scheid that, sagende: Jhr Hochwürden Gna- den, haben durch Augen und Mund mir mei- ne Gedancken ziemlich zusammen gebracht. Wie der letzte Aufsatz von Confituren und Früchten aufgetragen worden, befahl der Praelat, der La- icus solte das abgenommene Bild wieder an vo- rigen Orth setzen, so auch geschach; nachdem fragte der Praelat, Monsieur Eckarth, wie ge- fället ihnen dieses Landschafft-Stücke. Eckarth antwortete recht wohl, zumahln der Historia nach alles wohl u. klar entworffen worden. Das Bild praesentirte eine vollkommene Landschafft von Dörffern, Schlössern, Seen, Gebüschen, Wäldern etc. da kam eine Kutsche mit 6. Pfer- den bespannt, und beyreitenden Dienern, vor- aus ritten ein junger Mensch mit einer Mada- moiselle und zwey Dienern den Wald zu, ge- gen diese kamen eine Parthey Reuter mit einen Principal starck zugeritten, die Madamoiselle schlägt sich mit dem Principal. Der Jüngling wird von einigen Reutern in Wald geschleppt in welchen sich ein Platz zeiget, da der Jüngling an einen Baum angebunden ist, in der Entfer- nung siehet man etliche Schüsse, mit 4. Perso- nen, der Räuber die auf dem Platz stehen, wer- den von zweyen Personen überfallen, die schies- sen einige todt, einige gehen durch, der Jüngling
so
Q q 2
ſcheid that, ſagende: Jhr Hochwuͤrden Gna- den, haben durch Augen und Mund mir mei- ne Gedancken ziemlich zuſam̃en gebracht. Wie der letzte Aufſatz von Confituren und Fruͤchten aufgetragen worden, befahl der Prælat, der La- icus ſolte das abgenommene Bild wieder an vo- rigen Orth ſetzen, ſo auch geſchach; nachdem fragte der Prælat, Monſieur Eckarth, wie ge- faͤllet ihnen dieſes Landſchafft-Stuͤcke. Eckarth antwortete recht wohl, zumahln der Hiſtoria nach alles wohl u. klar entworffen woꝛden. Das Bild præſentirte eine vollkom̃ene Landſchafft von Doͤrffern, Schloͤſſern, Seen, Gebuͤſchen, Waͤldern ꝛc. da kam eine Kutſche mit 6. Pfer- den beſpannt, und beyreitenden Dienern, vor- aus ritten ein junger Menſch mit einer Mada- moiſelle und zwey Dienern den Wald zu, ge- gen dieſe kamen eine Parthey Reuter mit einen Principal ſtarck zugeritten, die Madamoiſelle ſchlaͤgt ſich mit dem Principal. Der Juͤngling wird von einigen Reutern in Wald geſchleppt in welchen ſich ein Platz zeiget, da der Juͤngling an einen Baum angebunden iſt, in der Entfer- nung ſiehet man etliche Schuͤſſe, mit 4. Perſo- nen, der Raͤuber die auf dem Platz ſtehen, wer- den von zweyen Perſonen uͤberfallen, die ſchieſ- ſen einige todt, einige gehen durch, der Juͤngling
ſo
Q q 2
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0627"n="611"/>ſcheid that, ſagende: Jhr Hochwuͤrden Gna-<lb/>
den, haben durch Augen und Mund mir mei-<lb/>
ne Gedancken ziemlich zuſam̃en gebracht. Wie<lb/>
der letzte Aufſatz von <hirendition="#aq">Confitur</hi>en und Fruͤchten<lb/>
aufgetragen worden, befahl der <hirendition="#aq">Prælat,</hi> der <hirendition="#aq">La-<lb/>
icus</hi>ſolte das abgenommene Bild wieder an vo-<lb/>
rigen Orth ſetzen, ſo auch geſchach; nachdem<lb/>
fragte der <hirendition="#aq">Prælat, Monſieur</hi> Eckarth, wie ge-<lb/>
faͤllet ihnen dieſes Landſchafft-Stuͤcke. Eckarth<lb/>
antwortete recht wohl, zumahln der Hiſtoria<lb/>
nach alles wohl u. klar entworffen woꝛden. Das<lb/>
Bild <hirendition="#aq">præſentir</hi>te eine vollkom̃ene Landſchafft<lb/>
von Doͤrffern, Schloͤſſern, Seen, Gebuͤſchen,<lb/>
Waͤldern ꝛc. da kam eine Kutſche mit 6. Pfer-<lb/>
den beſpannt, und beyreitenden Dienern, vor-<lb/>
aus ritten ein junger Menſch mit einer <hirendition="#aq">Mada-<lb/>
moiſelle</hi> und zwey Dienern den Wald zu, ge-<lb/>
gen dieſe kamen eine Parthey Reuter mit einen<lb/><hirendition="#aq">Principal</hi>ſtarck zugeritten, die <hirendition="#aq">Madamoiſelle</hi><lb/>ſchlaͤgt ſich mit dem <hirendition="#aq">Principal.</hi> Der Juͤngling<lb/>
wird von einigen Reutern in Wald geſchleppt<lb/>
in welchen ſich ein Platz zeiget, da der Juͤngling<lb/>
an einen Baum angebunden iſt, in der Entfer-<lb/>
nung ſiehet man etliche Schuͤſſe, mit 4. Perſo-<lb/>
nen, der Raͤuber die auf dem Platz ſtehen, wer-<lb/>
den von zweyen Perſonen uͤberfallen, die ſchieſ-<lb/>ſen einige todt, einige gehen durch, der Juͤngling<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Q q 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſo</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[611/0627]
ſcheid that, ſagende: Jhr Hochwuͤrden Gna-
den, haben durch Augen und Mund mir mei-
ne Gedancken ziemlich zuſam̃en gebracht. Wie
der letzte Aufſatz von Confituren und Fruͤchten
aufgetragen worden, befahl der Prælat, der La-
icus ſolte das abgenommene Bild wieder an vo-
rigen Orth ſetzen, ſo auch geſchach; nachdem
fragte der Prælat, Monſieur Eckarth, wie ge-
faͤllet ihnen dieſes Landſchafft-Stuͤcke. Eckarth
antwortete recht wohl, zumahln der Hiſtoria
nach alles wohl u. klar entworffen woꝛden. Das
Bild præſentirte eine vollkom̃ene Landſchafft
von Doͤrffern, Schloͤſſern, Seen, Gebuͤſchen,
Waͤldern ꝛc. da kam eine Kutſche mit 6. Pfer-
den beſpannt, und beyreitenden Dienern, vor-
aus ritten ein junger Menſch mit einer Mada-
moiſelle und zwey Dienern den Wald zu, ge-
gen dieſe kamen eine Parthey Reuter mit einen
Principal ſtarck zugeritten, die Madamoiſelle
ſchlaͤgt ſich mit dem Principal. Der Juͤngling
wird von einigen Reutern in Wald geſchleppt
in welchen ſich ein Platz zeiget, da der Juͤngling
an einen Baum angebunden iſt, in der Entfer-
nung ſiehet man etliche Schuͤſſe, mit 4. Perſo-
nen, der Raͤuber die auf dem Platz ſtehen, wer-
den von zweyen Perſonen uͤberfallen, die ſchieſ-
ſen einige todt, einige gehen durch, der Juͤngling
ſo
Q q 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 611. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/627>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.