te-Geld, bin ich schon zu frieden. Nun repli- cirte Eckarth, wann ihr zu frieden seyd, lassen wir uns es auch gefallen, trinckt einmahl. Der Kutscher bedanckte sich, und gieng seiner We- ge: Wohl sprach Eckarth, so sind wir ohne Sor- gen. Herr Wirth, wie heist der hiesige verord- nete Stadt-Physicus? Talites antwortete, Mons. Cast. Eckarth sagte: Herr Wirth er sey so gut und schicke jemanden zu ihn mit Bitte Morgen geliebts GOtt, gegen 11. Uhr wegen eines Herrns der die Cur brauchen will, zu ihm zu kommen, sodann werde ich ihn bey der Mit- tags-Mahlzeit behalten; da ich den Herrn freundlich ersuche meinen Bedienten anweisen zu lassen, wo der Traitteur wohnet, damit er bestelle was uns nöthig seyn wird. Unterdessen wird der Herr Wirth sich vor mein Geld, umb einen guten Pods kalschker Wein bekümmern, der Wirth antwortete: daran will ich es nicht ermangeln lassen, zumahln mein Beutel darzu nichts contribuiren darff; weiln Andreas ver- meldete, daß ihr Zimmer schon warm wäre, auch die Nacht mit Gewalt einrückte, nahmen die Unsrigen vom Wirth ihr Adieu, mit Aner- wüntschung einer gesunden Nacht-Ruh, so er mit gleichen Wuntsch wieder wett machte, nach dem Doctor schickte, und ihn zu bestimmter Zeit invitirte, wie auch Andreas zum Traitteur wei-
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te-Geld, bin ich ſchon zu frieden. Nun repli- cirte Eckarth, wann ihr zu frieden ſeyd, laſſen wir uns es auch gefallen, trinckt einmahl. Der Kutſcher bedanckte ſich, und gieng ſeiner We- ge: Wohl ſprach Eckarth, ſo ſind wir ohne Sor- gen. Herr Wirth, wie heiſt der hieſige verord- nete Stadt-Phyſicus? Talites antwortete, Monſ. Caſt. Eckarth ſagte: Herr Wirth er ſey ſo gut und ſchicke jemanden zu ihn mit Bitte Morgen geliebts GOtt, gegen 11. Uhr wegen eines Herrns der die Cur brauchen will, zu ihm zu kommen, ſodann werde ich ihn bey der Mit- tags-Mahlzeit behalten; da ich den Herrn freundlich erſuche meinen Bedienten anweiſen zu laſſen, wo der Traitteur wohnet, damit er beſtelle was uns noͤthig ſeyn wird. Unterdeſſen wird der Herr Wirth ſich vor mein Geld, umb einen guten Podſ kalſchker Wein bekuͤmmern, der Wirth antwortete: daran will ich es nicht ermangeln laſſen, zumahln mein Beutel darzu nichts contribuiren darff; weiln Andreas ver- meldete, daß ihr Zimmer ſchon warm waͤre, auch die Nacht mit Gewalt einruͤckte, nahmen die Unſrigen vom Wirth ihr Adieu, mit Aner- wuͤntſchung einer geſunden Nacht-Ruh, ſo er mit gleichen Wuntſch wiedeꝛ wett machte, nach dem Doctor ſchickte, und ihn zu beſtimmter Zeit invitirte, wie auch Andreas zum Traitteur wei-
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te-Geld, bin ich ſchon zu frieden. Nun repli-
cirte Eckarth, wann ihr zu frieden ſeyd, laſſen
wir uns es auch gefallen, trinckt einmahl. Der
Kutſcher bedanckte ſich, und gieng ſeiner We-
ge: Wohl ſprach Eckarth, ſo ſind wir ohne Sor-
gen. Herr Wirth, wie heiſt der hieſige verord-
nete Stadt-Phyſicus? Talites antwortete,
Monſ. Caſt. Eckarth ſagte: Herr Wirth er
ſey ſo gut und ſchicke jemanden zu ihn mit Bitte
Morgen geliebts GOtt, gegen 11. Uhr wegen
eines Herrns der die Cur brauchen will, zu ihm
zu kommen, ſodann werde ich ihn bey der Mit-
tags-Mahlzeit behalten; da ich den Herrn
freundlich erſuche meinen Bedienten anweiſen
zu laſſen, wo der Traitteur wohnet, damit er
beſtelle was uns noͤthig ſeyn wird. Unterdeſſen
wird der Herr Wirth ſich vor mein Geld, umb
einen guten Podſ kalſchker Wein bekuͤmmern,
der Wirth antwortete: daran will ich es nicht
ermangeln laſſen, zumahln mein Beutel darzu
nichts contribuiren darff; weiln Andreas ver-
meldete, daß ihr Zimmer ſchon warm waͤre,
auch die Nacht mit Gewalt einruͤckte, nahmen
die Unſrigen vom Wirth ihr Adieu, mit Aner-
wuͤntſchung einer geſunden Nacht-Ruh, ſo er
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/585>, abgerufen am 22.11.2024.
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