Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

ckarth (ausgenommen Rusilio der in seinen Rei-
se-Kleidern erschien) zogen ihre gute Kleider an/
und nach dem der Secretarius auf Befehl des
Fürstens mit zwey Chaisen sie abholete/ da denn
Eckarth/ Siegfried und Rusilio auf der einen/
der Secretarius aber und Gotthart auf der an-
dern fuhren/ so bald sie vor das Fürstliche Logi-
ment
kamen/ und abgestiegen waren/ kam ein
Fürstlicher Rath/ der complimentirte Eckar-
then/ und führte ihn die Stiege hinauf. Der
Fürst stund in der Thür des Saals und hieß E-
ckarthen mit seinen Accompagnirten willkom-
men seyn. Eckarth machte gegen den Fürsten
einen tieffen Reverenz, worauff ihn der Fürst
bey der Hand faßte/ sagend/ Monsieur Eckarth/
wie glückseelig aestimiren wir unsere Person/
demselbigen einige Fürstliche Gnade und Ehre
zu erweisen/ wann es nur in unsern Vermögen
stünde/ vor die grosse Hochachtung/ welche er e-
hemahls unsern Herrn Vater erzeiget/ ihm ein
gleich-würdiges AEquivalent zurück zu geben.
Eckarth replicirte/ Euer Durchl. beschämen
mich ihren Diener/ indem mir nicht wissend ist/
daß ich jemahls den Fürsten von Felsensatz/ als
Jhr Durchl. Seel. Herrn Vater einige Dien-
ste gethan habe. Vielleicht werden Ew. Durchl.
mich nicht erkennen und vor einen andern/ der
gleichen Nahmen mit mir führet/ ansehen. Nein

aller-
Z z 2

ckarth (ausgenommen Ruſilio der in ſeinen Rei-
ſe-Kleidern erſchien) zogen ihre gute Kleider an/
und nach dem der Secretarius auf Befehl des
Fuͤrſtens mit zwey Chaiſen ſie abholete/ da denn
Eckarth/ Siegfried und Ruſilio auf der einen/
der Secretarius aber und Gotthart auf der an-
dern fuhren/ ſo bald ſie vor das Fuͤrſtliche Logi-
ment
kamen/ und abgeſtiegen waren/ kam ein
Fuͤrſtlicher Rath/ der complimentirte Eckar-
then/ und fuͤhrte ihn die Stiege hinauf. Der
Fuͤrſt ſtund in der Thuͤr des Saals und hieß E-
ckarthen mit ſeinen Accompagnirten willkom-
men ſeyn. Eckarth machte gegen den Fuͤrſten
einen tieffen Reverenz, worauff ihn der Fuͤrſt
bey der Hand faßte/ ſagend/ Monſieur Eckarth/
wie gluͤckſeelig æſtimiren wir unſere Perſon/
demſelbigen einige Fuͤrſtliche Gnade und Ehre
zu erweiſen/ wann es nur in unſern Vermoͤgen
ſtuͤnde/ vor die groſſe Hochachtung/ welche er e-
hemahls unſern Herrn Vater erzeiget/ ihm ein
gleich-wuͤrdiges Æquivalent zuruͤck zu geben.
Eckarth replicirte/ Euer Durchl. beſchaͤmen
mich ihren Diener/ indem mir nicht wiſſend iſt/
daß ich jemahls den Fuͤrſten von Felſenſatz/ als
Jhr Durchl. Seel. Herrn Vater einige Dien-
ſte gethan habe. Vielleicht werden Ew. Durchl.
mich nicht erkennen und vor einen andern/ der
gleichen Nahmen mit mir fuͤhret/ anſehen. Nein

