schafft näherte sich, halte ich davor, es hätte sie eher der Todt völlig binden sollen, als sie wiederum können von einander gebracht wer- den. Nachdem diese zwey Freunde sich wie- der erholet hatten; nahm Ehrenfried ein Glaß rothen Wein, und brachte Mülarden eins auf Hertzens-Vergnügung zu, welches er wegen Abgang der Kräffte, so wohl der ferneren Rei- se, die er innerhalb acht Tagen verrichtet hat- te, als auch der hefftigen Liebes-Erregung hal- ben alsbald Bescheid that, und mit einen Ge- gen-Trunck die Gesundheit verdoppelte. Weiln aber aus dem immer annäherenden Ge- murmel, man verspürte: daß die geliebte Ge- sellschafft mit sachten Schritten dem Garten näher kamen, bath Mülard Ehrenfrieden, ih- me zu vergönnen, vor diesesmahl seinen Ab- schied zu nehmen, umb durch seine Gegenwart der ankommenden Compagnie keine Verdrüß- ligkeit zu verursachen. Ehrenfried antworte- te: Hertzens-Brüdergen, keine Verdrüßlig- keit, sondern das gröste Vergnügen, in Ver- sicherung, daß ich zweifele, es sey kein eintzi- ges in der hoch-geschätzten Gesellschafft, daß nicht eines des andern Freude durch tausent- fache Liebesreitzungen würde angenehm ma- chen. Jedennoch so es ja also dein Wille ist,
so
ſchafft naͤherte ſich, halte ich davor, es haͤtte ſie eher der Todt voͤllig binden ſollen, als ſie wiederum koͤnnen von einander gebracht wer- den. Nachdem dieſe zwey Freunde ſich wie- der erholet hatten; nahm Ehrenfried ein Glaß rothen Wein, und brachte Muͤlarden eins auf Hertzens-Vergnuͤgung zu, welches er wegen Abgang der Kraͤffte, ſo wohl der ferneren Rei- ſe, die er innerhalb acht Tagen verrichtet hat- te, als auch der hefftigen Liebes-Erregung hal- ben alsbald Beſcheid that, und mit einen Ge- gen-Trunck die Geſundheit verdoppelte. Weiln aber aus dem immer annaͤherenden Ge- murmel, man verſpuͤrte: daß die geliebte Ge- ſellſchafft mit ſachten Schritten dem Garten naͤher kamen, bath Muͤlard Ehrenfrieden, ih- me zu vergoͤnnen, vor dieſesmahl ſeinen Ab- ſchied zu nehmen, umb durch ſeine Gegenwart der ankommenden Compagnie keine Verdruͤß- ligkeit zu verurſachen. Ehrenfried antworte- te: Hertzens-Bruͤdergen, keine Verdruͤßlig- keit, ſondern das groͤſte Vergnuͤgen, in Ver- ſicherung, daß ich zweifele, es ſey kein eintzi- ges in der hoch-geſchaͤtzten Geſellſchafft, daß nicht eines des andern Freude durch tauſent- fache Liebesreitzungen wuͤrde angenehm ma- chen. Jedennoch ſo es ja alſo dein Wille iſt,
ſo
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ſchafft naͤherte ſich, halte ich davor, es haͤtte
ſie eher der Todt voͤllig binden ſollen, als ſie
wiederum koͤnnen von einander gebracht wer-
den. Nachdem dieſe zwey Freunde ſich wie-
der erholet hatten; nahm Ehrenfried ein Glaß
rothen Wein, und brachte Muͤlarden eins auf
Hertzens-Vergnuͤgung zu, welches er wegen
Abgang der Kraͤffte, ſo wohl der ferneren Rei-
ſe, die er innerhalb acht Tagen verrichtet hat-
te, als auch der hefftigen Liebes-Erregung hal-
ben alsbald Beſcheid that, und mit einen Ge-
gen-Trunck die Geſundheit verdoppelte.
Weiln aber aus dem immer annaͤherenden Ge-
murmel, man verſpuͤrte: daß die geliebte Ge-
ſellſchafft mit ſachten Schritten dem Garten
naͤher kamen, bath Muͤlard Ehrenfrieden, ih-
me zu vergoͤnnen, vor dieſesmahl ſeinen Ab-
ſchied zu nehmen, umb durch ſeine Gegenwart
der ankommenden Compagnie keine Verdruͤß-
ligkeit zu verurſachen. Ehrenfried antworte-
te: Hertzens-Bruͤdergen, keine Verdruͤßlig-
keit, ſondern das groͤſte Vergnuͤgen, in Ver-
ſicherung, daß ich zweifele, es ſey kein eintzi-
ges in der hoch-geſchaͤtzten Geſellſchafft, daß
nicht eines des andern Freude durch tauſent-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/22>, abgerufen am 24.11.2024.
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