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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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net, so wird es hier der Ausgang selbsten weisen.
Jch glaube aber nimmermehr, daß es der
Jungfer Wille jemahln gewesen ihr diesen
Mann zu nehmen. Nerbo versetzte: Mein
Herr umb Verzeihung, diese Braut ist ein
witziges frommes Kind und eine feine kluge
Jungfer, welche ihren Willen nicht mehr als
billich ihres Herrn Vatern Geboth gehorsam-
lich unterworffen, und den Firniß der Eitel-
keit verachtet; der Bräutigam ist ein reicher
Mann, und dannenhero bey ihme wohl ver-
sorget, und wolte GOtt der HErr, der gute
Mann könte alle seine Kinder auf solche Weis-
se anbringen. Monsieur, gab Eckarth zur
Antwort, ich bin ein Frembder, und habe
dannenhero nicht Ursache, die Sache genau
zu untersuchen: Jch aber halte dafür, diese
liebe Jungfer würde ihren andern Geschwi-
ster diejenige Vergnügung gerne gönnen,
wann sie nur mit demjenigen, den sie liebet in
Vergnügung leben solte. Narren heissen
Reichthum beym Verdruß eine Zufrieden-
heit, und Schweine haben ihre Lust in Koth-
angefüllten Pfützen. Man nehme einen Bo-
den voll Ducaten und Gold-Gülden, und
weltze sich ein liebhabender Mensch viel Jahr
lang darauff herumb, er wird nach dem eben
so vergnügt von dem Gold-Hauffen hinweg

ge-

net, ſo wird es hier deꝛ Ausgang ſelbſten weiſen.
Jch glaube aber nimmermehr, daß es der
Jungfer Wille jemahln geweſen ihr dieſen
Mann zu nehmen. Nerbo verſetzte: Mein
Herr umb Verzeihung, dieſe Braut iſt ein
witziges frommes Kind und eine feine kluge
Jungfer, welche ihren Willen nicht mehr als
billich ihres Herrn Vatern Geboth gehorſam-
lich unterworffen, und den Firniß der Eitel-
keit verachtet; der Braͤutigam iſt ein reicher
Mann, und dannenhero bey ihme wohl ver-
ſorget, und wolte GOtt der HErr, der gute
Mann koͤnte alle ſeine Kinder auf ſolche Weiſ-
ſe anbringen. Monſieur, gab Eckarth zur
Antwort, ich bin ein Frembder, und habe
dannenhero nicht Urſache, die Sache genau
zu unterſuchen: Jch aber halte dafuͤr, dieſe
liebe Jungfer wuͤrde ihren andern Geſchwi-
ſter diejenige Vergnuͤgung gerne goͤnnen,
wann ſie nur mit demjenigen, den ſie liebet in
Vergnuͤgung leben ſolte. Narren heiſſen
Reichthum beym Verdruß eine Zufrieden-
heit, und Schweine haben ihre Luſt in Koth-
angefuͤllten Pfuͤtzen. Man nehme einen Bo-
den voll Ducaten und Gold-Guͤlden, und
weltze ſich ein liebhabender Menſch viel Jahr
lang darauff herumb, er wird nach dem eben
ſo vergnuͤgt von dem Gold-Hauffen hinweg

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[208/0224] net, ſo wird es hier deꝛ Ausgang ſelbſten weiſen. Jch glaube aber nimmermehr, daß es der Jungfer Wille jemahln geweſen ihr dieſen Mann zu nehmen. Nerbo verſetzte: Mein Herr umb Verzeihung, dieſe Braut iſt ein witziges frommes Kind und eine feine kluge Jungfer, welche ihren Willen nicht mehr als billich ihres Herrn Vatern Geboth gehorſam- lich unterworffen, und den Firniß der Eitel- keit verachtet; der Braͤutigam iſt ein reicher Mann, und dannenhero bey ihme wohl ver- ſorget, und wolte GOtt der HErr, der gute Mann koͤnte alle ſeine Kinder auf ſolche Weiſ- ſe anbringen. Monſieur, gab Eckarth zur Antwort, ich bin ein Frembder, und habe dannenhero nicht Urſache, die Sache genau zu unterſuchen: Jch aber halte dafuͤr, dieſe liebe Jungfer wuͤrde ihren andern Geſchwi- ſter diejenige Vergnuͤgung gerne goͤnnen, wann ſie nur mit demjenigen, den ſie liebet in Vergnuͤgung leben ſolte. Narren heiſſen Reichthum beym Verdruß eine Zufrieden- heit, und Schweine haben ihre Luſt in Koth- angefuͤllten Pfuͤtzen. Man nehme einen Bo- den voll Ducaten und Gold-Guͤlden, und weltze ſich ein liebhabender Menſch viel Jahr lang darauff herumb, er wird nach dem eben ſo vergnuͤgt von dem Gold-Hauffen hinweg ge-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/224>, abgerufen am 24.11.2024.