te, der würde ihm gewiß davor Danck wissen, der Kerl bekam einen grossen Zulauff, allein es hieß in kurtzen, ultima frigent Summa, es gieng auf ein la mi aus, und verschwunde die Türckische Masquera mit seinem Collegiaten ehe es jemand innen wurde; Der General gab vor, wer weiß ob er nicht falsche Haare gehabt? Eckarth antwortete: Mein Herr Graf, nein; Die Sprache verrieth seine Ju- gend wohl, vielleicht hat er die Haare und Bart mit Beeren-Schmaltz eingeschmieret. Der General versetzte, als ich Lieutenant war, solte ich 40. biß 50. Personen anwer- ben, ich hatte damahln wenig Liebhaber, end- lich resolvirte ich mich, grieff die lang Bär- tigen Land-Bettler an, ließ ihnen die Bärte abscheren, und befunde, daß unter dieser |Larve ich die bravesten und dem Alter nach junge und tügliche Personen antraff; Diese ließ ich alle in Fessel legen, und durch meine Leuthe bewachen, gab ihnen aber was ihnen nöthig war, ich bekam meine Zahl inner- halb 4. Wochen voll, da ließ ich meine zusam- men geraffelte Personen gefesselt auf vier Wagen laden, und ließ sie den Sammel- Platz zuführen, und waren meine unter denen neu Angeworbenen die besten Pursche, so wnd es hier auch gewesen seyn. Andreas, ist
euch
te, der wuͤrde ihm gewiß davor Danck wiſſen, der Kerl bekam einen groſſen Zulauff, allein es hieß in kurtzen, ultima frigent Summa, es gieng auf ein la mi aus, und verſchwunde die Tuͤrckiſche Maſquera mit ſeinem Collegiaten ehe es jemand innen wurde; Der General gab vor, wer weiß ob er nicht falſche Haare gehabt? Eckarth antwortete: Mein Herr Graf, nein; Die Sprache verrieth ſeine Ju- gend wohl, vielleicht hat er die Haare und Bart mit Beeren-Schmaltz eingeſchmieret. Der General verſetzte, als ich Lieutenant war, ſolte ich 40. biß 50. Perſonen anwer- ben, ich hatte damahln wenig Liebhaber, end- lich reſolvirte ich mich, grieff die lang Baͤr- tigen Land-Bettler an, ließ ihnen die Baͤrte abſcheren, und befunde, daß unter dieſer |Larve ich die braveſten und dem Alter nach junge und tuͤgliche Perſonen antraff; Dieſe ließ ich alle in Feſſel legen, und durch meine Leuthe bewachen, gab ihnen aber was ihnen noͤthig war, ich bekam meine Zahl inner- halb 4. Wochen voll, da ließ ich meine zuſam- men geraffelte Perſonen gefeſſelt auf vier Wagen laden, und ließ ſie den Sammel- Platz zufuͤhren, und waren meine unter denen neu Angeworbenen die beſten Purſche, ſo wnd es hier auch geweſen ſeyn. Andreas, iſt
euch
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Tuͤrckiſche Maſquera mit ſeinem Collegiaten
ehe es jemand innen wurde; Der General
gab vor, wer weiß ob er nicht falſche Haare
gehabt? Eckarth antwortete: Mein Herr
Graf, nein; Die Sprache verrieth ſeine Ju-
gend wohl, vielleicht hat er die Haare und
Bart mit Beeren-Schmaltz eingeſchmieret.
Der General verſetzte, als ich Lieutenant
war, ſolte ich 40. biß 50. Perſonen anwer-
ben, ich hatte damahln wenig Liebhaber, end-
lich reſolvirte ich mich, grieff die lang Baͤr-
tigen Land-Bettler an, ließ ihnen die
Baͤrte abſcheren, und befunde, daß unter
dieſer |Larve ich die braveſten und dem Alter
nach junge und tuͤgliche Perſonen antraff;
Dieſe ließ ich alle in Feſſel legen, und durch
meine Leuthe bewachen, gab ihnen aber was
ihnen noͤthig war, ich bekam meine Zahl inner-
halb 4. Wochen voll, da ließ ich meine zuſam-
men geraffelte Perſonen gefeſſelt auf vier
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neu Angeworbenen die beſten Purſche, ſo
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/410>, abgerufen am 22.11.2024.
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