Seine Accrementa in Studiis mögen so hin beschaffen seyn; Allein er ist vortrefflich gerei- set. Eckarth replicirte: Wann die Gelehr- samkeit und gutes Nachsinnen sich denen Rei- sen mit beyfüget, so mag sich ein Staat er- freuen, solche Leuthe dermahleins im Regie- ment zu haben, wo aber das Reisen nur in Geld zu verthun, stattliche Palläste zu sehen, das Frauenzimmer mehr als gelehrte Leuthe und gute Exercitien-Meister zu besuchen, seinen Zweck auf lauter Phantastereyen als Staats- Untersuchung, und guten Nachsinnen zu se- tzen, daß, wann man in Patriam zurück kommt, mehr was den Leibe ergötzlich, als der Seele und Gemüthe zuträglich gewesen, erzehlet, mehr Dames die man bedienet, als gelehrte und erfahrne Männer denen man aufgewar- tet hat, her rechnet, bestehet: Sollen es her- nach die grossen Mittel, die vornehme Eltern und Freundschafft ausmachen, so ist es sehr schlecht bestellt: Wehe hernach einem Regie- ment welches Kinder und Unerfahrne zu Vor- stehern hat. Es gehöret fürwahr zu einen Staats-Cavallier, rechten Patritium der ein rechter Patriot des Vaterlands seyn soll, ab- zugeben, mehr als eine blaue oder rothe Scharlachene Hülle mit Gold oder Silber bordirt, umb sich zu hengen, und einen silber-
nen,
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Seine Accrementa in Studiis moͤgen ſo hin beſchaffen ſeyn; Allein er iſt vortrefflich gerei- ſet. Eckarth replicirte: Wann die Gelehr- ſamkeit und gutes Nachſinnen ſich denen Rei- ſen mit beyfuͤget, ſo mag ſich ein Staat er- freuen, ſolche Leuthe dermahleins im Regie- ment zu haben, wo aber das Reiſen nur in Geld zu verthun, ſtattliche Pallaͤſte zu ſehen, das Frauenzimmer mehr als gelehrte Leuthe und gute Exercitien-Meiſter zu beſuchen, ſeinen Zweck auf lauter Phantaſtereyen als Staats- Unterſuchung, und guten Nachſinnen zu ſe- tzen, daß, wann man in Patriam zuruͤck kom̃t, mehr was den Leibe ergoͤtzlich, als der Seele und Gemuͤthe zutraͤglich geweſen, erzehlet, mehr Dames die man bedienet, als gelehrte und erfahrne Maͤnner denen man aufgewar- tet hat, her rechnet, beſtehet: Sollen es her- nach die groſſen Mittel, die vornehme Eltern und Freundſchafft ausmachen, ſo iſt es ſehr ſchlecht beſtellt: Wehe hernach einem Regie- ment welches Kinder und Unerfahrne zu Vor- ſtehern hat. Es gehoͤret fuͤrwahr zu einen Staats-Cavallier, rechten Patritium der ein rechter Patriot des Vaterlands ſeyn ſoll, ab- zugeben, mehr als eine blaue oder rothe Scharlachene Huͤlle mit Gold oder Silber bordirt, umb ſich zu hengen, und einen ſilber-
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Seine Accrementa in Studiis moͤgen ſo hin
beſchaffen ſeyn; Allein er iſt vortrefflich gerei-
ſet. Eckarth replicirte: Wann die Gelehr-
ſamkeit und gutes Nachſinnen ſich denen Rei-
ſen mit beyfuͤget, ſo mag ſich ein Staat er-
freuen, ſolche Leuthe dermahleins im Regie-
ment zu haben, wo aber das Reiſen nur in Geld
zu verthun, ſtattliche Pallaͤſte zu ſehen, das
Frauenzimmer mehr als gelehrte Leuthe und
gute Exercitien-Meiſter zu beſuchen, ſeinen
Zweck auf lauter Phantaſtereyen als Staats-
Unterſuchung, und guten Nachſinnen zu ſe-
tzen, daß, wann man in Patriam zuruͤck kom̃t,
mehr was den Leibe ergoͤtzlich, als der Seele
und Gemuͤthe zutraͤglich geweſen, erzehlet,
mehr Dames die man bedienet, als gelehrte
und erfahrne Maͤnner denen man aufgewar-
tet hat, her rechnet, beſtehet: Sollen es her-
nach die groſſen Mittel, die vornehme Eltern
und Freundſchafft ausmachen, ſo iſt es ſehr
ſchlecht beſtellt: Wehe hernach einem Regie-
ment welches Kinder und Unerfahrne zu Vor-
ſtehern hat. Es gehoͤret fuͤrwahr zu einen
Staats-Cavallier, rechten Patritium der ein
rechter Patriot des Vaterlands ſeyn ſoll, ab-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/377>, abgerufen am 25.11.2024.
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