Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.ihr Adieu, setzen sich auf den Wagen/ und fahren dem
ihr Adieu, ſetzen ſich auf den Wagen/ und fahren dem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0573" n="557"/> ihr <hi rendition="#aq">Adieu,</hi> ſetzen ſich auf den Wagen/ und fahren<lb/> ſelbigen Tag biß Lindau/ ſehen die Miſt-Schan-<lb/> tzen an/ welches Eckarth zu guter Duͤngung der<lb/> Aecker <hi rendition="#aq">approbir</hi>t/ Gotthart fuͤhret einen Land-<lb/> Wirth an/ welcher durch gleichen Vortheil mehr<lb/> Land-Fruͤchte als ſeine Nachbarn eingeſammlet<lb/> hat. Der Geyers-Berg iſt ſehr hoch und jaͤhe/<lb/> giebt von der Hoͤhe einen ſchoͤnen <hi rendition="#aq">Proſpect</hi> in die<lb/> Ebene. <hi rendition="#aq">Maria-</hi>Schein iſt herrlich aufgebauet.<lb/> Unſere Reiſende kommen vor Toͤplitz an/ und keh-<lb/> ren in der Vorſtadt ein. Nach Eſſens beſehen<lb/> ſie des Grafens Luſt-Garten und die ſchoͤne Ge-<lb/> gend. Eckarth verlanget einen der Baͤder-ver-<lb/> ſtaͤndigen <hi rendition="#aq">Medicum,</hi> den ihn der Wirth zu brin-<lb/> gen veꝛſpꝛicht/ beſehen die in ihꝛen <hi rendition="#aq">Logiament</hi> lie-<lb/> gende drey Baͤder/ der Wirth reitzet die Unſrigen<lb/> einige Tage zu verbleiben an/ ſo auch <hi rendition="#aq">reſolvir</hi>t<lb/> wird. Hunde ſind <hi rendition="#aq">curieuſ</hi>en Reiſenden ſchaͤd-<lb/> lich. Der Wirth erzehlet denen Unſrigen den Ur-<lb/> ſprung der Stadt Toͤplitz und der warmen Baͤ-<lb/> der/ die <hi rendition="#aq">Structur</hi> des Buͤrger-oder Maͤnner-Ba-<lb/> des/ <hi rendition="#aq">item</hi> das Schwefel-Bad zu Schoͤnau/ wie<lb/> auch die offenen Baͤder vor die Armen. Der<lb/><hi rendition="#aq">Medicus</hi> beſucht Eckarthen. Die Unſrigen beſe-<lb/> hen das Maͤnner-Bad. Die Jungen holen das<lb/> eingeworffene Geld aus dem Bade. Der <hi rendition="#aq">Me-<lb/> dicus diſcurir</hi>t auf Eckarths Bitte/ von der<lb/> warmen Baͤder Urſprung/ Natur und Eigen-<lb/> ſchafft/ ihrer Krafft und Wirckung des Schwe-<lb/> fels/ Salpeters und Bergſaltzes Tugenden in de-<lb/> nen Zufaͤllen menſchlichen Leibes. Eckarth ſagt<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [557/0573]
ihr Adieu, ſetzen ſich auf den Wagen/ und fahren
ſelbigen Tag biß Lindau/ ſehen die Miſt-Schan-
tzen an/ welches Eckarth zu guter Duͤngung der
Aecker approbirt/ Gotthart fuͤhret einen Land-
Wirth an/ welcher durch gleichen Vortheil mehr
Land-Fruͤchte als ſeine Nachbarn eingeſammlet
hat. Der Geyers-Berg iſt ſehr hoch und jaͤhe/
giebt von der Hoͤhe einen ſchoͤnen Proſpect in die
Ebene. Maria-Schein iſt herrlich aufgebauet.
Unſere Reiſende kommen vor Toͤplitz an/ und keh-
ren in der Vorſtadt ein. Nach Eſſens beſehen
ſie des Grafens Luſt-Garten und die ſchoͤne Ge-
gend. Eckarth verlanget einen der Baͤder-ver-
ſtaͤndigen Medicum, den ihn der Wirth zu brin-
gen veꝛſpꝛicht/ beſehen die in ihꝛen Logiament lie-
gende drey Baͤder/ der Wirth reitzet die Unſrigen
einige Tage zu verbleiben an/ ſo auch reſolvirt
wird. Hunde ſind curieuſen Reiſenden ſchaͤd-
lich. Der Wirth erzehlet denen Unſrigen den Ur-
ſprung der Stadt Toͤplitz und der warmen Baͤ-
der/ die Structur des Buͤrger-oder Maͤnner-Ba-
des/ item das Schwefel-Bad zu Schoͤnau/ wie
auch die offenen Baͤder vor die Armen. Der
Medicus beſucht Eckarthen. Die Unſrigen beſe-
hen das Maͤnner-Bad. Die Jungen holen das
eingeworffene Geld aus dem Bade. Der Me-
dicus diſcurirt auf Eckarths Bitte/ von der
warmen Baͤder Urſprung/ Natur und Eigen-
ſchafft/ ihrer Krafft und Wirckung des Schwe-
fels/ Salpeters und Bergſaltzes Tugenden in de-
nen Zufaͤllen menſchlichen Leibes. Eckarth ſagt
dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |