und auf seine vorwitzige Fragen ihm solchen guten Bericht geben wollen; wofür er nicht nur anjetzo mit dem Munde, sondern auch ehestens im Wercke gegen denselben sich danck- bahr erweisen würde, als auch gegen die an- wesende hoch-geneigte Compagnie, daß sie mit gedultigen Ohren seiner unnöthigen Vorträgen Erörterung anzuhören, und ihr Vergnügen eine Zeitlang zu unterbrechen, günstig gewesen. Thierhold versetzte, sa- gende: Herr Mülard wäre ihm keinen Danck schuldig, er bäthe nur vor diesesmahl mit seiner unzeitigen Meynung als von einem jungen Medico Groß-G. vorlieb zu nehmen, biß durch einem wohl-erfahrnen Alten dieselbigen gründlicher möchten vorgezeiget werden. Liebhold antwortete in Nahmen der gantzen werthen Gesellschafft: Dem was einen ver- gnüget kan man wohl zuhören, und wären sie Herrn Mülarden höchst verbunden, daß durch seine Curiosität ihren Verlangen von Monsr. Thierholden ein Gnügen geschehen wäre; sie wolten dahin beflissen leben, solches mit allen Liebes- und Freundschaffts-Bezeu- gungen wiederumb zu verschulden. Thier- hold sprach: Mir ist unbekannt daß ich mit meinen schlechten Discoursen der lieb-werthen Compagnie eine solche Zufriedenheit geben
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und auf ſeine vorwitzige Fragen ihm ſolchen guten Bericht geben wollen; wofuͤr er nicht nur anjetzo mit dem Munde, ſondern auch eheſtens im Wercke gegen denſelben ſich danck- bahr erweiſen wuͤrde, als auch gegen die an- weſende hoch-geneigte Compagnie, daß ſie mit gedultigen Ohren ſeiner unnoͤthigen Vortraͤgen Eroͤrterung anzuhoͤren, und ihr Vergnuͤgen eine Zeitlang zu unterbrechen, guͤnſtig geweſen. Thierhold verſetzte, ſa- gende: Herr Muͤlard waͤre ihm keinen Danck ſchuldig, er baͤthe nur vor dieſesmahl mit ſeiner unzeitigen Meynung als von einem jungen Medico Groß-G. vorlieb zu nehmen, biß durch einem wohl-erfahrnen Alten dieſelbigen gruͤndlicher moͤchten vorgezeiget werden. Liebhold antwortete in Nahmen der gantzen werthen Geſellſchafft: Dem was einen ver- gnuͤget kan man wohl zuhoͤren, und waͤren ſie Herrn Muͤlarden hoͤchſt verbunden, daß durch ſeine Curioſitaͤt ihren Verlangen von Monſr. Thierholden ein Gnuͤgen geſchehen waͤre; ſie wolten dahin befliſſen leben, ſolches mit allen Liebes- und Freundſchaffts-Bezeu- gungen wiederumb zu verſchulden. Thier- hold ſprach: Mir iſt unbekannt daß ich mit meinen ſchlechten Diſcourſen der lieb-werthen Compagnie eine ſolche Zufriedenheit geben
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und auf ſeine vorwitzige Fragen ihm ſolchen
guten Bericht geben wollen; wofuͤr er nicht
nur anjetzo mit dem Munde, ſondern auch
eheſtens im Wercke gegen denſelben ſich danck-
bahr erweiſen wuͤrde, als auch gegen die an-
weſende hoch-geneigte Compagnie, daß ſie
mit gedultigen Ohren ſeiner unnoͤthigen
Vortraͤgen Eroͤrterung anzuhoͤren, und ihr
Vergnuͤgen eine Zeitlang zu unterbrechen,
guͤnſtig geweſen. Thierhold verſetzte, ſa-
gende: Herr Muͤlard waͤre ihm keinen Danck
ſchuldig, er baͤthe nur vor dieſesmahl mit ſeiner
unzeitigen Meynung als von einem jungen
Medico Groß-G. vorlieb zu nehmen, biß
durch einem wohl-erfahrnen Alten dieſelbigen
gruͤndlicher moͤchten vorgezeiget werden.
Liebhold antwortete in Nahmen der gantzen
werthen Geſellſchafft: Dem was einen ver-
gnuͤget kan man wohl zuhoͤren, und waͤren ſie
Herrn Muͤlarden hoͤchſt verbunden, daß
durch ſeine Curioſitaͤt ihren Verlangen von
Monſr. Thierholden ein Gnuͤgen geſchehen
waͤre; ſie wolten dahin befliſſen leben, ſolches
mit allen Liebes- und Freundſchaffts-Bezeu-
gungen wiederumb zu verſchulden. Thier-
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meinen ſchlechten Diſcourſen der lieb-werthen
Compagnie eine ſolche Zufriedenheit geben
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/61>, abgerufen am 25.11.2024.
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