rath als unter so gar im Alter ungleichen Per- sonen nicht zugeben. Was geschicht? der Bau- er vergesellschafftet sich mit dem Mägdlein, schwängert sie, und muste also die Copulation vor sich gehen, er soll sein Leben biß ins 118. ge- bracht und noch zwey Knaben gezeuget haben. Eckart sprach, wann wir die Chronicken durch- lesen wollen, werden wir der alten Leuthe viel anmercken können, ob aber biß 300. Jahr als wie des Caroli Magni Schild-Träger Johannes de Temporibus 372. der vermeynte Gualdo der bald 400. Jahr worden ist, ein Mensch le- ben kan, müssen wir dahin gestellt seyn lassen. Es wollen zwar einige in des Königs Davids erzehlten Alterthum so aufs höchste biß 80. Jahr stiege, einen gewisse[n] Terminum absolu- tivum setzen, der aber gar nicht aus selbst eige- ner Verfolg seiner Reden zu nehmen ist weil er spricht, und wenn es köstlich (darinnen die Su- pernumerarii über 80. zu verstehen sind) gewe- sen ist, so ist es Müh und Arbeit gewesen, den Terminum constitutum kan wohl Niemand überschreiten, weme ist aber die Zeit u. wie lange offenbahret worden, einmahl ist wohl gewiß der Tag des Todes ist bestimmt, welcher es aber seyn wird, ist ungewiß. Darumb sprach der Graf Salanin ist am besten, daß man sich alle Stunden, so viel als wir arme Menschen ver-
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rath als unter ſo gar im Alter ungleichen Per- ſonen nicht zugeben. Was geſchicht? der Bau- er vergeſellſchafftet ſich mit dem Maͤgdlein, ſchwaͤngert ſie, und muſte alſo die Copulation vor ſich gehen, er ſoll ſein Leben biß ins 118. ge- bracht und noch zwey Knaben gezeuget haben. Eckart ſprach, wann wir die Chronicken durch- leſen wollen, werden wir der alten Leuthe viel anmercken koͤñen, ob aber biß 300. Jahr als wie des Caroli Magni Schild-Traͤger Johannes de Temporibus 372. der vermeynte Gualdo der bald 400. Jahr worden iſt, ein Menſch le- ben kan, muͤſſen wir dahin geſtellt ſeyn laſſen. Es wollen zwar einige in des Koͤnigs Davids erzehlten Alterthum ſo aufs hoͤchſte biß 80. Jahr ſtiege, einen gewiſſe[n] Terminum abſolu- tivum ſetzen, der aber gar nicht aus ſelbſt eige- ner Verfolg ſeiner Reden zu nehmen iſt weil er ſpricht, und wenn es koͤſtlich (darinnen die Su- pernumerarii uͤber 80. zu verſtehen ſind) gewe- ſen iſt, ſo iſt es Muͤh und Arbeit geweſen, den Terminum conſtitutum kan wohl Niemand uͤberſchreiten, weme iſt aber die Zeit u. wie lange offenbahret worden, einmahl iſt wohl gewiß der Tag des Todes iſt beſtimmt, welcher es aber ſeyn wird, iſt ungewiß. Darumb ſprach der Graf Salanin iſt am beſten, daß man ſich alle Stunden, ſo viel als wir arme Menſchen ver-
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rath als unter ſo gar im Alter ungleichen Per-
ſonen nicht zugeben. Was geſchicht? der Bau-
er vergeſellſchafftet ſich mit dem Maͤgdlein,
ſchwaͤngert ſie, und muſte alſo die Copulation
vor ſich gehen, er ſoll ſein Leben biß ins 118. ge-
bracht und noch zwey Knaben gezeuget haben.
Eckart ſprach, wann wir die Chronicken durch-
leſen wollen, werden wir der alten Leuthe viel
anmercken koͤñen, ob aber biß 300. Jahr als wie
des Caroli Magni Schild-Traͤger Johannes
de Temporibus 372. der vermeynte Gualdo
der bald 400. Jahr worden iſt, ein Menſch le-
ben kan, muͤſſen wir dahin geſtellt ſeyn laſſen.
Es wollen zwar einige in des Koͤnigs Davids
erzehlten Alterthum ſo aufs hoͤchſte biß 80.
Jahr ſtiege, einen gewiſſen Terminum abſolu-
tivum ſetzen, der aber gar nicht aus ſelbſt eige-
ner Verfolg ſeiner Reden zu nehmen iſt weil er
ſpricht, und wenn es koͤſtlich (darinnen die Su-
pernumerarii uͤber 80. zu verſtehen ſind) gewe-
ſen iſt, ſo iſt es Muͤh und Arbeit geweſen, den
Terminum conſtitutum kan wohl Niemand
uͤberſchreiten, weme iſt aber die Zeit u. wie lange
offenbahret worden, einmahl iſt wohl gewiß der
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/484>, abgerufen am 22.11.2024.
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