Herr antwortete Spregel, an dieser wird der- selbe fast keinen Geschmack finden. Junge rieff er, gehe hole die Flasche mit denen Vö- geln herab, als dieser die Flasche brachte, band sie der Land-Artzt auf, und überreichte sie E- ckarthen und denen andern, daß sie belieben möchten zu kosten, so sie auch thaten, aber keinen Geschmack eines Spiritus empfinden kunten. Meine Herren, sagte Spregel, die- ses ist ein schlechtes Wasser, und wird mir theuer bezahlt. Jch will ihnen die Zuberei- tung und wo dieses Wasser zu bekommen ist Gleichniß-weisse offenbahren. Es ist ein schneller Vogel, bestehet länger in der Kälte als Wärme, denselben muß man ohne Hände fangen und wohl verschliessen, damit er faule und zu lauter Wasser werde. Nun wird sich eine Erde von den Cörper dieses Vogels ab- sondern, dieselbe nimbt man und hebet sie auf zu einen andern Gebrauch, das Wasser disti- lire ich gantz reine davon, hebe es zum Ge- brauch auf, darein pflege ich denn ein wenig Rosen-Spiritus zu giessen, damit es einen fei- nen Geruch bekomme, und so ist es bereitet: Ferner, sind mir auch unterschiedene Stücklein bewust, daraus ich immer etwas löse. Wä- re es aber nicht besser, fragte Eckarth, wann der Herr, zumahln er in der Chymie gute
Wis-
Herr antwortete Spregel, an dieſer wird der- ſelbe faſt keinen Geſchmack finden. Junge rieff er, gehe hole die Flaſche mit denen Voͤ- geln herab, als dieſer die Flaſche brachte, band ſie der Land-Artzt auf, und uͤberreichte ſie E- ckarthen und denen andern, daß ſie belieben moͤchten zu koſten, ſo ſie auch thaten, aber keinen Geſchmack eines Spiritus empfinden kunten. Meine Herren, ſagte Spregel, die- ſes iſt ein ſchlechtes Waſſer, und wird mir theuer bezahlt. Jch will ihnen die Zuberei- tung und wo dieſes Waſſer zu bekommen iſt Gleichniß-weiſſe offenbahren. Es iſt ein ſchneller Vogel, beſtehet laͤnger in der Kaͤlte als Waͤrme, denſelben muß man ohne Haͤnde fangen und wohl verſchlieſſen, damit er faule und zu lauter Waſſer werde. Nun wird ſich eine Erde von den Coͤrper dieſes Vogels ab- ſondern, dieſelbe nimbt man und hebet ſie auf zu einen andern Gebrauch, das Waſſer diſti- lire ich gantz reine davon, hebe es zum Ge- brauch auf, darein pflege ich denn ein wenig Roſen-Spiritus zu gieſſen, damit es einen fei- nen Geruch bekomme, und ſo iſt es bereitet: Ferner, ſind mir auch unterſchiedene Stuͤcklein bewuſt, daraus ich immer etwas loͤſe. Waͤ- re es aber nicht beſſer, fragte Eckarth, wann der Herr, zumahln er in der Chymie gute
Wiſ-
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Herr antwortete Spregel, an dieſer wird der-
ſelbe faſt keinen Geſchmack finden. Junge
rieff er, gehe hole die Flaſche mit denen Voͤ-
geln herab, als dieſer die Flaſche brachte, band
ſie der Land-Artzt auf, und uͤberreichte ſie E-
ckarthen und denen andern, daß ſie belieben
moͤchten zu koſten, ſo ſie auch thaten, aber
keinen Geſchmack eines Spiritus empfinden
kunten. Meine Herren, ſagte Spregel, die-
ſes iſt ein ſchlechtes Waſſer, und wird mir
theuer bezahlt. Jch will ihnen die Zuberei-
tung und wo dieſes Waſſer zu bekommen iſt
Gleichniß-weiſſe offenbahren. Es iſt ein
ſchneller Vogel, beſtehet laͤnger in der Kaͤlte als
Waͤrme, denſelben muß man ohne Haͤnde
fangen und wohl verſchlieſſen, damit er faule
und zu lauter Waſſer werde. Nun wird ſich
eine Erde von den Coͤrper dieſes Vogels ab-
ſondern, dieſelbe nimbt man und hebet ſie auf
zu einen andern Gebrauch, das Waſſer diſti-
lire ich gantz reine davon, hebe es zum Ge-
brauch auf, darein pflege ich denn ein wenig
Roſen-Spiritus zu gieſſen, damit es einen fei-
nen Geruch bekomme, und ſo iſt es bereitet:
Ferner, ſind mir auch unterſchiedene Stuͤcklein
bewuſt, daraus ich immer etwas loͤſe. Waͤ-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/230>, abgerufen am 28.11.2024.
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