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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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Seiten der Strasse, deren sich die armen Leu-
the unter freyen Himmel bedienen, auch Tag
und Nach darinnen liegen, ihre Gesundheit de-
sto eher zu erlangen. Neben und zwischen wel-
chen hin und wieder kalte Quellen hervor sprin-
gen, daß also hier die Erde Kaltes und Warmes
aus einem Munde gleichsam hervor bringet.
Mit diesen wenigen werden meine Hochgeehrte
Herren Hoch-geneigt verlieb nehmen. Die an-
dern Gelegenheiten muß der Augenschein am
besten untersuchen. Eckarth und die andern
bedanckten sich gegen den Wirth zum schönsten
vor mitgetheilter Nachricht. Alleine wie wer-
den wir es mit unsern gedungenen Kutscher den
wir nacher Garpa geheuret, machen, ob er auch
hier so lange wird ver ziehen wollen? sprach E-
ckarth, der Wirth antwortete, Ew. Gestren-
gen lassen ihn ohnmaßgeblich ruffen, will er
nicht warten, so können sie hier einen so guten
Kutscher als dieser ist, bekommen. Eckarth
replicirte, in den ersteren werde ich ihme folgen.
Andreas! rieff Eckarth, gehet rufft den Kut-
scher herein, wie er kam fragte ihn Eckarth/ hört
mein Freund, ich habe mich resolvirt, einige Ta-
ge hier zu verbleiben, werdet ihr unser auch war-
ten? Der Kutscher antwortete, nach deren Ge-
legenheit, wann sie geliebten noch länger zu ver-
harren, und ich bekomme das versprochene War-

te-

Seiten der Straſſe, deren ſich die armen Leu-
the unter freyen Himmel bedienen, auch Tag
und Nach darinnen liegen, ihre Geſundheit de-
ſto eher zu erlangen. Neben und zwiſchen wel-
chen hin und wieder kalte Quellen hervor ſprin-
gen, daß alſo hier die Erde Kaltes und Warmes
aus einem Munde gleichſam hervor bringet.
Mit dieſen wenigen werden meine Hochgeehrte
Herren Hoch-geneigt verlieb nehmen. Die an-
dern Gelegenheiten muß der Augenſchein am
beſten unterſuchen. Eckarth und die andern
bedanckten ſich gegen den Wirth zum ſchoͤnſten
vor mitgetheilter Nachricht. Alleine wie wer-
den wir es mit unſern gedungenen Kutſcher den
wir nacher Garpa geheuret, machen, ob er auch
hier ſo lange wird ver ziehen wollen? ſprach E-
ckarth, der Wirth antwortete, Ew. Geſtren-
gen laſſen ihn ohnmaßgeblich ruffen, will er
nicht warten, ſo koͤnnen ſie hier einen ſo guten
Kutſcher als dieſer iſt, bekommen. Eckarth
replicirte, in den erſteren werde ich ihme folgen.
Andreas! rieff Eckarth, gehet rufft den Kut-
ſcher herein, wie er kam fragte ihn Eckarth/ hoͤrt
mein Freund, ich habe mich reſolvirt, einige Ta-
ge hier zu verbleiben, werdet ihr unſer auch war-
ten? Der Kutſcher antwortete, nach deren Ge-
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[568/0584] Seiten der Straſſe, deren ſich die armen Leu- the unter freyen Himmel bedienen, auch Tag und Nach darinnen liegen, ihre Geſundheit de- ſto eher zu erlangen. Neben und zwiſchen wel- chen hin und wieder kalte Quellen hervor ſprin- gen, daß alſo hier die Erde Kaltes und Warmes aus einem Munde gleichſam hervor bringet. Mit dieſen wenigen werden meine Hochgeehrte Herren Hoch-geneigt verlieb nehmen. Die an- dern Gelegenheiten muß der Augenſchein am beſten unterſuchen. Eckarth und die andern bedanckten ſich gegen den Wirth zum ſchoͤnſten vor mitgetheilter Nachricht. Alleine wie wer- den wir es mit unſern gedungenen Kutſcher den wir nacher Garpa geheuret, machen, ob er auch hier ſo lange wird ver ziehen wollen? ſprach E- ckarth, der Wirth antwortete, Ew. Geſtren- gen laſſen ihn ohnmaßgeblich ruffen, will er nicht warten, ſo koͤnnen ſie hier einen ſo guten Kutſcher als dieſer iſt, bekommen. Eckarth replicirte, in den erſteren werde ich ihme folgen. Andreas! rieff Eckarth, gehet rufft den Kut- ſcher herein, wie er kam fragte ihn Eckarth/ hoͤrt mein Freund, ich habe mich reſolvirt, einige Ta- ge hier zu verbleiben, werdet ihr unſer auch war- ten? Der Kutſcher antwortete, nach deren Ge- legenheit, wann ſie geliebten noch laͤnger zu ver- harren, und ich bekom̃e das verſprochene War- te-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/584>, abgerufen am 22.11.2024.