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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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dir du Ottern-Gezüchte, sprach Eckarth wie-
der den lebenden Räuber, dir solte man meh-
rere zu betrügen das Leben schencken! Gehe
voraus Bösewicht, und hüte dich weder hie-
her noch dorthin zu weichen, wo anders nicht
eine Kugel dir deine verfluchte Seel soll aus
den Leibe jagen. Siegfried sagte in geheim
zu Eckarthen. Mein Herr Vater, man las-
se diesem Jünglinge zu, den Mörder den
Rest zu geben, weil es doch zu viel Mühe ko-
sten würde, diesen Vogel also einzusperren,
umb ihn an gehörigen Orth zu bringen. Woh-
lan sprach Eckarth, Jüngling ich habe euch
etliche Worte zu sagen: Erkühnet ihr euch
wohl, diesem eueren Hencker das Leben zu
nehmen. Ja wohl, antwortete der Jüng-
ling, wann es mir nur erlaubet ist. Nun
denn sagte Eckarth, nehmet dieses Gewehr,
(hiermit überreichte er ihm eine geladene Pi-
stol,) und beraubet denjenigen seines unwür-
digen Lebens, der euch vor kurtzer Zeit den
Garaus machen wollen. Jndem diese rede-
ten, nahm der Mörder die Gelegenheit in
acht, und wolte Reißaus nehmen. Eckarth
ersahe dieses, legte die Musqueton an, gab
Feuer nach ihm, und schlug ihn mit 6. Ku-
geln beyde Füsse entzwey. Hierauff sprang
der Jüngling zu, und wolte ihm noch den

Rest
P 5

dir du Ottern-Gezuͤchte, ſprach Eckarth wie-
der den lebenden Raͤuber, dir ſolte man meh-
rere zu betruͤgen das Leben ſchencken! Gehe
voraus Boͤſewicht, und huͤte dich weder hie-
her noch dorthin zu weichen, wo anders nicht
eine Kugel dir deine verfluchte Seel ſoll aus
den Leibe jagen. Siegfried ſagte in geheim
zu Eckarthen. Mein Herr Vater, man laſ-
ſe dieſem Juͤnglinge zu, den Moͤrder den
Reſt zu geben, weil es doch zu viel Muͤhe ko-
ſten wuͤrde, dieſen Vogel alſo einzuſperren,
umb ihn an gehoͤrigen Orth zu bringen. Woh-
lan ſprach Eckarth, Juͤngling ich habe euch
etliche Worte zu ſagen: Erkuͤhnet ihr euch
wohl, dieſem eueren Hencker das Leben zu
nehmen. Ja wohl, antwortete der Juͤng-
ling, wann es mir nur erlaubet iſt. Nun
denn ſagte Eckarth, nehmet dieſes Gewehr,
(hiermit uͤberreichte er ihm eine geladene Pi-
ſtol,) und beraubet denjenigen ſeines unwuͤr-
digen Lebens, der euch vor kurtzer Zeit den
Garaus machen wollen. Jndem dieſe rede-
ten, nahm der Moͤrder die Gelegenheit in
acht, und wolte Reißaus nehmen. Eckarth
erſahe dieſes, legte die Muſqueton an, gab
Feuer nach ihm, und ſchlug ihn mit 6. Ku-
geln beyde Fuͤſſe entzwey. Hierauff ſprang
der Juͤngling zu, und wolte ihm noch den

Reſt
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[233/0249] dir du Ottern-Gezuͤchte, ſprach Eckarth wie- der den lebenden Raͤuber, dir ſolte man meh- rere zu betruͤgen das Leben ſchencken! Gehe voraus Boͤſewicht, und huͤte dich weder hie- her noch dorthin zu weichen, wo anders nicht eine Kugel dir deine verfluchte Seel ſoll aus den Leibe jagen. Siegfried ſagte in geheim zu Eckarthen. Mein Herr Vater, man laſ- ſe dieſem Juͤnglinge zu, den Moͤrder den Reſt zu geben, weil es doch zu viel Muͤhe ko- ſten wuͤrde, dieſen Vogel alſo einzuſperren, umb ihn an gehoͤrigen Orth zu bringen. Woh- lan ſprach Eckarth, Juͤngling ich habe euch etliche Worte zu ſagen: Erkuͤhnet ihr euch wohl, dieſem eueren Hencker das Leben zu nehmen. Ja wohl, antwortete der Juͤng- ling, wann es mir nur erlaubet iſt. Nun denn ſagte Eckarth, nehmet dieſes Gewehr, (hiermit uͤberreichte er ihm eine geladene Pi- ſtol,) und beraubet denjenigen ſeines unwuͤr- digen Lebens, der euch vor kurtzer Zeit den Garaus machen wollen. Jndem dieſe rede- ten, nahm der Moͤrder die Gelegenheit in acht, und wolte Reißaus nehmen. Eckarth erſahe dieſes, legte die Muſqueton an, gab Feuer nach ihm, und ſchlug ihn mit 6. Ku- geln beyde Fuͤſſe entzwey. Hierauff ſprang der Juͤngling zu, und wolte ihm noch den Reſt P 5

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/249>, abgerufen am 23.11.2024.