dico zum Laboranten/ welcher ihnen seine Cu- riosa und das Laboratorium zeiget/ deme E- ckarth einen Recompens gibt. Die Unsrigen ge- hen ins kühle Bad. Der Medicus besucht die Unsrigen im Bade/ auf dessen Rath sie auch das mittlere und heisse Bad probiren. Eckarth re- galirt den Medicum, bezahlet den Traitteur und den Wirth/ mit dem sie sich verabscheideten/ und fuhren denselben Tag noch biß Osseck.
DJe Zeit über welche sich Eckarth in Neßdra aufgehalten hatte gieng das Wetter auf, und zeigte sich ein lieblicher Frühling, und weil zur Reise alles fertig war, dünge- te Eckarth einen Kutscher biß Garpa, doch mit dem Bedinge ihn zuvor in das Töplitzer-Bad zu führen, als er nun des Lohns halber mit ihme richtig worden war, ließ er den Wirth auf sein Zimmer bitten, bezahlte ihn seinen mitgebrach- ten Auszug, mit freundlichen Ersuchen, so et- was aus Versehen solte liegend verbleiben, es biß zu seiner Abforderung zu bewahren, und wo vielleicht Briefe einlauffen möchten, solche mit der Post nach Garpa zu senden, Porto soll mit Danck entrichtet werden. Der Wirth be- danckte sich vor gute Bezahlung, mit Verspre- chen deren Befehl willigst nachzuleben, dienst- lich bittende, mit seiner Bewirthung gnädig zu
frieden
dico zum Laboranten/ welcher ihnen ſeine Cu- rioſa und das Laboratorium zeiget/ deme E- ckarth einen Recompens gibt. Die Unſrigen ge- hen ins kuͤhle Bad. Der Medicus beſucht die Unſrigen im Bade/ auf deſſen Rath ſie auch das mittlere und heiſſe Bad probiren. Eckarth re- galirt den Medicum, bezahlet den Traitteur und den Wirth/ mit dem ſie ſich verabſcheideten/ und fuhren denſelben Tag noch biß Oſſeck.
DJe Zeit uͤber welche ſich Eckarth in Neßdra aufgehalten hatte gieng das Wetter auf, und zeigte ſich ein lieblicher Fruͤhling, und weil zur Reiſe alles fertig war, duͤnge- te Eckarth einen Kutſcher biß Garpa, doch mit dem Bedinge ihn zuvor in das Toͤplitzer-Bad zu fuͤhren, als er nun des Lohns halber mit ihme richtig worden war, ließ er den Wirth auf ſein Zimmer bitten, bezahlte ihn ſeinen mitgebrach- ten Auszug, mit freundlichen Erſuchen, ſo et- was aus Verſehen ſolte liegend verbleiben, es biß zu ſeiner Abforderung zu bewahren, und wo vielleicht Briefe einlauffen moͤchten, ſolche mit der Poſt nach Garpa zu ſenden, Porto ſoll mit Danck entrichtet werden. Der Wirth be- danckte ſich vor gute Bezahlung, mit Verſpre- chen deren Befehl willigſt nachzuleben, dienſt- lich bittende, mit ſeiner Bewirthung gnaͤdig zu
frieden
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dico zum Laboranten/ welcher ihnen ſeine Cu-
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ckarth einen Recompens gibt. Die Unſrigen ge-
hen ins kuͤhle Bad. Der Medicus beſucht die
Unſrigen im Bade/ auf deſſen Rath ſie auch das
mittlere und heiſſe Bad probiren. Eckarth re-
galirt den Medicum, bezahlet den Traitteur
und den Wirth/ mit dem ſie ſich verabſcheideten/
und fuhren denſelben Tag noch biß Oſſeck.
DJe Zeit uͤber welche ſich Eckarth in
Neßdra aufgehalten hatte gieng
das Wetter auf, und zeigte ſich
ein lieblicher Fruͤhling, und weil
zur Reiſe alles fertig war, duͤnge-
te Eckarth einen Kutſcher biß Garpa, doch mit
dem Bedinge ihn zuvor in das Toͤplitzer-Bad
zu fuͤhren, als er nun des Lohns halber mit ihme
richtig worden war, ließ er den Wirth auf ſein
Zimmer bitten, bezahlte ihn ſeinen mitgebrach-
ten Auszug, mit freundlichen Erſuchen, ſo et-
was aus Verſehen ſolte liegend verbleiben, es
biß zu ſeiner Abforderung zu bewahren, und
wo vielleicht Briefe einlauffen moͤchten, ſolche
mit der Poſt nach Garpa zu ſenden, Porto ſoll
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/575>, abgerufen am 25.11.2024.
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