avisiret worden, daß der Obriste Lieutenant Monsr. Eckarth, der ihn ehemahln bey Mo- luda gefangen, und zu unterschiedenen mah- len bey getroffenen Stillstand der Waffen sich mit ihnen rencontrirt, auch seine Fräu- lein Tochter von denen Räubern errettet hät- te, sich in Garpa würde aufhalten: Also bä- the er, wann der Herr Graf ihme die Gnade thun, und durch seine Leuthe ihn auf zu suchen, gnädigsten Befehl ertheilen wolle, würde er es vor eine sonderbahre Gnade aufnehmen, und mit allen Gegen-Diensten wiederumb ver- schulden. Nachdem wir nun in der Stadt die Wirthshäuser ziemlich durchsuchet haben, bekamen wir erst gestern in Goldenen Stern die Nachricht, daß sie sich daselbst zwar auf- gehalten hätten, alleine sie hätten Camera lo- cante gesucht, und sich aus den Wirthshause gemacht, weswegen nach deren Erkundigung mein Herr der General, an meinen hoch-ge- ehrtesten Herrn mich nebenst einen Fourier abgeordnet, ihnen von seinetwegen, gesunder glücklicher Ankunfft halber, in Garpa schul- digst zu gratuliren, zugleich umb Verzeihung bittende: Daß er nicht ehe davon Bericht ge- habt, umb seine Devoirs zeitlicher abzulegen, mit dienstlichen Ersuchen ihme die hohe Ehre zu gönnen, und heute zu Mittage auf eine klei-
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aviſiret worden, daß der Obriſte Lieutenant Monſr. Eckarth, der ihn ehemahln bey Mo- luda gefangen, und zu unterſchiedenen mah- len bey getroffenen Stillſtand der Waffen ſich mit ihnen rencontrirt, auch ſeine Fraͤu- lein Tochter von denen Raͤubern errettet haͤt- te, ſich in Garpa wuͤrde aufhalten: Alſo baͤ- the er, wann der Herr Graf ihme die Gnade thun, und durch ſeine Leuthe ihn auf zu ſuchen, gnaͤdigſten Befehl ertheilen wolle, wuͤrde er es vor eine ſonderbahre Gnade aufnehmen, und mit allen Gegen-Dienſten wiederumb ver- ſchulden. Nachdem wir nun in der Stadt die Wirthshaͤuſer ziemlich durchſuchet haben, bekamen wir erſt geſtern in Goldenen Stern die Nachricht, daß ſie ſich daſelbſt zwar auf- gehalten haͤtten, alleine ſie haͤtten Camera lo- cante geſucht, und ſich aus den Wirthshauſe gemacht, weswegen nach deren Erkundigung mein Herr der General, an meinen hoch-ge- ehrteſten Herrn mich nebenſt einen Fourier abgeordnet, ihnen von ſeinetwegen, geſunder gluͤcklicher Ankunfft halber, in Garpa ſchul- digſt zu gratuliren, zugleich umb Verzeihung bittende: Daß er nicht ehe davon Bericht ge- habt, umb ſeine Devoirs zeitlicher abzulegen, mit dienſtlichen Erſuchen ihme die hohe Ehre zu goͤnnen, und heute zu Mittage auf eine klei-
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aviſiret worden, daß der Obriſte Lieutenant
Monſr. Eckarth, der ihn ehemahln bey Mo-
luda gefangen, und zu unterſchiedenen mah-
len bey getroffenen Stillſtand der Waffen
ſich mit ihnen rencontrirt, auch ſeine Fraͤu-
lein Tochter von denen Raͤubern errettet haͤt-
te, ſich in Garpa wuͤrde aufhalten: Alſo baͤ-
the er, wann der Herr Graf ihme die Gnade
thun, und durch ſeine Leuthe ihn auf zu ſuchen,
gnaͤdigſten Befehl ertheilen wolle, wuͤrde er es
vor eine ſonderbahre Gnade aufnehmen, und
mit allen Gegen-Dienſten wiederumb ver-
ſchulden. Nachdem wir nun in der Stadt
die Wirthshaͤuſer ziemlich durchſuchet haben,
bekamen wir erſt geſtern in Goldenen Stern
die Nachricht, daß ſie ſich daſelbſt zwar auf-
gehalten haͤtten, alleine ſie haͤtten Camera lo-
cante geſucht, und ſich aus den Wirthshauſe
gemacht, weswegen nach deren Erkundigung
mein Herr der General, an meinen hoch-ge-
ehrteſten Herrn mich nebenſt einen Fourier
abgeordnet, ihnen von ſeinetwegen, geſunder
gluͤcklicher Ankunfft halber, in Garpa ſchul-
digſt zu gratuliren, zugleich umb Verzeihung
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/331>, abgerufen am 25.11.2024.
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