Ruhe sich desto früh-zeitiger einfinden, und so wohl mit angenehmer Unterredung, als Ge- niessung der Morgen-Lust sich zu unterhal- ten, und weil mein Garten gleich in der Nähe ist, und ein jedes unter der hoch-wehrtesten Compagnie mit obgleich schlechten Betten da- selbst mögten versehen werden, so bitte ich mei- nem Garten-Häußlein die hohe Ehre zu gön- nen, und daselbst ihre Nacht-Ruhe groß-gün- stig zu nehmen, nicht zu verschmähen. Nein! versetzte Ehrenfried, den Anfang soll auch das Ende begleiten; Jedennoch weil des Herrn prächtiges Garten-Palatium einer so hohen Compagnie anständiger als mein kleines Häußlein seyn wird, so bitte ich mir drey Paar aus, die so gut als in der Eil möglichst bestell- te Nacht-Zimmer einzunehmen, und zu ihrer besten Bequemlichkeit zu gebrauchen. Edel- muth war die erste, die sich bey Ehrenfrieden zu verbleiben anboth, wie auch Filinda mit ih- ren Eheherrn, die andern alle aber, nahmen nach vielen Dancksagungen ihren Abschied, be- gaben sich nach Liebholdens wohl-auffgebauten Garten-Hause, und nahmen in denen herrlich meubilirten und ausgezierten Zimmern paar und paar ihre Nacht-Ruhe. Ehrenfried, nachdem er seinen gedoppelten Paar die Zim- mer angewiesen hatte, legte sich in seinen
Schlaf-
Ruhe ſich deſto fruͤh-zeitiger einfinden, und ſo wohl mit angenehmer Unterredung, als Ge- nieſſung der Morgen-Luſt ſich zu unterhal- ten, und weil mein Garten gleich in der Naͤhe iſt, und ein jedes unter der hoch-wehrteſten Compagnie mit obgleich ſchlechten Betten da- ſelbſt moͤgten verſehen werden, ſo bitte ich mei- nem Garten-Haͤußlein die hohe Ehre zu goͤn- nen, und daſelbſt ihre Nacht-Ruhe groß-guͤn- ſtig zu nehmen, nicht zu verſchmaͤhen. Nein! verſetzte Ehrenfried, den Anfang ſoll auch das Ende begleiten; Jedennoch weil des Herrn praͤchtiges Garten-Palatium einer ſo hohen Compagnie anſtaͤndiger als mein kleines Haͤußlein ſeyn wird, ſo bitte ich mir drey Paar aus, die ſo gut als in der Eil moͤglichſt beſtell- te Nacht-Zimmer einzunehmen, und zu ihrer beſten Bequemlichkeit zu gebrauchen. Edel- muth war die erſte, die ſich bey Ehrenfrieden zu verbleiben anboth, wie auch Filinda mit ih- ren Eheherrn, die andern alle aber, nahmen nach vielen Danckſagungen ihren Abſchied, be- gaben ſich nach Liebholdens wohl-auffgebauten Garten-Hauſe, und nahmen in denen herrlich meubilirten und ausgezierten Zimmern paar und paar ihre Nacht-Ruhe. Ehrenfried, nachdem er ſeinen gedoppelten Paar die Zim- mer angewieſen hatte, legte ſich in ſeinen
Schlaf-
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Ruhe ſich deſto fruͤh-zeitiger einfinden, und ſo
wohl mit angenehmer Unterredung, als Ge-
nieſſung der Morgen-Luſt ſich zu unterhal-
ten, und weil mein Garten gleich in der Naͤhe
iſt, und ein jedes unter der hoch-wehrteſten
Compagnie mit obgleich ſchlechten Betten da-
ſelbſt moͤgten verſehen werden, ſo bitte ich mei-
nem Garten-Haͤußlein die hohe Ehre zu goͤn-
nen, und daſelbſt ihre Nacht-Ruhe groß-guͤn-
ſtig zu nehmen, nicht zu verſchmaͤhen. Nein!
verſetzte Ehrenfried, den Anfang ſoll auch das
Ende begleiten; Jedennoch weil des Herrn
praͤchtiges Garten-Palatium einer ſo hohen
Compagnie anſtaͤndiger als mein kleines
Haͤußlein ſeyn wird, ſo bitte ich mir drey Paar
aus, die ſo gut als in der Eil moͤglichſt beſtell-
te Nacht-Zimmer einzunehmen, und zu ihrer
beſten Bequemlichkeit zu gebrauchen. Edel-
muth war die erſte, die ſich bey Ehrenfrieden
zu verbleiben anboth, wie auch Filinda mit ih-
ren Eheherrn, die andern alle aber, nahmen
nach vielen Danckſagungen ihren Abſchied, be-
gaben ſich nach Liebholdens wohl-auffgebauten
Garten-Hauſe, und nahmen in denen herrlich
meubilirten und ausgezierten Zimmern paar
und paar ihre Nacht-Ruhe. Ehrenfried,
nachdem er ſeinen gedoppelten Paar die Zim-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/38>, abgerufen am 21.11.2024.
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