benahmet, bläset diese auf, und erwecket eine fliegende Hitze/ biß sie wieder in ihre Höhle ge- het, und wenn sie ihren rechten Ort nicht finden kan, dehnet sie den untern Leib auf, und durch diese Beängstigung erfolget ein Schweiß. Wo- fern nun Jhr Gnaden dem Ubel wollen abge- hölffen wissen, werden sie sich umb ein Weib, welche in Mutterheben erfahren sey, umbthun. Jch halte wohl davor, versetzte die Generalin, ihr werdet mir in dieser Sache am besten ra- then können, wo ihr euch das unterstehen wol- let, und ich meines Ubels loß werde, solt ihr ge- wiß einen guten Recompens bekommen. Kön- net ihr aber auch dieses bald verrichten? Gnä- dige Frau, antwortete das Weib, Dero Hohe Person erkühne ich mich nicht so leicht anzuneh- men, und ob ich wohl unterschiedenen Frauen, in einem biß höchstens dreyen Tagen die Mut- ter gehoben habe, daß sie in ihr Lager wieder kommen ist, so würde Euer Gnaden sich wenig- stens 7. bis 8. Tage gedulden müssen. Die Generalin sagte: Gut Ding wil Weile haben! Jch werde euch schon in allem folgen; unter- dessen könt ihr die Wirthen besuchen, und zu- sehen, daß ihr ihr helffet. Nachdem sie sich bey der Wirthen eine ziemliche Weile aufgehalten hatte, beschloß die Compagnie das Weib noch besser zu examiniren, und sie sodenn mit einer
guten
benahmet, blaͤſet dieſe auf, und erwecket eine fliegende Hitze/ biß ſie wieder in ihre Hoͤhle ge- het, und wenn ſie ihren rechten Ort nicht finden kan, dehnet ſie den untern Leib auf, und durch dieſe Beaͤngſtigung erfolget ein Schweiß. Wo- fern nun Jhr Gnaden dem Ubel wollen abge- hoͤlffen wiſſen, werden ſie ſich umb ein Weib, welche in Mutterheben erfahren ſey, umbthun. Jch halte wohl davor, verſetzte die Generalin, ihr werdet mir in dieſer Sache am beſten ra- then koͤnnen, wo ihr euch das unterſtehen wol- let, und ich meines Ubels loß werde, ſolt ihr ge- wiß einen guten Recompens bekommen. Koͤn- net ihr aber auch dieſes bald verrichten? Gnaͤ- dige Frau, antwortete das Weib, Dero Hohe Perſon erkuͤhne ich mich nicht ſo leicht anzuneh- men, und ob ich wohl unterſchiedenen Frauen, in einem biß hoͤchſtens dreyen Tagen die Mut- ter gehoben habe, daß ſie in ihr Lager wieder kommen iſt, ſo wuͤrde Euer Gnaden ſich wenig- ſtens 7. bis 8. Tage gedulden muͤſſen. Die Generalin ſagte: Gut Ding wil Weile haben! Jch werde euch ſchon in allem folgen; unter- deſſen koͤnt ihr die Wirthen beſuchen, und zu- ſehen, daß ihr ihr helffet. Nachdem ſie ſich bey der Wirthen eine ziemliche Weile aufgehalten hatte, beſchloß die Compagnie das Weib noch beſſer zu examiniren, und ſie ſodenn mit einer
guten
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benahmet, blaͤſet dieſe auf, und erwecket eine
fliegende Hitze/ biß ſie wieder in ihre Hoͤhle ge-
het, und wenn ſie ihren rechten Ort nicht finden
kan, dehnet ſie den untern Leib auf, und durch
dieſe Beaͤngſtigung erfolget ein Schweiß. Wo-
fern nun Jhr Gnaden dem Ubel wollen abge-
hoͤlffen wiſſen, werden ſie ſich umb ein Weib,
welche in Mutterheben erfahren ſey, umbthun.
Jch halte wohl davor, verſetzte die Generalin,
ihr werdet mir in dieſer Sache am beſten ra-
then koͤnnen, wo ihr euch das unterſtehen wol-
let, und ich meines Ubels loß werde, ſolt ihr ge-
wiß einen guten Recompens bekommen. Koͤn-
net ihr aber auch dieſes bald verrichten? Gnaͤ-
dige Frau, antwortete das Weib, Dero Hohe
Perſon erkuͤhne ich mich nicht ſo leicht anzuneh-
men, und ob ich wohl unterſchiedenen Frauen,
in einem biß hoͤchſtens dreyen Tagen die Mut-
ter gehoben habe, daß ſie in ihr Lager wieder
kommen iſt, ſo wuͤrde Euer Gnaden ſich wenig-
ſtens 7. bis 8. Tage gedulden muͤſſen. Die
Generalin ſagte: Gut Ding wil Weile haben!
Jch werde euch ſchon in allem folgen; unter-
deſſen koͤnt ihr die Wirthen beſuchen, und zu-
ſehen, daß ihr ihr helffet. Nachdem ſie ſich bey
der Wirthen eine ziemliche Weile aufgehalten
hatte, beſchloß die Compagnie das Weib noch
beſſer zu examiniren, und ſie ſodenn mit einer
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/436>, abgerufen am 25.11.2024.
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