ten schändliche Vermischungen zu trincken geben, aus welchen nichts anders als Wahnwitz, Un- sinnigkeit u. der Tod selbsten erfolget. Die mu- mialische Transplantation könte endlich hierin- nen ohne Schaden etwas verrichten, wo aber beyderseits Affection erst soll erzwungen wer- den, wird darzu schwerlich etwas können aus- gefunden werden. Dieweil nun unter währen- den Discoursen die Zeit zur Nacht-Ruhe heran- nahete: legten sich unsere Reisende auf die Streue, und fuhren den Morgen darauf nach Bezahlung des Wirths vollends biß Susapa, woselbst sie um 8. Uhr Vormittage anlangten. Lysander bath unsere Compagnie, ihr Logi- ment bey ihme zu nehmen und mit seiner Hauß- Kost content zu seyn. Eckarth aber bedanckte sich vor angetragene Courtesie, vorwendend, daß sie nicht Zeit zu verziehen hätten und legten sich daselbst in den Gast-Hoff zum schwartzen Adler ein, den Tag über, besahen sie alles was merckwürdig zu besehen war; und weiln den andern Tag darauf gleich eine Gelegenheit nach Bisantora gieng, bedungen sie mit dem Land- Kutscher, und nachdem sie alles in gute Richtig- keit gestellet hatten fuhren sie unter Göttlichen Geleite biß dahin; es fiel aber Unterweges nichts remarquables für.
Das
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ten ſchaͤndliche Veꝛmiſchungẽ zu trincken geben, aus welchen nichts anders als Wahnwitz, Un- ſinnigkeit u. der Tod ſelbſten erfolget. Die mu- mialiſche Transplantation koͤnte endlich hierin- nen ohne Schaden etwas verrichten, wo aber beyderſeits Affection erſt ſoll erzwungen wer- den, wird darzu ſchwerlich etwas koͤnnen aus- gefunden werden. Dieweil nun unter waͤhren- den Diſcourſen die Zeit zur Nacht-Ruhe heran- nahete: legten ſich unſere Reiſende auf die Streue, und fuhren den Morgen darauf nach Bezahlung des Wirths vollends biß Suſapa, woſelbſt ſie um 8. Uhr Vormittage anlangten. Lyſander bath unſere Compagnie, ihr Logi- ment bey ihme zu nehmen und mit ſeiner Hauß- Koſt content zu ſeyn. Eckarth aber bedanckte ſich vor angetragene Courteſie, vorwendend, daß ſie nicht Zeit zu verziehen haͤtten und legten ſich daſelbſt in den Gaſt-Hoff zum ſchwartzen Adler ein, den Tag uͤber, beſahen ſie alles was merckwuͤrdig zu beſehen war; und weiln den andern Tag darauf gleich eine Gelegenheit nach Biſantora gieng, bedungen ſie mit dem Land- Kutſcher, und nachdem ſie alles in gute Richtig- keit geſtellet hatten fuhren ſie unter Goͤttlichen Geleite biß dahin; es fiel aber Unterweges nichts remarquables fuͤr.
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ten ſchaͤndliche Veꝛmiſchungẽ zu trincken geben,
aus welchen nichts anders als Wahnwitz, Un-
ſinnigkeit u. der Tod ſelbſten erfolget. Die mu-
mialiſche Transplantation koͤnte endlich hierin-
nen ohne Schaden etwas verrichten, wo aber
beyderſeits Affection erſt ſoll erzwungen wer-
den, wird darzu ſchwerlich etwas koͤnnen aus-
gefunden werden. Dieweil nun unter waͤhren-
den Diſcourſen die Zeit zur Nacht-Ruhe heran-
nahete: legten ſich unſere Reiſende auf die
Streue, und fuhren den Morgen darauf nach
Bezahlung des Wirths vollends biß Suſapa,
woſelbſt ſie um 8. Uhr Vormittage anlangten.
Lyſander bath unſere Compagnie, ihr Logi-
ment bey ihme zu nehmen und mit ſeiner Hauß-
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ſich vor angetragene Courteſie, vorwendend,
daß ſie nicht Zeit zu verziehen haͤtten und legten
ſich daſelbſt in den Gaſt-Hoff zum ſchwartzen
Adler ein, den Tag uͤber, beſahen ſie alles was
merckwuͤrdig zu beſehen war; und weiln den
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 759. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/775>, abgerufen am 22.11.2024.
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