Autorum, die doch nicht allerdinges überein treffen, also gedencket: Es sey ein Abgesand- ter des Königs von Longa, Nahmens Fran- ciscus Marquis, der Nation ein Africanischer Mohr gewesen, welcher in Gegenwart Jhro Königl. Majest. in Dennemarck und dessen geheimbden Räthen und Bedienten erzehlet, daß in der Wüsten Cano ein gehörntes Thier Nahmens Tore Bina lebte, der Größe nach, wäre es als ein mittelmäßiges Roß gestaltet, der Kopff, die Schenckel und die Füsse ver- glichen sich denen gleichen Theilen derer Pferde, wären Haaricht, hätte eine Mähne einer Spannen lang, wie auch einen Schweif, gleich denen Pferden, an der Farbe sehe es grau, und über den Rücken hätte es einen dunckeln Strich wie die Esel, der Bauch mit dem Unter-Halse sey weiß, hätte weiche kurtze Haare, in der Mitte der Stirne trüge es ei- nen langen Schopff, aus welchen das Horn hervorragte, dieser Schopff bliebe auch an den ausgerissenen Horn feste, das Horn ist drey Spannen lang, am Einsatze acht oder neun Daumen dicke, und nimbt gegen der Spitze zu ab, an welcher wieder ein Busch Purpur-Farbene Haare einer Faust dicke han- ge, das Horn habe keine gewundene Streiffe oder Züge, sondern gienge gleich aus, und
sey
Autorum, die doch nicht allerdinges uͤberein treffen, alſo gedencket: Es ſey ein Abgeſand- ter des Koͤnigs von Longa, Nahmens Fran- ciscus Marquis, der Nation ein Africaniſcher Mohr geweſen, welcher in Gegenwart Jhro Koͤnigl. Majeſt. in Dennemarck und deſſen geheimbden Raͤthen und Bedienten erzehlet, daß in der Wuͤſten Cano ein gehoͤrntes Thier Nahmens Torè Binà lebte, der Groͤße nach, waͤre es als ein mittelmaͤßiges Roß geſtaltet, der Kopff, die Schenckel und die Fuͤſſe ver- glichen ſich denen gleichen Theilen derer Pferde, waͤren Haaricht, haͤtte eine Maͤhne einer Spannen lang, wie auch einen Schweif, gleich denen Pferden, an der Farbe ſehe es grau, und uͤber den Ruͤcken haͤtte es einen dunckeln Strich wie die Eſel, der Bauch mit dem Unter-Halſe ſey weiß, haͤtte weiche kurtze Haare, in der Mitte der Stirne truͤge es ei- nen langen Schopff, aus welchen das Horn hervorragte, dieſer Schopff bliebe auch an den ausgeriſſenen Horn feſte, das Horn iſt drey Spannen lang, am Einſatze acht oder neun Daumen dicke, und nimbt gegen der Spitze zu ab, an welcher wieder ein Buſch Purpur-Farbene Haare einer Fauſt dicke han- ge, das Horn habe keine gewundene Streiffe oder Zuͤge, ſondern gienge gleich aus, und
ſey
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0365"n="349"/><hirendition="#aq">Autorum,</hi> die doch nicht allerdinges uͤberein<lb/>
treffen, alſo gedencket: Es ſey ein Abgeſand-<lb/>
ter des Koͤnigs von <hirendition="#aq">Longa,</hi> Nahmens <hirendition="#aq">Fran-<lb/>
ciscus Marquis,</hi> der <hirendition="#aq">Nation</hi> ein Africaniſcher<lb/>
Mohr geweſen, welcher in Gegenwart Jhro<lb/>
Koͤnigl. Majeſt. in Dennemarck und deſſen<lb/>
geheimbden Raͤthen und Bedienten erzehlet,<lb/>
daß in der Wuͤſten <hirendition="#aq">Cano</hi> ein gehoͤrntes Thier<lb/>
Nahmens <hirendition="#aq">Torè Binà</hi> lebte, der Groͤße nach,<lb/>
waͤre es als ein mittelmaͤßiges Roß geſtaltet,<lb/>
der Kopff, die Schenckel und die Fuͤſſe ver-<lb/>
glichen ſich denen gleichen Theilen derer<lb/>
Pferde, waͤren Haaricht, haͤtte eine Maͤhne<lb/>
einer Spannen lang, wie auch einen Schweif,<lb/>
gleich denen Pferden, an der Farbe ſehe es<lb/>
grau, und uͤber den Ruͤcken haͤtte es einen<lb/>
dunckeln Strich wie die Eſel, der Bauch mit<lb/>
dem Unter-Halſe ſey weiß, haͤtte weiche kurtze<lb/>
Haare, in der Mitte der Stirne truͤge es ei-<lb/>
nen langen Schopff, aus welchen das Horn<lb/>
hervorragte, dieſer Schopff bliebe auch an<lb/>
den ausgeriſſenen Horn feſte, das Horn iſt<lb/>
drey Spannen lang, am Einſatze acht oder<lb/>
neun Daumen dicke, und nimbt gegen der<lb/>
Spitze zu ab, an welcher wieder ein Buſch<lb/>
Purpur-Farbene Haare einer Fauſt dicke han-<lb/>
ge, das Horn habe keine gewundene Streiffe<lb/>
oder Zuͤge, ſondern gienge gleich aus, und<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſey</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[349/0365]
Autorum, die doch nicht allerdinges uͤberein
treffen, alſo gedencket: Es ſey ein Abgeſand-
ter des Koͤnigs von Longa, Nahmens Fran-
ciscus Marquis, der Nation ein Africaniſcher
Mohr geweſen, welcher in Gegenwart Jhro
Koͤnigl. Majeſt. in Dennemarck und deſſen
geheimbden Raͤthen und Bedienten erzehlet,
daß in der Wuͤſten Cano ein gehoͤrntes Thier
Nahmens Torè Binà lebte, der Groͤße nach,
waͤre es als ein mittelmaͤßiges Roß geſtaltet,
der Kopff, die Schenckel und die Fuͤſſe ver-
glichen ſich denen gleichen Theilen derer
Pferde, waͤren Haaricht, haͤtte eine Maͤhne
einer Spannen lang, wie auch einen Schweif,
gleich denen Pferden, an der Farbe ſehe es
grau, und uͤber den Ruͤcken haͤtte es einen
dunckeln Strich wie die Eſel, der Bauch mit
dem Unter-Halſe ſey weiß, haͤtte weiche kurtze
Haare, in der Mitte der Stirne truͤge es ei-
nen langen Schopff, aus welchen das Horn
hervorragte, dieſer Schopff bliebe auch an
den ausgeriſſenen Horn feſte, das Horn iſt
drey Spannen lang, am Einſatze acht oder
neun Daumen dicke, und nimbt gegen der
Spitze zu ab, an welcher wieder ein Buſch
Purpur-Farbene Haare einer Fauſt dicke han-
ge, das Horn habe keine gewundene Streiffe
oder Zuͤge, ſondern gienge gleich aus, und
ſey
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/365>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.