men nicht allzuangenehm ist, allein wer seinen Gesundheits-Nutzen beobachten will, der muß einen kleinen Verdruß nicht achten, als auch sei- ner Zufälle nach, da der Säuerling weniger o- der häuffiger muß getruncken werden: So ist auch, wie anfänglich gemeldet, der Säuerling zu einer Zeit kräfftiger und schlechter als zur andern, denn solchen vor Auffgang der Sonnen zu schöpffen und zu trincken ist er nicht dienlich, noch weniger des Nachts, besonders denen Frauen-Zimmer, Schwangern und Kindern zumahln in vollen Licht, wann der Monden in den Brunn scheinet, denn der erstere ist noch voller Dünste und roher Wäßrigkeiten, welche die auffgehende zukommende Sonne segregiret und ausziehet. Des Nachts soll der Patiente der Ruhe pflegen, und in selbiger dem Leibe keine unnöthige Molestien machen. So sollen auch die Weibes-Personen bevoraus die schwangern Weiber zu gewissen Zeiten des Säuerlings müßig gehen, und in der Cur gewisse vom Me- dico angeordnete Tage aussetzen, so wird auch der Säuerling seine Wirckung bey klaren Wet- ter und Sonnen-Schein seine Wirckung bes- ser, als bey neblicht, Regen, Schlossen und Donner-Wetter, (da denn bey dergleichen Continuirung man ein paar Tage vom Trin- cken stille halte, und dieweil ein gelindes Pur-
ganz
E e e
men nicht allzuangenehm iſt, allein wer ſeinen Geſundheits-Nutzen beobachten will, der muß einen kleinen Verdruß nicht achten, als auch ſei- ner Zufaͤlle nach, da der Saͤuerling weniger o- der haͤuffiger muß getruncken werden: So iſt auch, wie anfaͤnglich gemeldet, der Saͤuerling zu einer Zeit kraͤfftiger und ſchlechter als zur andern, denn ſolchen vor Auffgang der Soñen zu ſchoͤpffen und zu trincken iſt er nicht dienlich, noch weniger des Nachts, beſonders denen Frauen-Zimmer, Schwangern und Kindern zumahln in vollen Licht, wann der Monden in den Brunn ſcheinet, denn der erſtere iſt noch voller Duͤnſte und roher Waͤßrigkeiten, welche die auffgehende zukommende Sonne ſegregiret und ausziehet. Des Nachts ſoll der Patiente der Ruhe pflegen, und in ſelbiger dem Leibe keine unnoͤthige Moleſtien machen. So ſollen auch die Weibes-Perſonen bevoraus die ſchwangeꝛn Weiber zu gewiſſen Zeiten des Saͤuerlings muͤßig gehen, und in der Cur gewiſſe vom Me- dico angeordnete Tage ausſetzen, ſo wird auch der Saͤuerling ſeine Wirckung bey klaren Wet- ter und Sonnen-Schein ſeine Wirckung beſ- ſer, als bey neblicht, Regen, Schloſſen und Donner-Wetter, (da denn bey dergleichen Continuirung man ein paar Tage vom Trin- cken ſtille halte, und dieweil ein gelindes Pur-
ganz
E e e
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0817"n="801"/>
men nicht allzuangenehm iſt, allein wer ſeinen<lb/>
Geſundheits-Nutzen beobachten will, der muß<lb/>
einen kleinen Verdruß nicht achten, als auch ſei-<lb/>
ner Zufaͤlle nach, da der Saͤuerling weniger o-<lb/>
der haͤuffiger muß getruncken werden: So iſt<lb/>
auch, wie anfaͤnglich gemeldet, der Saͤuerling<lb/>
zu einer Zeit kraͤfftiger und ſchlechter als zur<lb/>
andern, denn ſolchen vor Auffgang der Soñen<lb/>
zu ſchoͤpffen und zu trincken iſt er nicht dienlich,<lb/>
noch weniger des Nachts, beſonders denen<lb/>
Frauen-Zimmer, Schwangern und Kindern<lb/>
zumahln in vollen Licht, wann der Monden in<lb/>
den Brunn ſcheinet, denn der erſtere iſt noch<lb/>
voller Duͤnſte und roher Waͤßrigkeiten, welche<lb/>
die auffgehende zukommende Sonne <hirendition="#aq">ſegregir</hi>et<lb/>
und ausziehet. Des Nachts ſoll der Patiente<lb/>
der Ruhe pflegen, und in ſelbiger dem Leibe keine<lb/>
unnoͤthige <hirendition="#aq">Moleſti</hi>en machen. So ſollen auch<lb/>
die Weibes-Perſonen bevoraus die ſchwangeꝛn<lb/>
Weiber zu gewiſſen Zeiten des Saͤuerlings<lb/>
muͤßig gehen, und in der <hirendition="#aq">Cur</hi> gewiſſe vom <hirendition="#aq">Me-<lb/>
dico</hi> angeordnete Tage ausſetzen, ſo wird auch<lb/>
der Saͤuerling ſeine Wirckung bey klaren Wet-<lb/>
ter und Sonnen-Schein ſeine Wirckung beſ-<lb/>ſer, als bey neblicht, Regen, Schloſſen und<lb/>
Donner-Wetter, (da denn bey dergleichen<lb/><hirendition="#aq">Continuir</hi>ung man ein paar Tage vom Trin-<lb/>
cken ſtille halte, und dieweil ein gelindes <hirendition="#aq">Pur-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">E e e</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">ganz</hi></fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[801/0817]
men nicht allzuangenehm iſt, allein wer ſeinen
Geſundheits-Nutzen beobachten will, der muß
einen kleinen Verdruß nicht achten, als auch ſei-
ner Zufaͤlle nach, da der Saͤuerling weniger o-
der haͤuffiger muß getruncken werden: So iſt
auch, wie anfaͤnglich gemeldet, der Saͤuerling
zu einer Zeit kraͤfftiger und ſchlechter als zur
andern, denn ſolchen vor Auffgang der Soñen
zu ſchoͤpffen und zu trincken iſt er nicht dienlich,
noch weniger des Nachts, beſonders denen
Frauen-Zimmer, Schwangern und Kindern
zumahln in vollen Licht, wann der Monden in
den Brunn ſcheinet, denn der erſtere iſt noch
voller Duͤnſte und roher Waͤßrigkeiten, welche
die auffgehende zukommende Sonne ſegregiret
und ausziehet. Des Nachts ſoll der Patiente
der Ruhe pflegen, und in ſelbiger dem Leibe keine
unnoͤthige Moleſtien machen. So ſollen auch
die Weibes-Perſonen bevoraus die ſchwangeꝛn
Weiber zu gewiſſen Zeiten des Saͤuerlings
muͤßig gehen, und in der Cur gewiſſe vom Me-
dico angeordnete Tage ausſetzen, ſo wird auch
der Saͤuerling ſeine Wirckung bey klaren Wet-
ter und Sonnen-Schein ſeine Wirckung beſ-
ſer, als bey neblicht, Regen, Schloſſen und
Donner-Wetter, (da denn bey dergleichen
Continuirung man ein paar Tage vom Trin-
cken ſtille halte, und dieweil ein gelindes Pur-
ganz
E e e
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 801. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/817>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.