Spiel und fliegenden Vogel ſich beluſtig-
ten, bis Abends nach ſechs Uhr, da invitirte
Rannefort die Geſellſchafft auff ein Gerichte
gerne ſehen bey ihm ein. Die hold-ſeelige E-
delmuth ſeine Gemahlin erſchrack, ſagende:
Mein lieber Mann, was thuſt du, du ladeſt
ein, und weißt ja daß wenig oder nichts ver-
handen iſt, womit wir ſolche werthe Freunde
nach Vergnuͤgen bewirthen koͤnnen! Mein
auserwehlter Engel, verſetzte Rannefort, gu-
te Freunde nehmen auch mit Saltz, Kaͤſe und
Brodt verlieb. Filinda wande ein, Schwe-
ſterchen wir ſind ohne dem ſatt, und unſere

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[82/0098] III. Laßt uns in Liebe wallen/ Auf dieſen Erden-Rund Uns Freunden zu Gefallen/ Schließt einen feſten Bund. Daß weil wir hier zuſammen leben/ Jn vielen ſey ein Sinn; Und in verſuͤßter Luſt zu ſchweben/ Sey allen ein Gewinn. Nachdem geſchahen allerhand Unterredun- gen, biß die Mahlzeit ſich endigte. Da denn nach verrichteten Tiſch-Gebeth und geſun- genen Nun dancket alle GOtt! die geſammte Compagnie in denen Garten-Gaͤngen ſpa- tzieren gieng, und nachmahls mit einen Ke- gel-Spiel und fliegenden Vogel ſich beluſtig- ten, bis Abends nach ſechs Uhr, da invitirte Rannefort die Geſellſchafft auff ein Gerichte gerne ſehen bey ihm ein. Die hold-ſeelige E- delmuth ſeine Gemahlin erſchrack, ſagende: Mein lieber Mann, was thuſt du, du ladeſt ein, und weißt ja daß wenig oder nichts ver- handen iſt, womit wir ſolche werthe Freunde nach Vergnuͤgen bewirthen koͤnnen! Mein auserwehlter Engel, verſetzte Rannefort, gu- te Freunde nehmen auch mit Saltz, Kaͤſe und Brodt verlieb. Filinda wande ein, Schwe- ſterchen wir ſind ohne dem ſatt, und unſere an-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/98>, abgerufen am 24.11.2024.