bristen Landretz, wann er bey meinen Herrn Vater zur Tafel war, eine sonderliche Jalousie, welche ich meinen Vetter bald zu verstehen gab, ihn zugleich warnende, sich vor ihm am meisten in acht zu nehmen. Der Obriste Landretz wuste aber nicht anders, als daß die- ser mein Vetter ein junger Cavallier wäre/ der meinen Herrn Vater um in Krieges-Dien- sten befördert zu werden, aufwartete. Die Eyfersucht wuchs unterdessen zusehend, so, daß mein Vetter sich wieder nach Hause begab, vor ohngefehr 14. Tagen kam er wieder zu uns, umb der künfftigen Wein-Lust sich mit uns zu gebrauchen. Der Obriste Landretz entfärb- te sich nach seiner Ankunfft, als wann man ei- ne Esse entzündet hätte, legte auf alle seine Tritt und Schritte Garne der Verwickelung/ umb diesen vermeynten Neben-Buhler aus den Wege zu räumen. Vorgestern Abends bath mich mein Vetter bey meinen Herrn Va- ter aus, mich nebenst der Frau Mutter auf unser Guth, 9. Meilen von Carnia gelegen, Nahmens Fildo zu begleiten. Landretz der eben zu der Zeit bey der Tafel mit war, ver- nahm solches mit sonderbahren Freuden, umb sein Buben-Stück an uns desto besser auszu- führen, dieselbe Nacht hatte ich einen schwe- ren Traum. Jch gieng gleichsam auf einer
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briſten Landretz, wann er bey meinen Herrn Vater zur Tafel war, eine ſonderliche Jalouſie, welche ich meinen Vetter bald zu verſtehen gab, ihn zugleich warnende, ſich vor ihm am meiſten in acht zu nehmen. Der Obriſte Landretz wuſte aber nicht anders, als daß die- ſer mein Vetter ein junger Cavallier waͤre/ der meinen Herrn Vater um in Krieges-Dien- ſten befoͤrdert zu werden, aufwartete. Die Eyferſucht wuchs unterdeſſen zuſehend, ſo, daß mein Vetter ſich wieder nach Hauſe begab, vor ohngefehr 14. Tagen kam er wieder zu uns, umb der kuͤnfftigen Wein-Luſt ſich mit uns zu gebrauchen. Der Obriſte Landretz entfaͤrb- te ſich nach ſeiner Ankunfft, als wann man ei- ne Eſſe entzuͤndet haͤtte, legte auf alle ſeine Tritt und Schritte Garne der Verwickelung/ umb dieſen vermeynten Neben-Buhler aus den Wege zu raͤumen. Vorgeſtern Abends bath mich mein Vetter bey meinen Herrn Va- ter aus, mich nebenſt der Frau Mutter auf unſer Guth, 9. Meilen von Carnia gelegen, Nahmens Fildo zu begleiten. Landretz der eben zu der Zeit bey der Tafel mit war, ver- nahm ſolches mit ſonderbahren Freuden, umb ſein Buben-Stuͤck an uns deſto beſſer auszu- fuͤhren, dieſelbe Nacht hatte ich einen ſchwe- ren Traum. Jch gieng gleichſam auf einer
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briſten Landretz, wann er bey meinen Herrn
Vater zur Tafel war, eine ſonderliche Jalouſie,
welche ich meinen Vetter bald zu verſtehen
gab, ihn zugleich warnende, ſich vor ihm am
meiſten in acht zu nehmen. Der Obriſte
Landretz wuſte aber nicht anders, als daß die-
ſer mein Vetter ein junger Cavallier waͤre/
der meinen Herrn Vater um in Krieges-Dien-
ſten befoͤrdert zu werden, aufwartete. Die
Eyferſucht wuchs unterdeſſen zuſehend, ſo,
daß mein Vetter ſich wieder nach Hauſe begab,
vor ohngefehr 14. Tagen kam er wieder zu uns,
umb der kuͤnfftigen Wein-Luſt ſich mit uns zu
gebrauchen. Der Obriſte Landretz entfaͤrb-
te ſich nach ſeiner Ankunfft, als wann man ei-
ne Eſſe entzuͤndet haͤtte, legte auf alle ſeine Tritt
und Schritte Garne der Verwickelung/ umb
dieſen vermeynten Neben-Buhler aus den
Wege zu raͤumen. Vorgeſtern Abends
bath mich mein Vetter bey meinen Herrn Va-
ter aus, mich nebenſt der Frau Mutter auf
unſer Guth, 9. Meilen von Carnia gelegen,
Nahmens Fildo zu begleiten. Landretz der
eben zu der Zeit bey der Tafel mit war, ver-
nahm ſolches mit ſonderbahren Freuden, umb
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/257>, abgerufen am 25.11.2024.
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