aller-
Z z 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0739" n="723"/>
ckarth (ausgenommen <hi rendition="#aq">Ru&#x017F;ilio</hi> der in &#x017F;einen Rei-<lb/>
&#x017F;e-Kleidern er&#x017F;chien) zogen ihre gute Kleider an/<lb/>
und nach dem der <hi rendition="#aq">Secretarius</hi> auf Befehl des<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;tens mit zwey <hi rendition="#aq">Chai&#x017F;</hi>en &#x017F;ie abholete/ da denn<lb/>
Eckarth/ Siegfried und <hi rendition="#aq">Ru&#x017F;ilio</hi> auf der einen/<lb/>
der <hi rendition="#aq">Secretarius</hi> aber und Gotthart auf der an-<lb/>
dern fuhren/ &#x017F;o bald &#x017F;ie vor das Fu&#x0364;r&#x017F;tliche <hi rendition="#aq">Logi-<lb/>
ment</hi> kamen/ und abge&#x017F;tiegen waren/ kam ein<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;tlicher Rath/ der <hi rendition="#aq">complimentir</hi>te Eckar-<lb/>
then/ und fu&#x0364;hrte ihn die Stiege hinauf. Der<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;t &#x017F;tund in der Thu&#x0364;r des Saals und hieß E-<lb/>
ckarthen mit &#x017F;einen <hi rendition="#aq">Accompagnir</hi>ten willkom-<lb/>
men &#x017F;eyn. Eckarth machte gegen den Fu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
einen tieffen <hi rendition="#aq">Reverenz,</hi> worauff ihn der Fu&#x0364;r&#x017F;t<lb/>
bey der Hand faßte/ &#x017F;agend/ <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur</hi> Eckarth/<lb/>
wie glu&#x0364;ck&#x017F;eelig <hi rendition="#aq">æ&#x017F;timir</hi>en wir un&#x017F;ere Per&#x017F;on/<lb/>
dem&#x017F;elbigen einige Fu&#x0364;r&#x017F;tliche Gnade und Ehre<lb/>
zu erwei&#x017F;en/ wann es nur in un&#x017F;ern Vermo&#x0364;gen<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;nde/ vor die gro&#x017F;&#x017F;e Hochachtung/ welche er e-<lb/>
hemahls un&#x017F;ern Herrn Vater erzeiget/ ihm ein<lb/>
gleich-wu&#x0364;rdiges <hi rendition="#aq">Æquivalent</hi> zuru&#x0364;ck zu geben.<lb/>
Eckarth <hi rendition="#aq">replicir</hi>te/ Euer Durchl. be&#x017F;cha&#x0364;men<lb/>
mich ihren Diener/ indem mir nicht wi&#x017F;&#x017F;end i&#x017F;t/<lb/>
daß ich jemahls den Fu&#x0364;r&#x017F;ten von Fel&#x017F;en&#x017F;atz/ als<lb/>
Jhr Durchl. Seel. Herrn Vater einige Dien-<lb/>
&#x017F;te gethan habe. Vielleicht werden Ew. Durchl.<lb/>
mich nicht erkennen und vor einen andern/ der<lb/>
gleichen Nahmen mit mir fu&#x0364;hret/ an&#x017F;ehen. Nein<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Z z 2</fw><fw place="bottom" type="catch">aller-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[723/0739] ckarth (ausgenommen Ruſilio der in ſeinen Rei- ſe-Kleidern erſchien) zogen ihre gute Kleider an/ und nach dem der Secretarius auf Befehl des Fuͤrſtens mit zwey Chaiſen ſie abholete/ da denn Eckarth/ Siegfried und Ruſilio auf der einen/ der Secretarius aber und Gotthart auf der an- dern fuhren/ ſo bald ſie vor das Fuͤrſtliche Logi- ment kamen/ und abgeſtiegen waren/ kam ein Fuͤrſtlicher Rath/ der complimentirte Eckar- then/ und fuͤhrte ihn die Stiege hinauf. Der Fuͤrſt ſtund in der Thuͤr des Saals und hieß E- ckarthen mit ſeinen Accompagnirten willkom- men ſeyn. Eckarth machte gegen den Fuͤrſten einen tieffen Reverenz, worauff ihn der Fuͤrſt bey der Hand faßte/ ſagend/ Monſieur Eckarth/ wie gluͤckſeelig æſtimiren wir unſere Perſon/ demſelbigen einige Fuͤrſtliche Gnade und Ehre zu erweiſen/ wann es nur in unſern Vermoͤgen ſtuͤnde/ vor die groſſe Hochachtung/ welche er e- hemahls unſern Herrn Vater erzeiget/ ihm ein gleich-wuͤrdiges Æquivalent zuruͤck zu geben. Eckarth replicirte/ Euer Durchl. beſchaͤmen mich ihren Diener/ indem mir nicht wiſſend iſt/ daß ich jemahls den Fuͤrſten von Felſenſatz/ als Jhr Durchl. Seel. Herrn Vater einige Dien- ſte gethan habe. Vielleicht werden Ew. Durchl. mich nicht erkennen und vor einen andern/ der gleichen Nahmen mit mir fuͤhret/ anſehen. Nein aller- Z z 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/739
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 723. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/739>, abgerufen am 22.11.2024.