müths-Augen, welche ein angenehmer Brief von dir mein Hertzens-Bruder vorbilden wird, an dir zu ergötzen. Allen Anwesenden giengen bey deren beyder Herren Abschied die Augen ü- ber, Eckarth replicirte: Herr Graf, Herr Bru- der, dieses Portrait, wovor ich schuldigen Danck sage, hätte es nicht bedurfft mich an seinen An- dencken, welches mir allzufest eingeprägt ist, zu erinnern; Die Güte des Himmels sey Danck, daß ich die Gnade und Glückseeligkeit gehabt den Herrn Grafen und Bruder in dieser Sterb- ligkeit noch zu sprechen, solte denn bey derselben uns mit Leiblichen Augen nicht mehr zu sehen beschlossen seyn, so wird die frohe Ewigkeit uns hoffentlich in der höchsten Vergnügung immer- während zusammen behalten; ich werde aber bey jeder Gelegenheit dahin trachten, durch Schreiben des Herrn Bruders Zustand auffs fleißigste mich zu erkundigen. Die Frau Ge- neralin als sie sich gegen Eckarth vor Ehren-ge- neigte Conversation bedanckte, bath mit der geringen Soldaten-Bewirthung Groß-gün- stig vor lieb zu nehmen, und ihrer und des Sala- ninischen Hauses jederzeit am besten zu geden- cken. Eckarth bedanckte sich gegen die Genera- lin vor hohe gnädige Bewirthung, und ent- schuldigte sich begangener Unhöfligkeit halben. Unterdessen wurde die Tafel gedeckt, da denn
noch
muͤths-Augen, welche ein angenehmer Brief von dir mein Hertzens-Bruder vorbilden wird, an dir zu ergoͤtzen. Allen Anweſenden giengen bey deren beyder Herren Abſchied die Augen uͤ- ber, Eckarth replicirte: Herr Graf, Herr Bru- der, dieſes Portrait, wovor ich ſchuldigen Danck ſage, haͤtte es nicht bedurfft mich an ſeinen An- dencken, welches mir allzufeſt eingepraͤgt iſt, zu erinnern; Die Guͤte des Himmels ſey Danck, daß ich die Gnade und Gluͤckſeeligkeit gehabt den Herrn Grafen und Bruder in dieſer Sterb- ligkeit noch zu ſprechen, ſolte denn bey derſelben uns mit Leiblichen Augen nicht mehr zu ſehen beſchloſſen ſeyn, ſo wird die frohe Ewigkeit uns hoffentlich in der hoͤchſten Vergnuͤgung im̃er- waͤhrend zuſammen behalten; ich werde aber bey jeder Gelegenheit dahin trachten, durch Schreiben des Herrn Bruders Zuſtand auffs fleißigſte mich zu erkundigen. Die Frau Ge- neralin als ſie ſich gegen Eckarth vor Ehren-ge- neigte Converſation bedanckte, bath mit der geringen Soldaten-Bewirthung Groß-guͤn- ſtig vor lieb zu nehmen, und ihrer und des Sala- niniſchen Hauſes jederzeit am beſten zu geden- cken. Eckarth bedanckte ſich gegen die Genera- lin vor hohe gnaͤdige Bewirthung, und ent- ſchuldigte ſich begangener Unhoͤfligkeit halben. Unterdeſſen wurde die Tafel gedeckt, da denn
noch
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muͤths-Augen, welche ein angenehmer Brief
von dir mein Hertzens-Bruder vorbilden wird,
an dir zu ergoͤtzen. Allen Anweſenden giengen
bey deren beyder Herren Abſchied die Augen uͤ-
ber, Eckarth replicirte: Herr Graf, Herr Bru-
der, dieſes Portrait, wovor ich ſchuldigen Danck
ſage, haͤtte es nicht bedurfft mich an ſeinen An-
dencken, welches mir allzufeſt eingepraͤgt iſt, zu
erinnern; Die Guͤte des Himmels ſey Danck,
daß ich die Gnade und Gluͤckſeeligkeit gehabt
den Herrn Grafen und Bruder in dieſer Sterb-
ligkeit noch zu ſprechen, ſolte denn bey derſelben
uns mit Leiblichen Augen nicht mehr zu ſehen
beſchloſſen ſeyn, ſo wird die frohe Ewigkeit uns
hoffentlich in der hoͤchſten Vergnuͤgung im̃er-
waͤhrend zuſammen behalten; ich werde aber
bey jeder Gelegenheit dahin trachten, durch
Schreiben des Herrn Bruders Zuſtand auffs
fleißigſte mich zu erkundigen. Die Frau Ge-
neralin als ſie ſich gegen Eckarth vor Ehren-ge-
neigte Converſation bedanckte, bath mit der
geringen Soldaten-Bewirthung Groß-guͤn-
ſtig vor lieb zu nehmen, und ihrer und des Sala-
niniſchen Hauſes jederzeit am beſten zu geden-
cken. Eckarth bedanckte ſich gegen die Genera-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 882. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/898>, abgerufen am 22.11.2024.
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