sen wurde, fragte der Hertzog, wie alle Fürstli- che Personen ihren Platz genommen hatten, wo Herr Eckarth wäre? da führte ihn Rannefort hervor. Darauf sprach der Hertzog, Monsieur Eckarth nehmet diesen Platz ein, so er auch nach verrichteten unterthänigen Reverenz that. Nach vollendeten Mahl bath Jhro Fürstliche Durchl. Eckarth in aller Unterthänigkeit, nach gehorsamer Dancksagung vor Hoch- Fürstl. erzeigte Gnade umb Erlaubniß, die ihm auch gnädigst wiederfuhr, doch mit dem Bedin- ge, daß er Zeit seines Auffenthalts in Neßdra Jhro Durchlauchtigkeit mehrmahls ersuchen wolte. Es trug sich aber zu, daß der gute E- ckarth 14. Tage lang des Zimmers warten mu- ste, indem er an einen Brust-Fluß kranck dar- nieder lag, und ob er schon unterschiedene Mit- tel brauchte, bekam ihm doch keines besser als die blaue Stahl-Tinctur; währender Zeit zog Rannefort wieder nach Paliro, welchen Gott- hart und Siegfried einige Briefe an ihre Her- ren Väter und Jungfer Schwestern gnädig mitzunehmen dienstlich bathen, welches er auch gerne thate, wohin er nach dreyen Tagen ge- langte, traff Mülarden und Ehrenfried mit ihren Jungfer Töchtern in Paliro bey guter Gesundheit an, denen er und anderer guten Freunden sein glückliches Fatum erzehlte, des-
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ſen wurde, fragte der Hertzog, wie alle Fuͤrſtli- che Perſonen ihren Platz genommen hatten, wo Herr Eckarth waͤre? da fuͤhrte ihn Rannefort hervor. Darauf ſprach der Hertzog, Monſieur Eckarth nehmet dieſen Platz ein, ſo er auch nach verrichteten unterthaͤnigen Reverenz that. Nach vollendeten Mahl bath Jhro Fuͤrſtliche Durchl. Eckarth in aller Unterthaͤnigkeit, nach gehorſamer Danckſagung vor Hoch- Fuͤrſtl. erzeigte Gnade umb Erlaubniß, die ihm auch gnaͤdigſt wiederfuhr, doch mit dem Bedin- ge, daß er Zeit ſeines Auffenthalts in Neßdra Jhro Durchlauchtigkeit mehrmahls erſuchen wolte. Es trug ſich aber zu, daß der gute E- ckarth 14. Tage lang des Zimmers warten mu- ſte, indem er an einen Bruſt-Fluß kranck dar- nieder lag, und ob er ſchon unterſchiedene Mit- tel brauchte, bekam ihm doch keines beſſer als die blaue Stahl-Tinctur; waͤhrender Zeit zog Rannefort wieder nach Paliro, welchen Gott- hart und Siegfried einige Briefe an ihre Her- ren Vaͤter und Jungfer Schweſtern gnaͤdig mitzunehmen dienſtlich bathen, welches er auch gerne thate, wohin er nach dreyen Tagen ge- langte, traff Muͤlarden und Ehrenfried mit ihren Jungfer Toͤchtern in Paliro bey guter Geſundheit an, denen er und anderer guten Freunden ſein gluͤckliches Fatum erzehlte, deſ-
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ſen wurde, fragte der Hertzog, wie alle Fuͤrſtli-
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Herr Eckarth waͤre? da fuͤhrte ihn Rannefort
hervor. Darauf ſprach der Hertzog, Monſieur
Eckarth nehmet dieſen Platz ein, ſo er auch nach
verrichteten unterthaͤnigen Reverenz that.
Nach vollendeten Mahl bath Jhro Fuͤrſtliche
Durchl. Eckarth in aller Unterthaͤnigkeit,
nach gehorſamer Danckſagung vor Hoch-
Fuͤrſtl. erzeigte Gnade umb Erlaubniß, die ihm
auch gnaͤdigſt wiederfuhr, doch mit dem Bedin-
ge, daß er Zeit ſeines Auffenthalts in Neßdra
Jhro Durchlauchtigkeit mehrmahls erſuchen
wolte. Es trug ſich aber zu, daß der gute E-
ckarth 14. Tage lang des Zimmers warten mu-
ſte, indem er an einen Bruſt-Fluß kranck dar-
nieder lag, und ob er ſchon unterſchiedene Mit-
tel brauchte, bekam ihm doch keines beſſer als
die blaue Stahl-Tinctur; waͤhrender Zeit zog
Rannefort wieder nach Paliro, welchen Gott-
hart und Siegfried einige Briefe an ihre Her-
ren Vaͤter und Jungfer Schweſtern gnaͤdig
mitzunehmen dienſtlich bathen, welches er auch
gerne thate, wohin er nach dreyen Tagen ge-
langte, traff Muͤlarden und Ehrenfried mit
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 549. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/565>, abgerufen am 22.11.2024.
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