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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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men, in gnädiger Erwegung der Unmögligkeit
schuldigster Anfwartung, zu Vergeltung aller
Courtesie, die von Ew. Hoch-Gräfl. Excellenz
und andern hohen Käyserlichen Officianten ich
unwürdig genossen, und von ihnen mir mehr zu
erweisen beschlossen haben. Woferne Ew.
Excellenz einen unwürdigen Diener Jhres
Hoch-Gräflichen Hauses noch aestimiten, so
verschmähen sie nicht, in hohen Gnaden dem-
jenigen gnädig zugethan verbleiben, der zu er-
sterben wüntschet,

Euer Hoch-Gräflichen Excellenz
unterthänigster Knecht
Eckarth.

Als unsere Reisende von Nitschowa, ihre
Reise nach Gartze fortsetzten, sprung oben auf
den Berge, den sie, zumahl es gleich nach den
Mittags-Essen war, zu Fuß gestiegen waren,
ein Haase vor sie auf, nach welchen Gotthart
mit einer Pistole schoß, nach dem Schuß ent-
stund durch das anliegende Gebürge innerhalb
eines Vater Unsers lang, ein solches grausames
Knallen, als wann hundert und mehr derglei-
chen Gewehr wären gelöset worden, und damit

Eckarth

men, in gnaͤdiger Erwegung der Unmoͤgligkeit
ſchuldigſter Anfwartung, zu Vergeltung aller
Courteſie, die von Ew. Hoch-Graͤfl. Excellenz
und andern hohen Kaͤyſerlichen Officianten ich
unwuͤrdig genoſſen, und von ihnen mir mehr zu
erweiſen beſchloſſen haben. Woferne Ew.
Excellenz einen unwuͤrdigen Diener Jhres
Hoch-Graͤflichen Hauſes noch æſtimiten, ſo
verſchmaͤhen ſie nicht, in hohen Gnaden dem-
jenigen gnaͤdig zugethan verbleiben, der zu er-
ſterben wuͤntſchet,

Euer Hoch-Graͤflichen Excellenz
unterthaͤnigſter Knecht
Eckarth.

Als unſere Reiſende von Nitſchowa, ihre
Reiſe nach Gartze fortſetzten, ſprung oben auf
den Berge, den ſie, zumahl es gleich nach den
Mittags-Eſſen war, zu Fuß geſtiegen waren,
ein Haaſe vor ſie auf, nach welchen Gotthart
mit einer Piſtole ſchoß, nach dem Schuß ent-
ſtund durch das anliegende Gebuͤrge innerhalb
eines Vater Unſers lang, ein ſolches grauſames
Knallen, als wann hundert und mehr derglei-
chen Gewehr waͤren geloͤſet worden, und damit

Eckarth
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[692/0708] men, in gnaͤdiger Erwegung der Unmoͤgligkeit ſchuldigſter Anfwartung, zu Vergeltung aller Courteſie, die von Ew. Hoch-Graͤfl. Excellenz und andern hohen Kaͤyſerlichen Officianten ich unwuͤrdig genoſſen, und von ihnen mir mehr zu erweiſen beſchloſſen haben. Woferne Ew. Excellenz einen unwuͤrdigen Diener Jhres Hoch-Graͤflichen Hauſes noch æſtimiten, ſo verſchmaͤhen ſie nicht, in hohen Gnaden dem- jenigen gnaͤdig zugethan verbleiben, der zu er- ſterben wuͤntſchet, Euer Hoch-Graͤflichen Excellenz unterthaͤnigſter Knecht Eckarth. Als unſere Reiſende von Nitſchowa, ihre Reiſe nach Gartze fortſetzten, ſprung oben auf den Berge, den ſie, zumahl es gleich nach den Mittags-Eſſen war, zu Fuß geſtiegen waren, ein Haaſe vor ſie auf, nach welchen Gotthart mit einer Piſtole ſchoß, nach dem Schuß ent- ſtund durch das anliegende Gebuͤrge innerhalb eines Vater Unſers lang, ein ſolches grauſames Knallen, als wann hundert und mehr derglei- chen Gewehr waͤren geloͤſet worden, und damit Eckarth

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 692. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/708>, abgerufen am 22.11.2024.