gar verloschen, und das stille Land-Leben schei- net anjetzo bey der Schäffer-Flöte mir mehr Vergnügung zu bringen, als wohl ehemahlen Paucken, Trommeten, und donnernde Carthau- nen in mir erreget haben, und die Menge derer gegen Jhro Käyserl. Majestät meritirten capa- blern Subjecta als ich werden hoffentlich mein Unvermögen darstellen und meine unterthänig gehorsame Entschuldigung in Dero Hohen Käyserl. Gnade mich also erhalten. Bey mei- nen Durchzug durch Wien, so mir GOtt der HErr Leben und Gesundheit verleihen wird, werde zu Dero Röm. Käyserl. Majestät Füssen ich in aller Unterthänigkeit fallen, und vor alle erwiesene hohe Käyserl. Gnaden selbst persön- lich aller gehorsamen Danck abstatten. Was aber den Herrn Grafen betrifft, durch dessen hohe Affection doch mir gantz unwissend erfol- get ist, sage ich unendlichen Danck, wüntschende: den Tage solches einiger massen wiederumb zu recompensiren ehistens zu erleben. Genung Herr Bruder, replicirte der General, die Treue verbindet auch die Feinde, die wir zwar vor die- sesmahl nicht seyn, zur Liebe, welche ehemahln vielfach von dir unter uns ist gerühmet worden, und dannenhero zu Jhro Käyserl. Majestät Ohren gedrungen, welche sodann Jhre höchste Gnade ihnen mittheilen wollen. So wurde
auch
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gar verloſchen, und das ſtille Land-Leben ſchei- net anjetzo bey der Schaͤffer-Floͤte mir mehr Vergnuͤgung zu bringen, als wohl ehemahlen Paucken, Trom̃eten, und donnernde Carthau- nen in mir erreget haben, und die Menge derer gegen Jhro Kaͤyſerl. Majeſtaͤt meritirten capa- blern Subjecta als ich werden hoffentlich mein Unvermoͤgen darſtellen und meine unterthaͤnig gehorſame Entſchuldigung in Dero Hohen Kaͤyſerl. Gnade mich alſo erhalten. Bey mei- nen Durchzug durch Wien, ſo mir GOtt der HErr Leben und Geſundheit verleihen wird, werde zu Dero Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſtaͤt Fuͤſſen ich in aller Unterthaͤnigkeit fallen, und vor alle erwieſene hohe Kaͤyſerl. Gnaden ſelbſt perſoͤn- lich aller gehorſamen Danck abſtatten. Was aber den Herrn Grafen betrifft, durch deſſen hohe Affection doch mir gantz unwiſſend erfol- get iſt, ſage ich unendlichẽ Danck, wuͤntſchende: den Tage ſolches einiger maſſen wiederumb zu recompenſiren ehiſtens zu erleben. Genung Herr Bruder, replicirte der General, die Treue verbindet auch die Feinde, die wir zwar vor die- ſesmahl nicht ſeyn, zur Liebe, welche ehemahln vielfach von dir unter uns iſt geruͤhmet woꝛden, und dannenhero zu Jhro Kaͤyſerl. Majeſtaͤt Ohren gedrungen, welche ſodann Jhre hoͤchſte Gnade ihnen mittheilen wollen. So wurde
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gar verloſchen, und das ſtille Land-Leben ſchei-
net anjetzo bey der Schaͤffer-Floͤte mir mehr
Vergnuͤgung zu bringen, als wohl ehemahlen
Paucken, Trom̃eten, und donnernde Carthau-
nen in mir erreget haben, und die Menge derer
gegen Jhro Kaͤyſerl. Majeſtaͤt meritirten capa-
blern Subjecta als ich werden hoffentlich mein
Unvermoͤgen darſtellen und meine unterthaͤnig
gehorſame Entſchuldigung in Dero Hohen
Kaͤyſerl. Gnade mich alſo erhalten. Bey mei-
nen Durchzug durch Wien, ſo mir GOtt der
HErr Leben und Geſundheit verleihen wird,
werde zu Dero Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſtaͤt Fuͤſſen
ich in aller Unterthaͤnigkeit fallen, und vor alle
erwieſene hohe Kaͤyſerl. Gnaden ſelbſt perſoͤn-
lich aller gehorſamen Danck abſtatten. Was
aber den Herrn Grafen betrifft, durch deſſen
hohe Affection doch mir gantz unwiſſend erfol-
get iſt, ſage ich unendlichẽ Danck, wuͤntſchende:
den Tage ſolches einiger maſſen wiederumb zu
recompenſiren ehiſtens zu erleben. Genung
Herr Bruder, replicirte der General, die Treue
verbindet auch die Feinde, die wir zwar vor die-
ſesmahl nicht ſeyn, zur Liebe, welche ehemahln
vielfach von dir unter uns iſt geruͤhmet woꝛden,
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/531>, abgerufen am 22.11.2024.
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