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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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de nur eine halbe Stunde, das andere mahl eine
gantze Stunde (und diese Zeit ist vor das Frau-
en, Zimmer und schwache Cörper genungsam)
biß drittenmahls anderthalb Stunden baden,
die aber vermeynen ihre Natur sey starck ge-
nung dieses kräfftige Wasser zu ihren Gesund-
heits Vortheil noch länger es zu brauchen, die
versuchen es mit zwey Stunden, länger aber ra-
the ich es keinen. Ehe und bevor der Patiente
ins Bad steiget, kan er das Mund-Loch des
Magens die so-genannte Hertz Grube mit ein
wenig Wermuth oder Krausemüntze-Oel ein-
schmieren. Wann er nun ausgebadet hat, soll
der Patiente mit warmen Tüchern die mit Myrr-
hen und Mastix oder gekörnten Weyrauch be-
räuchert sind, rein abgetrocknet werden, darauff
kan er sich ins angewärmte Bette legen, ein Gläß-
lein Sect oder Reihn-Wein darinu Muscaten
oder Zucker-Brodt eingeweicht (wann er es ha-
ben kan) ein ander nehme ein paar Zwieback,
weiche sie in Francken-Wein, geniessen, und we-
nigstens eine halbe biß gantze Stunde lang,
umb den ausgehenden Schweiß vollend abzu-
warten doch ohne Schlaff der Ruhe pflegen;
hernach auffstehen, und so ihm möglich, abson-
derlich vor der Mahlzeit (wann er das Bad
früh gebraucht hat) im Zimmer ein wenig auf
und ab spatzieren. Wann aber die Hülff-be-

gierigen

de nur eine halbe Stunde, das andere mahl eine
gantze Stunde (und dieſe Zeit iſt vor das Frau-
en, Zimmer und ſchwache Coͤrper genungſam)
biß drittenmahls anderthalb Stunden baden,
die aber vermeynen ihre Natur ſey ſtarck ge-
nung dieſes kraͤfftige Waſſer zu ihren Geſund-
heits Vortheil noch laͤnger es zu brauchen, die
verſuchen es mit zwey Stunden, laͤnger aber ra-
the ich es keinen. Ehe und bevor der Patiente
ins Bad ſteiget, kan er das Mund-Loch des
Magens die ſo-genannte Hertz Grube mit ein
wenig Wermuth oder Krauſemuͤntze-Oel ein-
ſchmieren. Wann er nun ausgebadet hat, ſoll
der Patiente mit warmẽ Tuͤchern die mit Myrr-
hen und Maſtix oder gekoͤrnten Weyrauch be-
raͤuchert ſind, rein abgetrocknet werden, darauff
kan er ſich ins angewaͤrmte Bette legẽ, ein Glaͤß-
lein Sect oder Reihn-Wein darinu Muſcaten
oder Zucker-Brodt eingeweicht (wann er es ha-
ben kan) ein ander nehme ein paar Zwieback,
weiche ſie in Francken-Wein, genieſſen, und we-
nigſtens eine halbe biß gantze Stunde lang,
umb den ausgehenden Schweiß vollend abzu-
warten doch ohne Schlaff der Ruhe pflegen;
hernach auffſtehen, und ſo ihm moͤglich, abſon-
derlich vor der Mahlzeit (wann er das Bad
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und ab ſpatzieren. Wann aber die Huͤlff-be-

gierigen
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[818/0834] de nur eine halbe Stunde, das andere mahl eine gantze Stunde (und dieſe Zeit iſt vor das Frau- en, Zimmer und ſchwache Coͤrper genungſam) biß drittenmahls anderthalb Stunden baden, die aber vermeynen ihre Natur ſey ſtarck ge- nung dieſes kraͤfftige Waſſer zu ihren Geſund- heits Vortheil noch laͤnger es zu brauchen, die verſuchen es mit zwey Stunden, laͤnger aber ra- the ich es keinen. Ehe und bevor der Patiente ins Bad ſteiget, kan er das Mund-Loch des Magens die ſo-genannte Hertz Grube mit ein wenig Wermuth oder Krauſemuͤntze-Oel ein- ſchmieren. Wann er nun ausgebadet hat, ſoll der Patiente mit warmẽ Tuͤchern die mit Myrr- hen und Maſtix oder gekoͤrnten Weyrauch be- raͤuchert ſind, rein abgetrocknet werden, darauff kan er ſich ins angewaͤrmte Bette legẽ, ein Glaͤß- lein Sect oder Reihn-Wein darinu Muſcaten oder Zucker-Brodt eingeweicht (wann er es ha- ben kan) ein ander nehme ein paar Zwieback, weiche ſie in Francken-Wein, genieſſen, und we- nigſtens eine halbe biß gantze Stunde lang, umb den ausgehenden Schweiß vollend abzu- warten doch ohne Schlaff der Ruhe pflegen; hernach auffſtehen, und ſo ihm moͤglich, abſon- derlich vor der Mahlzeit (wann er das Bad fruͤh gebraucht hat) im Zimmer ein wenig auf und ab ſpatzieren. Wann aber die Huͤlff-be- gierigen

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 818. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/834>, abgerufen am 22.11.2024.