brauchen und denen Leichtglaubenden geben kan; Der General sagte, die Tinctur wird aber corrosivisch seyn! Mein Herr Graf, de- sto besser kan sie den Magen ausscheuren, und die Wirckung desto schneller den gantzen Leibe communiciren, und so ist es auch von denen andern Pillen, Pulvern etc. zu verstehen. Mir ist ein guter Freund bekannt, derselbe hat das Aurum potabile e corpore Solis, so schöne roth und süsse als möchte gewüntschet werden, es praecipitirt sich keines weges und ist das Gold gantz zertheilet, daß der Laborant nichts oder wenig in Residuo behält, es ist eine schö- ne Operation, aber laborieus, wie ich es selb- sten gesehen. Der General fragte, kan aber das Gold wieder reducirt und zurück ge- bracht werden? Eckarth antwortete: Jch fragte den Freund auch/ der gab mir zur Ant- wort: Er hätte es wohl noch nicht versucht, er hielte aber quod sic dafür, entweder mit ei- ner Qvecksilber-Kochung oder Eintreibung ins Silber und durch ein gemein Aquaefort- Scheidung. Doch würde es schwer zugehen und würde nicht wohl gehandelt seyn, wann man eine solche zweiffelhaffte Curieusität mit einen grossen Verlust geschehener mühsamen Ausarbeitung erfahren wolte; Dieser Freund zeigte mir eine andere Tinctura oder Essentia
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brauchen und denen Leichtglaubenden geben kan; Der General ſagte, die Tinctur wird aber corroſiviſch ſeyn! Mein Herr Graf, de- ſto beſſer kan ſie den Magen ausſcheuren, und die Wirckung deſto ſchneller den gantzen Leibe communiciren, und ſo iſt es auch von denen andern Pillen, Pulvern ꝛc. zu verſtehen. Mir iſt ein guter Freund bekannt, derſelbe hat das Aurum potabile e corpore Solis, ſo ſchoͤne roth und ſuͤſſe als moͤchte gewuͤntſchet werden, es præcipitirt ſich keines weges und iſt das Gold gantz zertheilet, daß der Laborant nichts oder wenig in Reſiduo behaͤlt, es iſt eine ſchoͤ- ne Operation, aber laborieus, wie ich es ſelb- ſten geſehen. Der General fragte, kan aber das Gold wieder reducirt und zuruͤck ge- bracht werden? Eckarth antwortete: Jch fragte den Freund auch/ der gab mir zur Ant- wort: Er haͤtte es wohl noch nicht verſucht, er hielte aber quod ſic dafuͤr, entweder mit ei- ner Qveckſilber-Kochung oder Eintreibung ins Silber und durch ein gemein Aquæfort- Scheidung. Doch wuͤrde es ſchwer zugehen und wuͤrde nicht wohl gehandelt ſeyn, wann man eine ſolche zweiffelhaffte Curieuſitaͤt mit einen groſſen Verluſt geſchehener muͤhſamen Ausarbeitung erfahren wolte; Dieſer Freund zeigte mir eine andere Tinctura oder Eſſentia
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brauchen und denen Leichtglaubenden geben
kan; Der General ſagte, die Tinctur wird
aber corroſiviſch ſeyn! Mein Herr Graf, de-
ſto beſſer kan ſie den Magen ausſcheuren, und
die Wirckung deſto ſchneller den gantzen Leibe
communiciren, und ſo iſt es auch von denen
andern Pillen, Pulvern ꝛc. zu verſtehen. Mir
iſt ein guter Freund bekannt, derſelbe hat das
Aurum potabile e corpore Solis, ſo ſchoͤne
roth und ſuͤſſe als moͤchte gewuͤntſchet werden,
es præcipitirt ſich keines weges und iſt das
Gold gantz zertheilet, daß der Laborant nichts
oder wenig in Reſiduo behaͤlt, es iſt eine ſchoͤ-
ne Operation, aber laborieus, wie ich es ſelb-
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das Gold wieder reducirt und zuruͤck ge-
bracht werden? Eckarth antwortete: Jch
fragte den Freund auch/ der gab mir zur Ant-
wort: Er haͤtte es wohl noch nicht verſucht,
er hielte aber quod ſic dafuͤr, entweder mit ei-
ner Qveckſilber-Kochung oder Eintreibung
ins Silber und durch ein gemein Aquæfort-
Scheidung. Doch wuͤrde es ſchwer zugehen
und wuͤrde nicht wohl gehandelt ſeyn, wann
man eine ſolche zweiffelhaffte Curieuſitaͤt mit
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/359>, abgerufen am 23.11.2024.
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