der es mißbrauchen möchte, zutrüge, bitte bey Jhr Hoch-Gräflichen Gnaden ich mir die gnä- dige Erlaubniß unterthänig aus, denenselben bey begnadigter geheimbder Auffwartung sel- biges schuldigst zu offenbahren. Hernach sind alle Gewächse nach dem Electro magico, die extranaturaliter ihren Ursprung haben, als da sind, die Müspeln, absonderlich aber der Ei- chen und Hasel Müspeln sehr gut, von welchen letzteren man drey zweige, wann sie noch frisch und grün mit Holtz, Blätter und Beeren in Stücken zerschneidet und zerstöst mit ge- schmoltzenen reinen Hunde-Fets vier Untzen, Bären-Schmaltz acht Untzen, und Kaphan- Fets vier und zwantzig Untzen, zusammen ver- mischt, und in einen Engster-Glaß wohl ver- wahrt, sieben biß acht Wochen lang an die Son- ne setzt, so bekommt man einen schönen grünlich- ten Balsam oder Salbe, wann nun mit diesem Balsam die behexte Oerther bestrichen werden, schaffet solcher mit gottlichem Beystande gute Hülffe. Unter andern ist diesen Nattern, das Biebergeil Assafoetida so zu wider, daß sie lieber das höllische Bech, als erwehntes Riechen wer- den. Was der Mensch s. v. mit seinem Aus- wurff wider dergleichen Bindung ausrichten kan, ist vielen bekannt. Jm Nothfall gebraucht man gemeiniglich das Zeißgen- oder Beruff-
Krauts
der es mißbrauchen moͤchte, zutruͤge, bitte bey Jhr Hoch-Graͤflichen Gnaden ich mir die gnaͤ- dige Erlaubniß unterthaͤnig aus, denenſelben bey begnadigter geheimbder Auffwartung ſel- biges ſchuldigſt zu offenbahren. Hernach ſind alle Gewaͤchſe nach dem Electro magico, die extranaturaliter ihren Urſprung haben, als da ſind, die Muͤſpeln, abſonderlich aber der Ei- chen und Haſel Muͤſpeln ſehr gut, von welchen letzteren man drey zweige, wann ſie noch friſch und gruͤn mit Holtz, Blaͤtter und Beeren in Stuͤcken zerſchneidet und zerſtoͤſt mit ge- ſchmoltzenen reinen Hunde-Fets vier Untzen, Baͤren-Schmaltz acht Untzen, und Kaphan- Fets vier und zwantzig Untzen, zuſammen ver- miſcht, und in einen Engſter-Glaß wohl ver- wahꝛt, ſieben biß acht Wochen lang an die Son- ne ſetzt, ſo bekommt man einen ſchoͤnen gruͤnlich- ten Balſam oder Salbe, wann nun mit dieſem Balſam die behexte Oerther beſtrichen werden, ſchaffet ſolcher mit gottlichem Beyſtande gute Huͤlffe. Unter andern iſt dieſen Nattern, das Biebergeil Aſſafoetida ſo zu wider, daß ſie lieber das hoͤlliſche Bech, als erwehntes Riechen wer- den. Was der Menſch ſ. v. mit ſeinem Aus- wurff wider dergleichen Bindung ausrichten kan, iſt vielen bekannt. Jm Nothfall gebraucht man gemeiniglich das Zeißgen- oder Beruff-
Krauts
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der es mißbrauchen moͤchte, zutruͤge, bitte bey
Jhr Hoch-Graͤflichen Gnaden ich mir die gnaͤ-
dige Erlaubniß unterthaͤnig aus, denenſelben
bey begnadigter geheimbder Auffwartung ſel-
biges ſchuldigſt zu offenbahren. Hernach ſind
alle Gewaͤchſe nach dem Electro magico, die
extranaturaliter ihren Urſprung haben, als da
ſind, die Muͤſpeln, abſonderlich aber der Ei-
chen und Haſel Muͤſpeln ſehr gut, von welchen
letzteren man drey zweige, wann ſie noch friſch
und gruͤn mit Holtz, Blaͤtter und Beeren in
Stuͤcken zerſchneidet und zerſtoͤſt mit ge-
ſchmoltzenen reinen Hunde-Fets vier Untzen,
Baͤren-Schmaltz acht Untzen, und Kaphan-
Fets vier und zwantzig Untzen, zuſammen ver-
miſcht, und in einen Engſter-Glaß wohl ver-
wahꝛt, ſieben biß acht Wochen lang an die Son-
ne ſetzt, ſo bekommt man einen ſchoͤnen gruͤnlich-
ten Balſam oder Salbe, wann nun mit dieſem
Balſam die behexte Oerther beſtrichen werden,
ſchaffet ſolcher mit gottlichem Beyſtande gute
Huͤlffe. Unter andern iſt dieſen Nattern, das
Biebergeil Aſſafoetida ſo zu wider, daß ſie lieber
das hoͤlliſche Bech, als erwehntes Riechen wer-
den. Was der Menſch ſ. v. mit ſeinem Aus-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/466>, abgerufen am 25.11.2024.
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