Daß du deine Tugend-Söhne/ Schauest mit Vergnügen an/ Gehn mit Lob-und Danck-Gethöne/ Auf der Themis Wunder-Bahn.
V.
Lebe unser Haupt und Vater/ Dein Ruhm stehe unverrückt/ Lebe Stadt-und Lands-Berather/ Leb zu tausendmahl beglückt/ GOtt leg seinen reichen Seegen/ Dir mit Centnern in dein Hauß/ Und auf deinen Steg und Wegen/ Geh er mit dir ein und aus.
Als sie nun über eine Stunde ihr Devoirs er- wiesen hatten, giengen sie in guter Ordnung, mit wehrender Music zurücke. Ja sagte Eckarth, musicalische Ständgen lassen sich wohl hören, wann den Rückweg die Ver- nunfft und Bescheidenheit begleiten. Allein wo man bey dergleichen Versammlung sich einander selbsten anhetzet; solche gute Gele- genheit sich an einen oder den andern, es sey nun die Gvarnison, Nachtwächter, Häscher oder was sonst die närrische Einbildung ihr vor einen Staats-Feind zueignet, zu rächen, nicht aus denen Händen gehen zu lassen, so wäre besser, man brächte einen so vornehmen Professori lieber eine Katzen-Music, als ein
der-
Daß du deine Tugend-Soͤhne/ Schaueſt mit Vergnuͤgen an/ Gehn mit Lob-und Danck-Gethoͤne/ Auf der Themis Wunder-Bahn.
V.
Lebe unſer Haupt und Vater/ Dein Ruhm ſtehe unverruͤckt/ Lebe Stadt-und Lands-Berather/ Leb zu tauſendmahl begluͤckt/ GOtt leg ſeinen reichen Seegen/ Dir mit Centnern in dein Hauß/ Und auf deinen Steg und Wegen/ Geh er mit dir ein und aus.
Als ſie nun uͤber eine Stunde ihr Devoirs er- wieſen hatten, giengen ſie in guter Ordnung, mit wehrender Muſic zuruͤcke. Ja ſagte Eckarth, muſicaliſche Staͤndgen laſſen ſich wohl hoͤren, wann den Ruͤckweg die Ver- nunfft und Beſcheidenheit begleiten. Allein wo man bey dergleichen Verſammlung ſich einander ſelbſten anhetzet; ſolche gute Gele- genheit ſich an einen oder den andern, es ſey nun die Gvarniſon, Nachtwaͤchter, Haͤſcher oder was ſonſt die naͤrriſche Einbildung ihr vor einen Staats-Feind zueignet, zu raͤchen, nicht aus denen Haͤnden gehen zu laſſen, ſo waͤre beſſer, man braͤchte einen ſo vornehmen Profeſſori lieber eine Katzen-Muſic, als ein
der-
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Daß du deine Tugend-Soͤhne/
Schaueſt mit Vergnuͤgen an/
Gehn mit Lob-und Danck-Gethoͤne/
Auf der Themis Wunder-Bahn.
V.
Lebe unſer Haupt und Vater/
Dein Ruhm ſtehe unverruͤckt/
Lebe Stadt-und Lands-Berather/
Leb zu tauſendmahl begluͤckt/
GOtt leg ſeinen reichen Seegen/
Dir mit Centnern in dein Hauß/
Und auf deinen Steg und Wegen/
Geh er mit dir ein und aus.
Als ſie nun uͤber eine Stunde ihr Devoirs er-
wieſen hatten, giengen ſie in guter Ordnung,
mit wehrender Muſic zuruͤcke. Ja ſagte
Eckarth, muſicaliſche Staͤndgen laſſen ſich
wohl hoͤren, wann den Ruͤckweg die Ver-
nunfft und Beſcheidenheit begleiten. Allein
wo man bey dergleichen Verſammlung ſich
einander ſelbſten anhetzet; ſolche gute Gele-
genheit ſich an einen oder den andern, es ſey
nun die Gvarniſon, Nachtwaͤchter, Haͤſcher
oder was ſonſt die naͤrriſche Einbildung ihr
vor einen Staats-Feind zueignet, zu raͤchen,
nicht aus denen Haͤnden gehen zu laſſen, ſo
waͤre beſſer, man braͤchte einen ſo vornehmen
Profeſſori lieber eine Katzen-Muſic, als ein
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/386>, abgerufen am 22.11.2024.
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