werde mich nicht säumen von hier abzugehen, damit ich der Complimenten-Marter nur loß werde. Den Tag darauff schiekte Eckarth Gott- harten an den Commendanten ließ sich seines Wohlseyns erkundigen, und sich der gestrigen erwiesenen Höflichkeit wegen bedancken; wel- ches von den Obristen fast zu gleicher Zeit durch einen Lieutenant an Eckarthen geschach. Bald hernach kam der Jubilierer mit Vermelden, daß der Fhurmann mit seinen Waaren ankommen wäre, wann nun dem Herrn General davon was anstünde, solten sie nur befehlen, zu welcher Zeit es ihnen gelegen wäre, wolte er aufwarten. Eckarth sagte, Monsieur wann ihme Nachmit- tag gegen drey Uhren beliebte, werde ich selb- sten ihn besuchen und schauen was mir anstän- dig seyn möchte. Der Jubilierer sprach: nach deren Befehl, womit er wieder seinen Logiment zugienge. Umb bestimmte Zeit gieng Eckarth mit Siegfried und Gotthart zum Jubilierer, der unterschiedene rare und künstliche Stücke ausgesetzet hatte, welche Eckarth in Augen- Schein nahm, ein Lavor, eine Stuben-Uhr mit zugehörigen Schreibe-Tische und anderen kleinen Geschirren aussetzte, so er umb ohnge- fehr 1000. Thaler behandelte, mit dem Gedin- ge, daß er ihme die helffte bald, die andere Helff- te aber in Prag nach Empfang behandelter
Stü-
werde mich nicht ſaͤumen von hier abzugehen, damit ich der Complimenten-Marter nur loß werde. Den Tag darauff ſchiekte Eckarth Gott- harten an den Commendanten ließ ſich ſeines Wohlſeyns erkundigen, und ſich der geſtrigen erwieſenen Hoͤflichkeit wegen bedancken; wel- ches von den Obriſten faſt zu gleicher Zeit durch einen Lieutenant an Eckarthen geſchach. Bald hernach kam der Jubilierer mit Vermelden, daß der Fhurmann mit ſeinen Waaren ankommen waͤre, wann nun dem Herrn General davon was anſtuͤnde, ſolten ſie nur befehlen, zu welcher Zeit es ihnen gelegen waͤre, wolte er aufwarten. Eckarth ſagte, Monſieur wann ihme Nachmit- tag gegen drey Uhren beliebte, werde ich ſelb- ſten ihn beſuchen und ſchauen was mir anſtaͤn- dig ſeyn moͤchte. Der Jubilierer ſprach: nach deren Befehl, womit er wieder ſeinen Logiment zugienge. Umb beſtimmte Zeit gieng Eckarth mit Siegfried und Gotthart zum Jubilierer, der unterſchiedene rare und kuͤnſtliche Stuͤcke ausgeſetzet hatte, welche Eckarth in Augen- Schein nahm, ein Lavor, eine Stuben-Uhr mit zugehoͤrigen Schreibe-Tiſche und anderen kleinen Geſchirren ausſetzte, ſo er umb ohnge- fehr 1000. Thaler behandelte, mit dem Gedin- ge, daß er ihme die helffte bald, die andere Helff- te aber in Prag nach Empfang behandelter
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werde mich nicht ſaͤumen von hier abzugehen,
damit ich der Complimenten-Marter nur loß
werde. Den Tag darauff ſchiekte Eckarth Gott-
harten an den Commendanten ließ ſich ſeines
Wohlſeyns erkundigen, und ſich der geſtrigen
erwieſenen Hoͤflichkeit wegen bedancken; wel-
ches von den Obriſten faſt zu gleicher Zeit durch
einen Lieutenant an Eckarthen geſchach. Bald
hernach kam der Jubilierer mit Vermelden, daß
der Fhurmann mit ſeinen Waaren ankommen
waͤre, wann nun dem Herrn General davon
was anſtuͤnde, ſolten ſie nur befehlen, zu welcher
Zeit es ihnen gelegen waͤre, wolte er aufwarten.
Eckarth ſagte, Monſieur wann ihme Nachmit-
tag gegen drey Uhren beliebte, werde ich ſelb-
ſten ihn beſuchen und ſchauen was mir anſtaͤn-
dig ſeyn moͤchte. Der Jubilierer ſprach: nach
deren Befehl, womit er wieder ſeinen Logiment
zugienge. Umb beſtimmte Zeit gieng Eckarth
mit Siegfried und Gotthart zum Jubilierer,
der unterſchiedene rare und kuͤnſtliche Stuͤcke
ausgeſetzet hatte, welche Eckarth in Augen-
Schein nahm, ein Lavor, eine Stuben-Uhr
mit zugehoͤrigen Schreibe-Tiſche und anderen
kleinen Geſchirren ausſetzte, ſo er umb ohnge-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 859. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/875>, abgerufen am 26.11.2024.
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