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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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geschlagene Mist impraegnirt sich, durch mit-
würckendes Wetter immer mehr und mehr, daß
es von seiner zukommenden Saltzigkeit, durch-
dringend wird, die Aecker zu foecundiren und
fruchtbar zu machen, daß es gutes völliges Korn
und andere Feld-Früchte bringet. Gotthart
sagte: Es ist meinen Herrn Vater ein guter
Freund bekandt, der ihme ein klein Güthlein ge-
kaufft, und von seinen wenigen Aeckern mehr
Früchte bekommt, als seine Nachbarn auf ihren
Feld weitern Aeckern, daß sie in der Meynung
stehen, er verrichtete solchen Wachsthum mit
Zaubereyen, alleine seine Zauberey ist diese: Er
nimmt den fettesten Mist, schlägt ihn zusammen,
darauf geust er nach und nach eine nitrosische
Lauge, die denn in ein eingegrabenes Eichenes
Faß laufft; mit dieser Lauge weichet er das Korn,
Weitzen, Haber etc. ein, dann säet er solches in
den zugerichteten Acker ein, und damit erhält er
mehrere und grössere Aehren als die andern.
Eckarth versetzte, das ist wohl zu glauben, be-
voraus wo der Acker nicht fett sondern sandigt
ist, daß man den Mißwachs dadurch gut ma-
che. Mithin kamen unsere Reisende an den
Geyersberg, welcher hoch ist, und anietzo die
Strasse abwerts führte, weil nun der Weg sehr
jähe war, stieg Eckarth und die andern vom Wa-
gen giengen zu Fusse, und liessen die Kutsche

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geſchlagene Miſt imprægnirt ſich, durch mit-
wuͤrckendes Wetter immer mehr und mehꝛ, daß
es von ſeiner zukommenden Saltzigkeit, durch-
dringend wird, die Aecker zu fœcundiren und
fruchtbar zu machen, daß es gutes voͤlliges Koꝛn
und andere Feld-Fruͤchte bringet. Gotthart
ſagte: Es iſt meinen Herrn Vater ein guter
Freund bekandt, der ihme ein klein Guͤthlein ge-
kaufft, und von ſeinen wenigen Aeckern mehr
Fruͤchte bekommt, als ſeine Nachbarn auf ihren
Feld weitern Aeckern, daß ſie in der Meynung
ſtehen, er verrichtete ſolchen Wachsthum mit
Zaubereyen, alleine ſeine Zauberey iſt dieſe: Er
nimmt den fetteſten Miſt, ſchlaͤgt ihn zuſam̃en,
darauf geuſt er nach und nach eine nitroſiſche
Lauge, die denn in ein eingegrabenes Eichenes
Faß laufft; mit dieſeꝛ Lauge weichet er das Koꝛn,
Weitzen, Haber ꝛc. ein, dann ſaͤet er ſolches in
den zugerichteten Acker ein, und damit erhaͤlt er
mehrere und groͤſſere Aehren als die andern.
Eckarth verſetzte, das iſt wohl zu glauben, be-
voraus wo der Acker nicht fett ſondern ſandigt
iſt, daß man den Mißwachs dadurch gut ma-
che. Mithin kamen unſere Reiſende an den
Geyersberg, welcher hoch iſt, und anietzo die
Straſſe abwerts fuͤhrte, weil nun der Weg ſehr
jaͤhe war, ſtieg Eckarth und die andeꝛn vom Wa-
gen giengen zu Fuſſe, und lieſſen die Kutſche

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[561/0577] geſchlagene Miſt imprægnirt ſich, durch mit- wuͤrckendes Wetter immer mehr und mehꝛ, daß es von ſeiner zukommenden Saltzigkeit, durch- dringend wird, die Aecker zu fœcundiren und fruchtbar zu machen, daß es gutes voͤlliges Koꝛn und andere Feld-Fruͤchte bringet. Gotthart ſagte: Es iſt meinen Herrn Vater ein guter Freund bekandt, der ihme ein klein Guͤthlein ge- kaufft, und von ſeinen wenigen Aeckern mehr Fruͤchte bekommt, als ſeine Nachbarn auf ihren Feld weitern Aeckern, daß ſie in der Meynung ſtehen, er verrichtete ſolchen Wachsthum mit Zaubereyen, alleine ſeine Zauberey iſt dieſe: Er nimmt den fetteſten Miſt, ſchlaͤgt ihn zuſam̃en, darauf geuſt er nach und nach eine nitroſiſche Lauge, die denn in ein eingegrabenes Eichenes Faß laufft; mit dieſeꝛ Lauge weichet er das Koꝛn, Weitzen, Haber ꝛc. ein, dann ſaͤet er ſolches in den zugerichteten Acker ein, und damit erhaͤlt er mehrere und groͤſſere Aehren als die andern. Eckarth verſetzte, das iſt wohl zu glauben, be- voraus wo der Acker nicht fett ſondern ſandigt iſt, daß man den Mißwachs dadurch gut ma- che. Mithin kamen unſere Reiſende an den Geyersberg, welcher hoch iſt, und anietzo die Straſſe abwerts fuͤhrte, weil nun der Weg ſehr jaͤhe war, ſtieg Eckarth und die andeꝛn vom Wa- gen giengen zu Fuſſe, und lieſſen die Kutſche nach- N n

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/577>, abgerufen am 25.11.2024.