Hochwürden Gnaden verfahren deren genädi- gen Disposition nach, wormit die begleitende Herren Patres mit Siegfried und Gotthart nach gemachten Reverenz in das Neben Zim- mer giengen: Nachdem nöthigte der Praelat Eckarthen zu sitzen, wornach nahm der Praelat auch einen Sitz; sprach das Gebeth und klin- gelte, darauf kamen zwey Laici hinein, die zu Tische dieneten, die Speisen und das benöthigte nach dem Befehl des Praelaten auf und abtru- gen. Unter andern köstlichen Schildereyen, war eine über der Thür Eckarthen gegen über, die eine Mörder-Bouskage vorstellete; wann sie nun Eckarth ansahe, fieng der Praelat einen neu- en Discours an, und bath es ihm schmecken zu lassen, so bald er nur wieder geantwortet hatte, waren die Augen wieder auf der Schilderey; Endlich sagte der Praelat zu einem Laico, neh- met dieses Bild ab, sich zu Eckarthen kehrende, sprach Mons. Eckarth wird gütigst pardoniren, daß ich das zwischen uns kommende Hinderniß ein wenig amoviren lasse, damit nicht das Bild, sondern ich dessen höchst-angenehme Praesenz geniessen möge. Eckarth versetzte: Ew. Hoch- würden Gnaden sind Patron. Unter währen- der Mahlzeit brachte der Abt Eckarthen Gesund- heiten zu von General Salanin, General Solucki und deren gantzen Familie, die ihn Eckarth Be-
scheid
Hochwuͤrden Gnaden verfahren deren genaͤdi- gen Diſpoſition nach, wormit die begleitende Herren Patres mit Siegfried und Gotthart nach gemachten Reverenz in das Neben Zim- mer giengen: Nachdem noͤthigte der Prælat Eckarthen zu ſitzen, wornach nahm der Prælat auch einen Sitz; ſprach das Gebeth und klin- gelte, darauf kamen zwey Laici hinein, die zu Tiſche dieneten, die Speiſen und das benoͤthigte nach dem Befehl des Prælaten auf und abtru- gen. Unter andern koͤſtlichen Schildereyen, war eine uͤber der Thuͤr Eckarthen gegen uͤber, die eine Moͤrder-Bouskage vorſtellete; wann ſie nun Eckarth anſahe, fieng der Prælat einen neu- en Diſcours an, und bath es ihm ſchmecken zu laſſen, ſo bald er nur wieder geantwortet hatte, waren die Augen wieder auf der Schilderey; Endlich ſagte der Prælat zu einem Laico, neh- met dieſes Bild ab, ſich zu Eckarthen kehrende, ſprach Monſ. Eckarth wird guͤtigſt pardoniren, daß ich das zwiſchen uns kommende Hinderniß ein wenig amoviren laſſe, damit nicht das Bild, ſondern ich deſſen hoͤchſt-angenehme Præſenz genieſſen moͤge. Eckarth verſetzte: Ew. Hoch- wuͤrden Gnaden ſind Patron. Unter waͤhren- deꝛ Mahlzeit bꝛachte deꝛ Abt Eckarthen Geſund- heiten zu von General Salanin, General Soluçki und deren gantzen Familie, die ihn Eckarth Be-
ſcheid
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Hochwuͤrden Gnaden verfahren deren genaͤdi-
gen Diſpoſition nach, wormit die begleitende
Herren Patres mit Siegfried und Gotthart
nach gemachten Reverenz in das Neben Zim-
mer giengen: Nachdem noͤthigte der Prælat
Eckarthen zu ſitzen, wornach nahm der Prælat
auch einen Sitz; ſprach das Gebeth und klin-
gelte, darauf kamen zwey Laici hinein, die zu
Tiſche dieneten, die Speiſen und das benoͤthigte
nach dem Befehl des Prælaten auf und abtru-
gen. Unter andern koͤſtlichen Schildereyen, war
eine uͤber der Thuͤr Eckarthen gegen uͤber, die
eine Moͤrder-Bouskage vorſtellete; wann ſie
nun Eckarth anſahe, fieng der Prælat einen neu-
en Diſcours an, und bath es ihm ſchmecken zu
laſſen, ſo bald er nur wieder geantwortet hatte,
waren die Augen wieder auf der Schilderey;
Endlich ſagte der Prælat zu einem Laico, neh-
met dieſes Bild ab, ſich zu Eckarthen kehrende,
ſprach Monſ. Eckarth wird guͤtigſt pardoniren,
daß ich das zwiſchen uns kommende Hinderniß
ein wenig amoviren laſſe, damit nicht das Bild,
ſondern ich deſſen hoͤchſt-angenehme Præſenz
genieſſen moͤge. Eckarth verſetzte: Ew. Hoch-
wuͤrden Gnaden ſind Patron. Unter waͤhren-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/626>, abgerufen am 22.11.2024.
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