dieselben mit dem Knechte führen muste, weil nun dieses Licht was es bedeutete Eckarthen am besten wissend war, gieng er voran gegen es zu, da ersahe er das vorige im Wirths-Hause ihm erschienene Gespenste, des Curidors Geist, das sagte zu ihm: Siehe Eckarth, hier grabe, da wirst du finden, davon ich dir gesagt habe, o- der aber, so es dir nicht gefällt, so übergieb es der Obrigkeit dieses Orths, damit ein Spittal vor arme gebrechliche Soldaten erbauet werde, denn ich es in meinem Leben darzu schon längst gewiedmet habe. Eckarth antwortete: Dein letzteres Begehren werde ich mit ehisten be- werckstelligen. Darauff both der Geist aus der Hülle Eckarthen die Hand, ihm umb meh- rer Gewißheit halben solches mit einem Hand- schlag zu versicheren. Schäme dich verstellter Curidor, versetzte Eckarth, als ein brennender Geist dergleichen von mir zu verlangen, siehe mich nicht vor so albern an, daß mein Fseisch dei- ner Schatten-Hand trauen werde. Gnung! daß ich dir mein Wort gegeben habe, hiermit verschwunde der Geist mit wiederholten Wehe! Wehe! die andern wusten von dieser Sache nichts. Eckarth gieng wieder zum Wagen, denn so bald das Licht verschwunden war, gien- gen die Pferde ihres Weges fort, und früh umb zwey Uhr, gelangten sie in das von Kutscher ge-
nannte
dieſelben mit dem Knechte fuͤhren muſte, weil nun dieſes Licht was es bedeutete Eckarthen am beſten wiſſend war, gieng er voran gegen es zu, da erſahe er das vorige im Wirths-Hauſe ihm erſchienene Geſpenſte, des Curidors Geiſt, das ſagte zu ihm: Siehe Eckarth, hier grabe, da wirſt du finden, davon ich dir geſagt habe, o- der aber, ſo es dir nicht gefaͤllt, ſo uͤbergieb es der Obrigkeit dieſes Orths, damit ein Spittal vor arme gebrechliche Soldaten erbauet werde, denn ich es in meinem Leben darzu ſchon laͤngſt gewiedmet habe. Eckarth antwortete: Dein letzteres Begehren werde ich mit ehiſten be- werckſtelligen. Darauff both der Geiſt aus der Huͤlle Eckarthen die Hand, ihm umb meh- rer Gewißheit halben ſolches mit einem Hand- ſchlag zu verſicheren. Schaͤme dich verſtellter Curidor, verſetzte Eckarth, als ein brennender Geiſt dergleichen von mir zu verlangen, ſiehe mich nicht vor ſo albern an, daß mein Fſeiſch dei- ner Schatten-Hand trauen werde. Gnung! daß ich dir mein Wort gegeben habe, hiermit verſchwunde der Geiſt mit wiederholten Wehe! Wehe! die andern wuſten von dieſer Sache nichts. Eckarth gieng wieder zum Wagen, denn ſo bald das Licht verſchwunden war, gien- gen die Pferde ihres Weges fort, und fruͤh umb zwey Uhr, gelangten ſie in das von Kutſcher ge-
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[527/0543]
dieſelben mit dem Knechte fuͤhren muſte, weil
nun dieſes Licht was es bedeutete Eckarthen am
beſten wiſſend war, gieng er voran gegen es zu,
da erſahe er das vorige im Wirths-Hauſe ihm
erſchienene Geſpenſte, des Curidors Geiſt,
das ſagte zu ihm: Siehe Eckarth, hier grabe,
da wirſt du finden, davon ich dir geſagt habe, o-
der aber, ſo es dir nicht gefaͤllt, ſo uͤbergieb es der
Obrigkeit dieſes Orths, damit ein Spittal vor
arme gebrechliche Soldaten erbauet werde,
denn ich es in meinem Leben darzu ſchon laͤngſt
gewiedmet habe. Eckarth antwortete: Dein
letzteres Begehren werde ich mit ehiſten be-
werckſtelligen. Darauff both der Geiſt aus
der Huͤlle Eckarthen die Hand, ihm umb meh-
rer Gewißheit halben ſolches mit einem Hand-
ſchlag zu verſicheren. Schaͤme dich verſtellter
Curidor, verſetzte Eckarth, als ein brennender
Geiſt dergleichen von mir zu verlangen, ſiehe
mich nicht vor ſo albern an, daß mein Fſeiſch dei-
ner Schatten-Hand trauen werde. Gnung!
daß ich dir mein Wort gegeben habe, hiermit
verſchwunde der Geiſt mit wiederholten Wehe!
Wehe! die andern wuſten von dieſer Sache
nichts. Eckarth gieng wieder zum Wagen,
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/543>, abgerufen am 22.11.2024.
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