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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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dessen ohngeachtet persvadirte er mich endlich,
daß ich allen meinen Vorrath ins Bley trieb.
Nachdem setzten wir es auf den Test und lies-
sen es treiben, ich muß gestehen, es gieng das
Bley mit der Materia bald mit Blumen, so,
daß ich gedachte, es würde ein halb Pfund
Gold übrig verbleiben, allein es trieb mit
Blumen, und blickte so offt, biß endlich aus-
ser des schönen Spectaculs nichts mehr als ein
kleines Körnlein Silber, welches vielleicht in
den Bley gewesen, übrig blieb. Da war al-
les hinweg! ich ließ es zwar nicht mercken/
aber wie es mich schmertzte daß ich diesen
Manne gefolget hatte, können der Herr
Graf leicht gnädigst erachten. Den Stahl
und Eisen in Kupffer zu verwandeln, ist gar
ein leichtes und kan die Arbeit in einen Tage
verrichtet werden. Aus Zinn Silber zu
bringen sind einige die es bejahen, und stellen
es auch ins Werck. Was aber die Anfär-
bung der Metallen betrifft, in Silber oder
Gold kan einer wohl für sich zur Parade an-
wenden, andere aber damit zu betrügen ist
nicht redlich. Ein Metall aber also zu zeitigen,
daß es die Gestalt und Daure in allen Proben,
in gleichen Gewichte eines fixeren und voll-
kommenern annimbt ohne Zusatz der Univer-
sal-Tinctur,
zweiffelt mir gar sehr, wo nun

die-
Y

deſſen ohngeachtet perſvadirte er mich endlich,
daß ich allen meinen Vorrath ins Bley trieb.
Nachdem ſetzten wir es auf den Teſt und lieſ-
ſen es treiben, ich muß geſtehen, es gieng das
Bley mit der Materia bald mit Blumen, ſo,
daß ich gedachte, es wuͤrde ein halb Pfund
Gold uͤbrig verbleiben, allein es trieb mit
Blumen, und blickte ſo offt, biß endlich auſ-
ſer des ſchoͤnen Spectaculs nichts mehr als ein
kleines Koͤrnlein Silber, welches vielleicht in
den Bley geweſen, uͤbrig blieb. Da war al-
les hinweg! ich ließ es zwar nicht mercken/
aber wie es mich ſchmertzte daß ich dieſen
Manne gefolget hatte, koͤnnen der Herr
Graf leicht gnaͤdigſt erachten. Den Stahl
und Eiſen in Kupffer zu verwandeln, iſt gar
ein leichtes und kan die Arbeit in einen Tage
verrichtet werden. Aus Zinn Silber zu
bringen ſind einige die es bejahen, und ſtellen
es auch ins Werck. Was aber die Anfaͤr-
bung der Metallen betrifft, in Silber oder
Gold kan einer wohl fuͤr ſich zur Parade an-
wenden, andere aber damit zu betruͤgen iſt
nicht redlich. Ein Metall aber alſo zu zeitigen,
daß es die Geſtalt und Daure in allen Proben,
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[337/0353] deſſen ohngeachtet perſvadirte er mich endlich, daß ich allen meinen Vorrath ins Bley trieb. Nachdem ſetzten wir es auf den Teſt und lieſ- ſen es treiben, ich muß geſtehen, es gieng das Bley mit der Materia bald mit Blumen, ſo, daß ich gedachte, es wuͤrde ein halb Pfund Gold uͤbrig verbleiben, allein es trieb mit Blumen, und blickte ſo offt, biß endlich auſ- ſer des ſchoͤnen Spectaculs nichts mehr als ein kleines Koͤrnlein Silber, welches vielleicht in den Bley geweſen, uͤbrig blieb. Da war al- les hinweg! ich ließ es zwar nicht mercken/ aber wie es mich ſchmertzte daß ich dieſen Manne gefolget hatte, koͤnnen der Herr Graf leicht gnaͤdigſt erachten. Den Stahl und Eiſen in Kupffer zu verwandeln, iſt gar ein leichtes und kan die Arbeit in einen Tage verrichtet werden. Aus Zinn Silber zu bringen ſind einige die es bejahen, und ſtellen es auch ins Werck. Was aber die Anfaͤr- bung der Metallen betrifft, in Silber oder Gold kan einer wohl fuͤr ſich zur Parade an- wenden, andere aber damit zu betruͤgen iſt nicht redlich. Ein Metall aber alſo zu zeitigen, daß es die Geſtalt und Daure in allen Proben, in gleichen Gewichte eines fixeren und voll- kommenern annimbt ohne Zuſatz der Univer- ſal-Tinctur, zweiffelt mir gar ſehr, wo nun die- Y

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/353>, abgerufen am 23.11.2024.