Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.auf sechs Personen bestellen/ daß das Essen mit wegen
auf ſechs Perſonen beſtellen/ daß das Eſſen mit wegen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0602" n="586"/> auf ſechs Perſonen beſtellen/ daß das Eſſen mit<lb/> 11. Uhr fertig waͤre. Nachdem ſich unſere Reiſende<lb/> zur Ausfahrt fertig machten/ kam der Kutſcher<lb/> vor die Thuͤr gefahren/ und meldete ſeine Ge-<lb/> genwart an/ welchen Eckarth mit einer Sem-<lb/> mel und Glaß <hi rendition="#aq">Aqua vitæ regalir</hi>te. Bald dar-<lb/> nach kam der <hi rendition="#aq">Medicus</hi> der nach Anerwuͤntſch-<lb/> ung eines froͤlichen Morgens ein paar <hi rendition="#aq">biscui-</hi><lb/> ten nehmen und ein paar Glaͤſer <hi rendition="#aq">Sect</hi> Beſcheid<lb/> thun muſte/ wornach ſie zuſammen ſich auf die<lb/> Kutſche ſetzten und nach Schoͤnau den Schwe-<lb/> fel-Bade zufuhren: Da er denn Unterwegens<lb/> die Baͤder unter freyen Himmel Eckarthen und<lb/> denen andern wieſe/ mit Vermelden/ daß wann<lb/> weiterhin die Lufft waͤrmer wuͤrde/ dieſe Lachen<lb/> ſo voll armer preßhaffter Leuthe waͤren/ daß ſie<lb/> vor der Menge kaum Raum genung haͤtten.<lb/> Endlich gelangten ſie nach Schoͤnau/ woſelbſt<lb/> ſie der Bademeiſter mit allen Ehren-Bezeugun-<lb/> gen empfieng; nach dem Abſteigen/ redete der<lb/><hi rendition="#aq">Medicus</hi> mit dem Bademeiſter/ welcher ſie in<lb/> ein ſauberes angewaͤrmtes Zimmer fuͤhrte/ ih-<lb/> nen reines Bade-Zeug brachte/ da ſie ſich auszo-<lb/> gen/ die Bade-Kleider anlegten u. aus den Zim-<lb/> mer mit dem <hi rendition="#aq">Medico</hi> ins Bad giengen/ und auf<lb/> Anordnung des <hi rendition="#aq">Medici</hi> ſich auf die erſte Banck<lb/> ſatzten: der <hi rendition="#aq">Medicus</hi> ſagte/ meine Hochgeehrte<lb/> Herren/ dieſes Bad will ſeiner <hi rendition="#aq">Temperatur</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">wegen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [586/0602]
auf ſechs Perſonen beſtellen/ daß das Eſſen mit
11. Uhr fertig waͤre. Nachdem ſich unſere Reiſende
zur Ausfahrt fertig machten/ kam der Kutſcher
vor die Thuͤr gefahren/ und meldete ſeine Ge-
genwart an/ welchen Eckarth mit einer Sem-
mel und Glaß Aqua vitæ regalirte. Bald dar-
nach kam der Medicus der nach Anerwuͤntſch-
ung eines froͤlichen Morgens ein paar biscui-
ten nehmen und ein paar Glaͤſer Sect Beſcheid
thun muſte/ wornach ſie zuſammen ſich auf die
Kutſche ſetzten und nach Schoͤnau den Schwe-
fel-Bade zufuhren: Da er denn Unterwegens
die Baͤder unter freyen Himmel Eckarthen und
denen andern wieſe/ mit Vermelden/ daß wann
weiterhin die Lufft waͤrmer wuͤrde/ dieſe Lachen
ſo voll armer preßhaffter Leuthe waͤren/ daß ſie
vor der Menge kaum Raum genung haͤtten.
Endlich gelangten ſie nach Schoͤnau/ woſelbſt
ſie der Bademeiſter mit allen Ehren-Bezeugun-
gen empfieng; nach dem Abſteigen/ redete der
Medicus mit dem Bademeiſter/ welcher ſie in
ein ſauberes angewaͤrmtes Zimmer fuͤhrte/ ih-
nen reines Bade-Zeug brachte/ da ſie ſich auszo-
gen/ die Bade-Kleider anlegten u. aus den Zim-
mer mit dem Medico ins Bad giengen/ und auf
Anordnung des Medici ſich auf die erſte Banck
ſatzten: der Medicus ſagte/ meine Hochgeehrte
Herren/ dieſes Bad will ſeiner Temperatur
wegen
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