Siehestu mein getreuer Rannefort, wie tapffere und getreue Dienste belohnet wer- den, sprach der Fürst; Und dieweil unser aller- gnädigster Käyser u. Herr Herr, dich mit so ho- hen Käyserl. Gnaden angesehen hat, so wollen wir unsere Gnade mit beysetzen, und dich von Paliro hieher als einen Obristen über ein Regi- ment zu Fuß, in unsere Residenz Neßdra neh- men, und darüber zum Gouverneur gnädigst setzen, darbey neben verehren wir dir zu Lebens- Zeiten die Einkünffte des Hn. Sitzes u. Burg- lehen Dossiz, zwey Meilen von hier gelegen, zu geniessen. Rannefort fiel auf das eine Knie und bedanckte sich vor alle hohe unverdiente Fürstl. Gnaden in aller Unterthänigkeit, ge- horsamst. Und weiln ihn jedermann am Ho- fe hold war, freueten sich alle seines Glücks, und gratulirten ihm zu Hohen Käyserl. und Fürstl. Gnaden; und im Hinweggehen gab er den Kammer-Diener ein dutzent Reichs-Thaler. So bald er ins Quartier kam, erzehlte Rannefort E- ckarthen, was bey Hofe mit ihm sich zugetra- gen hätte? der aber darüber lachte: sagende: Seine listige Höfligkeit hat ihm diese Gnade zu- wege gebracht, alleine! war es zur selbigen Zeit recht gehandelt, und brachte es die geschworne Treue an den Hertzog von Leuenkron mit sich?
Tapf-
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Sieheſtu mein getreuer Rannefort, wie tapffere und getreue Dienſte belohnet wer- den, ſprach der Fuͤrſt; Und dieweil unſer aller- gnaͤdigſter Kaͤyſer u. Herr Herr, dich mit ſo ho- hen Kaͤyſerl. Gnaden angeſehen hat, ſo wollen wir unſere Gnade mit beyſetzen, und dich von Paliro hieher als einen Obriſten uͤber ein Regi- ment zu Fuß, in unſere Reſidenz Neßdra neh- men, und daruͤber zum Gouverneur gnaͤdigſt ſetzen, darbey neben verehren wir dir zu Lebens- Zeiten die Einkuͤnffte des Hn. Sitzes u. Burg- lehen Doſſiz, zwey Meilen von hier gelegen, zu genieſſen. Rannefort fiel auf das eine Knie und bedanckte ſich vor alle hohe unverdiente Fuͤrſtl. Gnaden in aller Unterthaͤnigkeit, ge- horſamſt. Und weiln ihn jedermann am Ho- fe hold war, freueten ſich alle ſeines Gluͤcks, und gratulirten ihm zu Hohen Kaͤyſerl. und Fuͤrſtl. Gnaden; und im Hinweggehen gab er den Kam̃er-Diener ein dutzent Reichs-Thaler. So bald er ins Quartier kam, erzehlte Rannefort E- ckarthen, was bey Hofe mit ihm ſich zugetra- gen haͤtte? der aber daruͤber lachte: ſagende: Seine liſtige Hoͤfligkeit hat ihm dieſe Gnade zu- wege gebracht, alleine! war es zur ſelbigen Zeit recht gehandelt, und brachte es die geſchworne Treue an den Hertzog von Leuenkron mit ſich?
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Sieheſtu mein getreuer Rannefort, wie
tapffere und getreue Dienſte belohnet wer-
den, ſprach der Fuͤrſt; Und dieweil unſer aller-
gnaͤdigſter Kaͤyſer u. Herr Herr, dich mit ſo ho-
hen Kaͤyſerl. Gnaden angeſehen hat, ſo wollen
wir unſere Gnade mit beyſetzen, und dich von
Paliro hieher als einen Obriſten uͤber ein Regi-
ment zu Fuß, in unſere Reſidenz Neßdra neh-
men, und daruͤber zum Gouverneur gnaͤdigſt
ſetzen, darbey neben verehren wir dir zu Lebens-
Zeiten die Einkuͤnffte des Hn. Sitzes u. Burg-
lehen Doſſiz, zwey Meilen von hier gelegen, zu
genieſſen. Rannefort fiel auf das eine Knie
und bedanckte ſich vor alle hohe unverdiente
Fuͤrſtl. Gnaden in aller Unterthaͤnigkeit, ge-
horſamſt. Und weiln ihn jedermann am Ho-
fe hold war, freueten ſich alle ſeines Gluͤcks, und
gratulirten ihm zu Hohen Kaͤyſerl. und Fuͤrſtl.
Gnaden; und im Hinweggehen gab er den
Kam̃er-Diener ein dutzent Reichs-Thaler. So
bald er ins Quartier kam, erzehlte Rannefort E-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/561>, abgerufen am 22.11.2024.
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