Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.trinckung etlicher Löffel warmer Suppe fortge- nur
trinckung etlicher Loͤffel warmer Suppe fortge- nur
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trinckung etlicher Loͤffel warmer Suppe fortge-
trieben wird/ mit guter Erfolg des Gebrauchen-
den. Eckarth ſagte/ ich bin ſelbſt der Meynung/
allein mir ſind die Pillen zu verdrießlich abzu-
ſchlingen/ ſoll ich ſie in eingewickelten Roſinen/
Pflaumen/ Oblaten brauchen/ ſo befuͤrchte ich
die erfolgende Wirckung/ wuͤrde entweder gar
laͤngſam geſchehen/ oder aber gar mit dem Invo-
lucro ohne Effect den Ausgang ſuchen; will ich
ſie in Bier oder Waſſer einnehmen/ ſo ſchlinge
ich den Liquor ab/ und die Pillen bleiben mir im
Halſe kleben/ und verurſachen mir allerhand
Verdruß. Pilovski antwortete: Wem die-
ſer Modus nicht beliebet/ der nehme ſie in einen
Syrugo als von Roſen/ kleinen Roſinen/ Rob
Sambuci, Holunder/ Wachholder/ Pflaumen-
Safft oder Conſerven Roſen/ Barragen/ Vio-
len-Zucker ein/ und trincke ein paar Schaͤlchen
mit Zucker angemachtes warmes reines Brun-
nen-Waſſer nach: Eckarth fragte/ kan man
denn nicht ein paar Schaͤlchen Thee-Waſſer
nachtrincken? Pilovski antwortete/ mein Pa-
tron, ich habe das Thee-Waſſer ſo wohl an mir
als an andern Leuthen in purgierenden Sachen/
ſo wohl daß man ſolche darinnen eingenommen/
als nachgetruncken hat/ in Nachforſchen befun-
den/ daß es die ſonſt uͤbliche Operationes zuruͤck
gehalten/ oder verhindert hat; Man unterſuche
nur
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