Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.ckarth bedanckte sich gehorsamst vor angebothe- der
ckarth bedanckte ſich gehorſamſt vor angebothe- der
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ckarth bedanckte ſich gehorſamſt vor angebothe-
ne Fuͤrſtliche Gnade/ hoffende: Es wuͤrden Sr.
Fuͤrſtl. Durchl. nicht in Ungnaden nehmen/ wañ
ſie von ſo ſchlechten Leuthen nicht Fuͤrſtlich wuͤr-
den koͤnnen tractiret werden. Stille! Stille!
wertheſter Herr Eckarth mit denen Worten/
ſagte der Fuͤrſt/ ein Freund von unſeren Hauſe
iſt ein mehrers als dieſes werth. Womit die
eingeladenen Gaͤſte vor geſchehene Hoch-Fuͤrſt-
liche Gnade ſich gehoꝛſamſt bedanckten/ und nach
Anordnung wieder abfuhꝛen. Wie Eckarth nach
Hauſe kam/ beſahe er das Fuͤrſtliche Geſchencke/
welches beſtund in einer koſtbahren Uhr/ in deſ-
ſen goͤldenen Gehaͤuſſe des Fuͤrſtens Contrafait,
und auswerts rund herumb mit Diamanten
reichlich beſetzt war/ ingleichen einen Ring mit ei-
nen pretieuſen Diamant. Den Tag darauff
ließ Eckarth durch Gottharten von dem Secreta-
rio vernehmen/ wann der Fuͤrſt zu ihn kommen
wuͤrde/ dieſer ließ nebenſt einen ſchuldigen Em-
pfehl beybringen/ daß es wohl zwiſchen 9. und 10
Uhr geſchehen moͤchte/ wann der Fuͤrſt zuvor
wuͤrde Meſſe gehoͤret haben. Eckarth nach dem
Bericht ließ alsbald koͤſtliche Confituren und I-
talieniſche Weine/ welcherley zu bekommen wa-
ren/ anſchaffen/ und davon auf die in ſeiner Stu-
be ſtehende Tafel ſetzen. Nach 9. Uhr kam ein
Kammer-Juncker/ meldete Eckarthen an/ daß
der
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